Ahrensburg. Großensee, Rausdorf und Trittau sind bei Europas größtem Profi- und Jedermann-Radrennen erstmals dabei. Grund ist die B- 404-Umleitung.
Die durch Stormarn führende Strecke für die Cyclassics, dem größten Profi- und Jedermann-Radrennen Europas, steht fest. Im Vergleich zum Vorjahr, als mehr als 15.000 Sportler erstmals durch den Kreis im Osten von Hamburg radelten, gibt es eine wesentliche Änderung: Die neue Route knickt in Lütjensee gen Süden ab, führt durch Großensee, Rausdorf und Trittau nach Hamfelde. Bei der Stormarn-Premiere im Vorjahr ging die Schleife von Lütjensee östlich durch Grönwohld über Linau, Koberg und Köthel (alle drei Kreis Herzogtum Lauenburg) nach Hamfelde.
Grund für die Veränderungen ist die B-404-Vollsperrung zwischen den Anschlussstellen Lütjensee/Grönwohld und Lütjensee/Schönberg. Bis Dezember wird der vier Kilometer lange Abschnitt dreispurig ausgebaut, bekommt Überholfahrstreifen. Die Cyclassics-Strecke vom Vorjahr ist Teil der Umleitung, kann deshalb diesmal nicht für den Autoverkehr gesperrt werden.
Am Sonntag, 25. August, fällt in der Hamburger Innenstadt der Startschuss für die 24. EuroEyes Cyclassics. Der 100-Kilometer- und der 160-Kilometer-Kurs führen aus der Hansestadt hinaus nach Stormarn und durch den Sachsenwald im Lauenburgischen. Die betroffenen Straßen werden von morgens bis nachmittags für den Verkehr gesperrt.
Eine kleinere Änderung gibt es in Reinbek-Schönningstedt
„Wie gewohnt, werden wir uns bis zuletzt in Detailabsprachen befinden. Den Streckenverlauf werde dies jedoch nicht mehr beeinflussen“, sagt Thorben Lange, Renndirektor beim Veranstalter Ironman Germany. Eine weitere, sicherheitsbedingte Anpassung sei im Bereich des Reinbeker Ortsteils Schönningstedt vorgenommen worden.
Im Unterschied zum Vorjahr, als mehrere Orte bis kurz vor dem Start Bedenken wegen der Straßensperrungen äußerten, ist die Planung bei der zweiten Auflage deutlich einfacher. „Es war zu spüren, dass alle Seiten jetzt sofort wussten, worüber man spricht“, sagt Lange. „Zudem haben wir mehr Vorlauf.“ Im Vorjahr musste der Veranstalter eine komplett neue Strecke erstellen, weil der Landkreis Harburg (Niedersachsen) wegen zu großer Belastungen die jahrelange Partnerschaft aufgekündigt hatte.
Die Behörden in Stormarn haben es nach der Pionierarbeit im Vorjahr ebenfalls leichter. „Noch fehlen die endgültigen Stellungnahmen aus einigen Gemeinden“, sagt Dirk Willhoeft, Leiter der Kreisverkehrsaufsicht. „Aber bisher gibt es keine größeren Einwände.“ Dazu hat offensichtlich auch die durchweg positive Resonanz im Sommer 2018 beigetragen: In den Dörfern und Städten säumten zusammen Tausende Menschen die Straßen, jubelten den Radfahrern zu und machten das Sportspektakel zu einem kleinen Volksfest. „Die Resonanz war wunderbar, das hat uns enorm gefreut“, sagt Thorben Lange.
Teilnehmer müssen mindestens 15 sein
Plakate und Handzettel weisen auf Straßensperrungen hin
In den neuen Tour-Orten herrscht durchaus Vorfreude. „Wir sind frühzeitig eingebunden worden, konnten Anregungen einbringen“, sagt der Großenseer Gemeindevertreter Gerhard Iwan (Wählergemeinschaft BfG). Er hält Kontakt zum Veranstalter, ist Ansprechpartner für ehrenamtliche Ordner und Streckenposten im Ort. Am Renntag wird die Hauptverkehrsader Großenseer Straße/Pfefferberg/Lütjenseer und Rausdorfer Straße von 8.15 bis 13 Uhr gesperrt.
Die Veranstalter sind zufrieden, den finalen Streckenplan rechtzeitig präsentieren zu können. „Der neue Abschnitt am Großensee ist landschaftlich reizvoll, und mit dem Pfefferberg gibt es einen zusätzlichen Anstieg“, sagt Renndirektor Lange. Mehrere Straßen seien frisch asphaltiert und deshalb sehr gut zu fahren. Die Teilnehmer können sich in den verbleibenden sechs Wochen gezielt vorbereiten. Außerdem kommt der Kurs mit 102 Kilometern der angepeilten Länge näher, im Vorjahr waren es fast 110 Kilometer. Vor dem Rennen werden Plakate an der Strecke aufgehängt, damit keine geparkten Autos die Straßen blockieren. Anwohner werden mit Handzetteln über die Dauer der Sperrungen informiert.
„Das erledigen wir eher als im Vorjahr“, sagt Thorben Lange. Am Renntag bauen Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes und freiwillige Helfer die Absperrgitter morgens auf und nach den letzten Fahrern wieder ab.