Reinbek. Nach Asbest-Funden in Reinbeker Lehranstalt baut die Stadt als Notlösung einen Container-Campus auf der Freizeitbadwiese.

Die Jungen und Mädchen der Reinbeker Gemeinschaftsschule werden frühestens zum Ende dieses Schuljahres wieder an nur einem Standort unterrichtet. Ihr Gebäude am Mühlenredder ist nach den Asbest-Funden seitu Anfang Dezember gesperrt. Die Sanierung samt Erweiterung soll im Sommer beginnen und dauert mindestens zweieinhalb Jahre. Derzeit ist das Lernen dezentral organisiert – von der ehemaligen Hauptschule in Wentorf bis zur Volkshochschule Sachsenwald. Um das zu ändern, baut Reinbek demnächst einen Container-Campus auf der Freizeitbadwiese und investiert mehr als sechs Millionen Euro für die Umsiedlung der Schüler.

350 Container ergeben zusammengebaut 85 Räume

Auf der jüngsten Stadtverordnetenversammlung sprachen sich die Politiker einstimmig für diese Lösung aus und beschlossen zudem, dass das Schulzentrum weiterhin nicht genutzt wird. Für die Bildungseinrichtung mit Oberstufe kauft Reinbek 350 Container, die zusammengebaut 85 Räume ergeben, dazu zählen nicht nur Klassenzimmer, sondern auch jene für Technik und Toiletten. Inklusive Lieferung und Montage kommen 5,8 Millionen Euro zusammen.

Für die ebenfalls am Mühlenredder beheimatete Amalie-Sieveking-Förderschule erwirbt die Stadt Container für 380.000 Euro. Sie verbleibt während der Sanierung auf dem Gelände der Grundschule Klosterbergen. Die Lieferung dieser Module erwartet Bürgermeister Björn Warmer in der kommenden Woche. Den Vorteil des Kaufs gegenüber einer Anmietung beschreibt der Verwaltungschef so: „Wir haben einen Restwert, können die Container später als Büro oder für Kitas nutzen.“

Oberste Schulaufsicht bemängelt ersten Plan

Der Campus-Aufbau auf der Freizeitbadwiese soll im Mai beginnen. „Bezug ist aber frühestens kurz vor den Sommerferien“, sagt Warmer, der die Container jetzt bestellen wird und betont, dass viele noch produziert werden müssten. Für die achten, neunten und zehnten Klassen, die in Wentorf beherbergt sind, mietet Reinbek kurzfristig für 120.000 Euro Container. Sie sollen im Februar auf einer Grünfläche beim Schulzentrum aufgestellt werden. „Die Klassen werden dann ein bis zwei feste Tage in Reinbek haben“, so Warmer.

Ursprünglich hatte die Stadt den Container-Campus rund um das Schulzentrum, das 700 junge Menschen besuchen, geplant. Module sollten auch auf der anderen Straßenseite auf dem Grandplatz der TSV Reinbek stehen. Doch es gab Bedenken. Unter anderem monierte die oberste Schulaufsicht zu große Abstände zwischen den Modulanlagen, insbesondere wegen der Pausenaufsicht von Lehrern.