Ahrensburg. Geldinstitut stärkt auch Stormarner Standorte. Bargteheide ist Vorbild. Acht Millionen Euro für regionale Projekte.

Die Sparkasse Holstein modernisiert in diesem Jahr 23 Standorte. Vorbild ist der maritime Look mit Strandkörben und „Moin“-Begrüßungswand der im vergangenen Sommer nach einer Vier-Millionen-Euro-Sanierung wiedereröffneten Bargteheider Filiale. „Wir haben für das Konzept viel positive Resonanz erfahren“, sagt Vorstandsmitglied Michael Ringelhann. „Unsere Filialen werden wir als Herzstück unserer Sparkasse weiterentwickeln.“ Sieben weitere Standorte im Geschäftsgebiet, das neben den Kreisen Stormarn und Ostholstein auch den Hamburger Osten umfasst, sind bereits umgerüstet. Die letzten der insgesamt 37 Filialen folgen 2020.

„Trotz aller Digitalisierung bleibt die persönliche Beratung vor Ort für uns wichtig“, so der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl bei der Präsentation des Geschäftsberichts 2018 im Ahrensburger Schloss. Ebenso sicher wie die Filialen seien die Arbeitsplätze. Zwar ist die Mitarbeiterzahl im Vorjahr leicht auf 1021 gesunken. Das liege aber nicht am Jobabbau, sondern an unbesetzten Stellen. „Der Fachkräftemangel ist auch in unserer Branche angekommen, wir können für viele Themen Spezialisten gebrauchen“, sagt Piehl.

Bilanzsumme: Platz 42 unter 385 Sparkassen

Die Bilanzsumme stieg im Vorjahr von 6,16 auf 6,36 Milliarden Euro (Platz 42 unter 385 Sparkassen). Das Kundenkreditvolumen erhöhte sich von 5,13 auf 5,3 Milliarden und das Einlagevolumen von 4,37 auf 4,62 Milliarden. Der schwierige Kapitalmarkt schlug sich in weniger Zins- und Provisionsüberschuss nieder. Das Ergebnis vor Steuern sank von 75,2 auf 59,2 Millionen Euro, der Bilanzgewinn blieb aufgrund geringerer Rücklagen konstant bei 12,0 Millionen. „Wir haben die Herausforderungen gut gemeistert und ein Ergebnis erzielt, mit dem wir auch weiterhin unter den Top-Sparkassen Deutschlands sind“, sagt Piehl.

Dabei verweist er auf die Cost-Income-Ratio. Dieses Aufwand-Ertrag-Verhältnis ist eine wichtige Kennzahl für die Effizienz von Unternehmen. „Alles unter 70 ist Ausdruck für ein solides Geschäftsmodell“, so Piehl. Mit 61,5 Prozent nach 58,0 im Vorjahr rangiere die Sparkasse Holstein bundesweit auch hier weit vorn im ersten Drittel. Stark sei zudem die Eigenkapitalquote von rund 16 Prozent.

Acht Millionen Euro für regionale Projekte

Außerordentlich hoch sei zudem das gesellschaftliche Engagement der Sparkasse Holstein und ihrer Stiftungen in der Region: Acht Millionen Euro waren es im Vorjahr. „Das ist quasi die Dividende, die andere Banken auch an Großaktionäre im arabischen Raum oder in China zahlen“, sagt der stellvertretende Vorstandschef Joachim Wallmeroth. 3,9 Millionen Euro flossen in Bildung und Natur, 2,2 Millionen Euro in Kunst und Kultur und 700.000 Euro in den Sport. Mit 1,2 Millionen Euro wurden soziale und mildtätige Vereine und Verbände unterstützt. Allein für das Ahrensburger Schloss wurde in jüngster Zeit eine Million Euro aufgebracht.

Das Engagement für die Heimat soll künftig noch stärker betont werden. „Es ist nur deshalb möglich, weil sich Menschen von Hamburg bis nach Fehmarn für uns entscheiden, ihr Konto bei uns führen und Geschäfte mit uns machen“, sagt Thomas Piehl. Das Vertrauen ist offensichtlich groß: Bei der Online-Kundenzufriedenheitsbefragung mit 4500 Teilnehmern kam der beste Wert seit dem Start vor einem Jahrzehnt heraus.

33.000 Kunden nutzen die Sparkassen-App

Seit Anfang des Jahres hat die Sparkasse Holstein bereits 2254 neue Privatgirokonten eröffnet. Die Sparkassen-App – von Usern sehr gut bewertet und Testsieger der Stiftung Warentest – nutzen bereits mehr als 33.000 Kunden (plus 22 Prozent). Die Internetfiliale verzeichnete mehr als 15,2 Millionen Besuche (plus 500.000). Echtzeitüberweisungen und mobiles Bezahlen per Smartphone seien die neuesten Angebote.

Weitere Ideen soll die Zukunftswerkstatt „Sparkasse 2025+“ bringen. An den Workshops haben 380 Mitarbeiter freiwillig teilgenommen.

Kunden: 181.178 Privat- und 19.988 Geschäftsgirokonten werden geführt (Vorjahr: 180.045 und 19.983). Die Einlagen stiegen auf 4,62 Milliarden (4,37), die Kredite auf 5,3 Milliarden (5,13).

Mitarbeiter: 1021 Menschen waren im Schnitt beschäftigt (1054), darunter 72 Auszubildende. 65 Prozent arbeiten in Vollzeit, der Rest in Teilzeit. Frauen sind mit 56 Prozent in der Mehrzahl. 41 Prozent sind 51 und älter, 30 Prozent 41 bis 50, 16 Prozent 31 bis 40 und 13 Prozent jünger.

Filialen: Mit 37 ist die Zahl konstant geblieben. Hinzu kommen 41 SB-Standorte (42).

Ergebnis: 59,2 Millionen Euro vor Steuern (75,2), 38,5 Millionen nach Steuern (53,8). Der Bilanzgewinn liegt unverändert bei 12,0 Millionen Euro.