Ahrensburg. Die Stadt will ein kleineres Hallenbad in Eigenregie errichten. Kostenschätzung steigt von 13,5 auf 20 Millionen Euro.
Die Stadt baut das neue Ahrensburger Hallenbad, das das sanierungsbedürftige und überdimensionierte Badlantic ersetzt, in Eigenregie. Das haben die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker einstimmig im Hauptausschuss beschlossen. Als möglicher Bauträger standen auch die Stadtwerke zur Debatte. Wegen der allgemeinen Baukostensteigerung wird das Projekt auch deutlich teurer als bisher angenommen: Aus den 2015 geschätzten 13,5 Millionen Euro sind jetzt 20 Millionen geworden.
„Das Finanzamt hat bestätigt, dass die Stadt beim Neubau als Unternehmen zu sehen ist und deswegen Vorsteuer abziehen kann“, sagte der Ausschussvorsitzende Matthias Stern (CDU). Daher sei der Bau in Trägerschaft der Stadt sinnvoll. Die Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung am 24. Juni gilt als Formsache. Über das weitere Vorgehen berät dann der Bau- und Planungsausschuss.
Baubeginn 21021 ist wohl nicht zu halten
Als Nächstes ist ein Architektenwettbewerb vorgesehen. Parallel wird an einem Bebauungsplan für das 20 Hektar große Grundstück am Reeshoop gearbeitet. Personelle Engpässe im Bauamt sorgen jedoch dafür, dass der zuletzt Mitte Mai aktualisierte Zeitplan vermutlich nicht mehr zu halten ist. Bauamtsleiter Peter Kania: „Ein Verzug von bis zu einem Jahr ist inzwischen absehbar.“ Und dabei geht es nur um die Planung. Für die sogenannte Projektsteuerung während des Baus werden noch einmal anderthalb Stellen in Vollzeit benötigt. Dazu müsse Personal aufgestockt oder die Leistung an ein Architekturbüro vergeben werden, so Kania.
Nach bisherigem Plan sollte 2021 Baubeginn sein. Dann wäre die Eröffnung des schlichten Sportbades mit acht 25-Meter-Bahnen, Lehrschwimm-, Kursus und Kinderplanschbecken Mitte 2023 möglich. Das jetzige Spaßbad bleibt solange in Betrieb und wird danach abgerissen. Nach dem möglichen Abzug der Vorsteuer bleibt eine Netto-Investition von 16,8 Millionen Euro.
Jedes Jahr 1,7 Millionen Euro Defizit
Das 1983 eröffnete Badlantic lockte auch dank seines Wellenbades in der Anfangszeit 600.000 Besucher im Jahr an. Zuletzt waren es weniger als 260.000 Gäste. Als alleiniger Gesellschafter des privatisierten Bades trägt die Stadt jährlich ein Defizit von 1,7 Millionen Euro. Weil Gutachter für die Sanierung schon vor Jahren mit elf bis 13 Millionen Euro gerechnet hatten, entschieden sich die Stadtverordneten für den Neubau des Sportbades. Es soll auf der jetzigen Freibadwiese stehen und mit der Cottage-Sauna verbunden werden.
Pläne, nach dem Badlantic-Abriss auf dem Areal Wohnungen zu bauen, haben sich aus Lärmschutzgründen zerschlagen. Der Verkauf des 5600 Quadratmeter großen Grundstücksanteils hätte einen Millionenbetrag in die Stadtkasse gebracht. Aktuell ist für die Fläche ein Sport-, Kultur- und Freizeitzentrum angedacht.
Details zum Neubau soll der Architektenwettbewerb zeigen. Mit den Ergebnissen ist auch mit verlässlicheren Zahlen zu den Kosten zu rechnen.