Bargteheide. Bargteheider CDU-Fraktion diskutiert ihren Vorschlag zur Öffnung der Lohe bei Stammtisch mit 60 Bewohnern des Wohngebiets

Seit die Pläne für das inklusive Mehrgenerationenquartier „BornInk“ westlich der Straße Am Bornberg und nördlich des Südrings bekannt sind, rumort es im Umfeld der westlichen Lohe. 167 zusätzliche Wohneinheiten bedeuten nicht nur einen erheblichen Zuwachs an neuen Nachbarn. Vor allem die deutliche Zunahme des Verkehrs im Wohngebiet, das bislang nur über die Hamburger Straße erreichbar ist, bereitet vielen Anwohnern Sorge.

Weil die Lohe aktuell eine Sackgasse ist und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr eine zweite Zuwegung vom Südring aus bislang hartnäckig verweigert, hat die CDU jetzt einen Prüfantrag zur Öffnung der Straße gen Osten gestellt. „Neuesten Informationen zufolge besteht die Möglichkeit, die Durchfahrt an der Bahnbrücke per regelhaftem Bebauungsplanverfahren wieder herzustellen“, sagt CDU-Fraktionschef Mathias Steinbuck.

Die Notwendigkeit den Befindlichkeiten der Bürger wieder mehr nachzuspüren, ist nicht erst seit den herben Stimmverlusten bei der Europawahl auch in der Partei der Kanzlerin angekommen. So haben Bargteheides Christdemokraten nun zu einem Stammtisch ins Restaurant Utspann geladen, um ihre Idee zu diskutierten.

60 Betroffene sind ins Utspann gekommen

Schnell ist klar geworden, dass der Verkehr zahlreiche Bewohner des Umfelds umtreibt. Umgehend waren alle vierzig Plätze in der reservierten Stube besetzt. Zum Glück konnten die großen Schiebetüren zum angrenzenden Raum geöffnet werden, um den Kreis zu vergrößern. Letztlich haben sich etwa 60 Betroffene eingefunden, vom jungen Familienvater bis zur alteingesessenen Seniorin.

CDU-Fraktionschef Mathias Steinbuck moderierte den Stammtisch zur Lohe im Restaurant Utspann
CDU-Fraktionschef Mathias Steinbuck moderierte den Stammtisch zur Lohe im Restaurant Utspann © Lutz Kastendieck | Lutz Kastendieck

Unterdessen sah sich Steinbuck, der den Abend moderierte, gleich zum Auftakt mit der kritischen Frage konfrontiert, ob dieser Stammtisch nicht eigentlich zu spät komme. Der Prüfantrag zur Öffnung der Lohe wäre doch längst gestellt und stehe schon heute Abend auf der Agenda des Verkehrsausschusses. Nun die Bürger dazu zu befragen, sei irgendwie die falsche Reihenfolge.

Schulverkehr soll aus der Lohe verbannt werden

„Noch ist doch gar nichts entschieden“, erwiderte Steinbuck. Sollte sich herausstellen, dass die Idee nicht tragfähig sei, könne der Antrag jederzeit zurückgezogen werden. „Doch wenn es eine realistische Aussicht auf Erfolg gibt und von vielen Lohe-Bewohnern mitgetragen wird, sollte keine Zeit vergeudet werden“, so Steinbuck.

Anschließend entspann sich dann, abgesehen von gelegentlichen Unmutsausbrüchen, tatsächlich ein zumeist konstruktiver Gedankenaustausch. Die wesentlichsten Aspekte, Anregungen und Wünsche hat das Abendblatt nachgezeichnet.

Öffnung der Lohe gen Osten: Ja, aber nur wenn die Lohe dadurch nicht zur Durchfahrtsstraße ins Zentrum wird. Deshalb sollte sie zwischen Nelkenweg und Am Bornberg mittels Pollern in eine östliche und eine westliche Sackgasse geteilt werden. Dadurch könnte der Verkehr aus dem neuen Quartier Born­Ink in beide Richtungen abfließen und die Anwohner im westlichen Teil der Lohe entlastet werden.

Schulverkehr: Die Schülerbusse sollen im Zuge des Neubaus der Feuerwache südlich des Seniorendorfes über die Bahnhofstraße ans Schulzentrum angebunden werden. Elterntaxis sollte künftig das Passieren der Lohe per Einfahrtbeschränkung „Nur für Anlieger“ untersagt werden.

Baustellverkehr: Wenn schon eine dauerhafte, direkte Anbindung des neuen Quartiers BornInk an den Südring vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr ausgeschlossen werde, soll sich die Stadt zumindest um eine temporäre Zufahrtsgenehmigung während der Bauphase südlich (Höhe Zu den Fischteichen) und/oder östlich (Höhe Sackgasse Am Bornberg) bemühen.

Bauliche Veränderungen: Um den Abfluss des Verkehrs in die Hamburger Straße zu verbessern, wird eine Teilung der Spur für Rechts- und Linksabbieger angeregt. Die neue Zufahrt im Westen sollte bei Untersagung der Sackgassen-/Pollerlösung so angelegt werden, dass sie durch Verschwenkungen und/oder Furten für den Schwerlastverkehr nicht passierbar ist.

Zebrastreifen: Da die Lohe durch das neue Quartier BornInk mehr denn je ein hochfrequentierter Schulweg sein wird, sollte ein weiterer Zebrastreifen auf Höhe Gärtnerstraße eingerichtet werden.

Parkraum- und Tempokontrollen: Die Lohe ist schon jetzt eine verkehrsberuhigte Zone mit vorgegebenen Parkflächen. Weil aber „wild geparkt“ und „viel zu schnell“ gefahren werde, wurden regelmäßigere Kontrollen seitens der Polizei angemahnt.

Am Ende des Abends zieht Torsten Frehe ein positives Fazit. „Für zwei bis drei Jahre wird es rund um die Lohe eng werden. Da bei einer einseitigen Zufahrt über die Hamburger Straße aber chaotische Zustände zu befürchten sind, könnten die heute diskutierten Maßnahmen die Lage deutlich entschärfen“, sagt der Vorsitzender des Bargteheider Verkehrsausschusses. Den nächsten CDU-Stammtisch gibt es am 25. Juni zur wachsenden Lärmbelastung im Zusammenhang mit der Schienenanbindung für die Fehmarnbelt-Querung.

Ausschuss für Planung und Verkehr Do 18.00, Ratssaal, Rathausstr. 24