Grosshansdorf. Mittlerweile 112 Vierbeiner in Heimen untergebracht. Einrichtung in der Waldgemeinde sucht Pflegefamilien und bittet um Spenden.

Aus dem Messie-Haus in Großhansdorf sind inzwischen 112 Katzen gerettet worden. Am Wochenende tappten weitere sieben Vierbeiner in sogenannte Lebendfallen, die im mit Fäkalien übersäten Gebäude und auf dem vermüllten Grundstück an der Schnittstelle Sieker Landstraße/Grenzeck direkt hinter der Aral-Tankstelle aufgestellt waren. Wie berichtet, hatte die Kreisbehörde am vergangenen Mittwoch und Donnerstag eine große Suchaktion angeordnet. Dabei wurden 105 Tiere eingesammelt und auf mehrere Heime verteilt.

Alle Katzen werden geimpft

22 Katzen sind im Großhansdorfer Tierheim untergebracht. Bis Dienstagabend werden sie alle untersucht und geimpft sein. Dann wird vermutlich auch feststehen, ob sich unter ihnen auch solche befinden, die von Haltern aus der Nachbarschaft vermisst werden. Bei der Einrichtung in der Straße Waldreiterweg gab es mehrere Anfragen. Sind die Tiere registriert und mit einem Chip versehen, können durch ein spezielles Gerät die Eigentümer ausfindig gemacht werden. Die Prüfung obliegt dem Tierarzt.

„Die Katzen sehen soweit ganz gut aus, fressen alle ausreichend“, sagt Monika Ehlers, Vorstandsmitglied des Großhansdorfer Heims. Kastrationen stünden zu einem späteren Zeitpunkt an. Bisher hat die Bevölkerung rund 100 Euro und Futter gespendet. „Wir bitten aber um weitere Hilfe, brauchen auch Katzentoiletten mit Dach, Klumpstreu, Küchentücher und Waschmittel“, so Ehlers. Außerdem werden Pflegefamilien für tragende Tiere gesucht. Nach der Geburt sollen sie sechs Wochen dort bleiben, bevor es zurück ins Heim zwecks Vermittlung geht.

Wer möchte, kann mit einer Spende helfen

Ganz wichtig: Wer ein Tier vorübergehend aufnehmen will, sollte ein ruhiges Zimmer haben, wo die Jungen ungestört sind. Interessenten können sich unter Telefon 04102/641 11 melden. Finanzielle Unterstützung ist über die Sparkasse Holstein (IBAN: DE 71 2135 2240 0090 0031 39) möglich.

Die Kreisbehörde hatte mit ihrer Aktion auf Beschwerden von Nachbarn reagiert, die auf dem Areal immer mehr Katzen zählten. Die Bewohnerinnen des Hauses, eine 70-Jährige und ihre Tochter (50), hatten stets eine einstellige Zahl angegeben. Ihnen gegenüber sprach eine Veterinärin am Donnerstagvormittag ein Tierhalteverbot aus. Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß erließ schließlich ein Nutzungsverbot für die Immobilie. Er ist der Meinung, dass durch den Kot im Haus Gesundheitsgefahr besteht. Womöglich wird ein Gutachten in Auftrag gegeben mit dem Ziel zu beweisen, dass das Gebäude nicht mehr zu retten ist.

Die Unterbringung der Katzen in den Heimen kostet die Gemeinde 1120 Euro pro Tag. Spenden der Bürger würden den Betrag reduzieren. Voß hatte im Abendblatt bereits angekündigt, dass sich Großhansdorf das Geld von den beiden Frauen zurückholen will.