Bad Oldesloe. Neue Sportgruppe der Sparkasse Holstein startet beim Jedermann-Radrennen mit 50 Fahrern. Die trainieren rund um Bad Oldesloe.
Das größte Stormarner Team beim Radrennen Cyclassics ist in Rot-Schwarz unterwegs. 50 Sportler tragen bei Europas größter Profi- und Jedermann-Veranstaltung am Sonntag, 25. August, das Trikot der Sparkasse Holstein. Für die neue Betriebssportgruppe geht’s durch heimische Gefilde: Der 100- und der 160-Kilometer-Rundkurs führen zum zweiten Mal größtenteils durch Stormarn.
Die gute Stimmung bei der Cyclassics-Premiere des Kreises vor einem Jahr war der Auslöser. Etliche Sparkassen-Standorte gehörten zur Tour, darunter Ahrensburg, Lütjensee, Glinde und Reinbek. „In Großhansdorf führte die Strecke direkt an unserer Filiale vorbei, dort hat uns die Begeisterung fasziniert“, sagt Helge Schoof, Sparkassen-Regionalleiter Privatkunden für die Region Süd. Zu den jubelnden Zuschauern zählte auch der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl, der mit Bürgermeister Janhinnerk Voß an der Straße stand.
Die Altersspanne im Team reicht von 17 bis Ende 60
In den folgenden Wochen ging’s im Geldinstitut in vielen Gesprächen zwischen Kantine und Vorstandsbüros nicht nur ums Geschäftliche, sondern auch ums Radfahren. „Dabei entstand die Idee, eine Betriebssportgruppe zu gründen und 2019 als Team bei den Cyclassics dabei zu sein“, sagt Oliver Ruddigkeit, Leiter der Oldesloer Sparkassenfiliale. Der begeisterte Hobbyfahrer und ehemalige Vorsitzende des Radsportvereins (RV) Trave Bad Oldesloe übernahm die Spartenleitung.
Rund 20 Mitarbeiter meldeten sich, um regelmäßig gemeinsam zu trainieren. Zehn von ihnen sind bei den Cyclassics dabei. Um das selbst gesetzte Ziel zu erreichen, mit 50 Fahrern zu starten, stellte die Sparkasse unter anderem einen kurzen Film auf ihre Social-Media-Kanäle. „Die Resonanz war überwältigend“, sagt Helge Schoof. Dutzende Kunden, aber auch andere Radsportler kamen hinzu. Die Sparkasse, die von Hamburg bis Fehmarn vertreten ist, übernimmt das Startgeld, stellt die Trikots.
Immer mittwochs trifft sich die Truppe an der Oldesloer Filiale zu gemeinsamen Ausfahrten. Von 17 bis Ende 60 geht die Altersspanne, sechs Frauen sind dabei. „Unser Spektrum reicht vom Anfänger bis zum ambitionierten Freizeitfahrer“, sagt Ruddigkeit, der selbst jährlich rund 3000 Kilometer auf dem Radsattel zurücklegt. Etliche Mitstreiter kommen aus den Nachbarkreisen Ostholstein und Herzogtum Lauenburg sowie aus Lübeck und Hamburg.
Die Trainingsausfahrten führen über 60 bis 80 Kilometer in die Umgebung von Bad Oldesloe. „Radfahren kann man natürlich auch allein, aber in der Gruppe macht es mehr Spaß“, sagt Ruddigkeit. Zusätzliche Termine – gerade wurde nach einer Schaalsee-Runde gemeinsam gegrillt – werden in einer WhatsApp-Gruppe am Smartphone und in einem E-Mail-Verteiler verabredet. „Da tauschen wir auch Tipps zu Rädern oder zur Ernährung aus“, sagt Ruddigkeit.
Chef der Oldesloer Kantine fährt 9000 Kilometer im Jahr
Zu den Cyclassics-Neulingen zählt Verena Lemm, Geschäftsführerin des Kreissportverbands (KSV) Stormarn. Sie hatte von Vertretern des Geldinstituts vom Projekt erfahren. „Da die Sparkasse und ihre Stiftungen zu unseren größten Förderern gehören, bin ich gern dabei“, sagt sie. Als langjährige Ausdauersportlerin sei sie zuversichtlich, die 100-Kilometer-Runde gut zu bewältigen.
Über eine von Bekannten weitergeleitete E-Mail ist Britta Dinnendahl aus Hamburg zum Team gestoßen. „Ich fahre seit etwa zehn Jahren viel Rennrad“, sagt sie. An den Cyclassics hat sie bereits sechsmal teilgenommen. Regelmäßig ist sie zudem bei von Vereinen organisierten Radtourenfahrten (RTF) dabei.
17 Jahre alter Sohn des Filialleiters ist der Jüngste
In Mölln wohnt Detlev Domanski, ebenfalls ein erfahrener Cyclassics-Starter, der sich jetzt für die 160 Kilometer angemeldet hat. „Ich bin über einen Sportsfreund, der bei der Sparkasse arbeitet, aufmerksam geworden“, sagt er. Dieses Jahr hat er schon 4600 Radkilometer in den Beinen – deutlich mehr als die 3500 Kilometer der Tour de France. „Als Rentner habe ich jetzt Zeit“, sagt der 65-Jährige, „da kann ich auch mal spontan allein losradeln.“
Mit 17 Jahren ist Julius Ruddigkeit, Sohn des Filialleiters, der Jüngste in der Gruppe. „Ich hab’ mich total gefreut, mit meinem Vater zusammen fahren zu können“, sagt er. Die Frage, wer denn der Schnellere sei, beantwortet er mit einem Lächeln diplomatisch: „Mit zunehmendem Alter verschieben sich die Geschwindigkeiten ...“
An den Filialen treffen sich Mitarbeiter zum Anfeuern
Zügig unterwegs ist auch Michael Schmidt, der die Sparkassenkantine in Bad Oldesloe leitet. „Als ich von der Idee erfuhr, war ich sofort begeistert“, sagt er. Der 28 Jahre alte Reinfelder verbringt einen Großteil seiner Freizeit auf dem Rad, legt jährlich rund 9000 Kilometer zurück. Und seine Begeisterung für den Sport ist ansteckend: Bei einer Veranstaltung in Eutin sorgte Schmidt nicht nur fürs Catering, sondern auch für einen weiteren Mitfahrer. „Er hat so von dem Team geschwärmt, dass ich sofort mitmachen wollte“, sagt Burkhard Hanisch. Der 58 Jahre alte Leiter des Sparkassen-Gebäudemanagements schaffte sich sofort ein gebrauchtes Rennrad an.
Für das gemeinsame Training nimmt Hanisch die fast 80 Kilometer lange Anreise aus Oldenburg in Holstein in Kauf. „Wenn es passt, lege ich auch meinen Arbeitsweg mit dem Rad zurück“, sagt er. Aus seinem Heimatort nach Eutin sind es 30 Kilometer.
Restplätze gibt es bei der Akkreditierung
Bei den Cyclassics wollen die Radsportler in den rot-schwarzen Trikots das Motto der Sparkassen-Kampagne „#GemeinsamAllemGewachsen“ mit Leben füllen. Dabei können sie auf lautstarke Unterstützung auf der Strecke hoffen. Mitarbeiter wollen sich treffen, um „ihr“ Team mit Kunden und anderen Sportfans anzufeuern.
Last-Minute-Anmeldungen für die Euro-Eyes Cyclassics am Sonntag, 25. August, sind möglich. Radfahrer können Restplätze direkt bei der Akkreditierung neben der Sankt-Petri-Kirche vom 22. bis 24. August reservieren. Geöffnet ist Donnerstag und Freitag von 10.30 bis 19.30, Sonnabend von 8.30 bis 19.30 Uhr.
Start ist an der Außenalster, Zielgerade ist die Mönckebergstraße. Die 60-Kilometer-Strecke führt gen Westen in den Kreis Pinneberg. Auf den Rundkursen über 100 und 160 Kilometer rollen die Sportler durch Stormarn, unter anderem durch Ahrensburg, Großhansdorf, Lütjensee, Trittau, Reinbek und Glinde.
Das Startgeld reicht je nach Strecke von 85,50 bis 101,60 Euro. Erstmals sind E-Bikes für die Kurzstrecke zugelassen (79,50 Euro).
Für das Rennen wird die Strecke abgesperrt. Die Straßensperrungen (www.cyclassics-hamburg.de/das-event/verkehrsinfo/) dauern in den Stormarner Orten von morgens bis nachmittags. Sie werden nach den letzten Fahrern sofort abgebaut.