Was kommt in diesem Jahr auf Sie zu? Was sind die großen und bedeutenden Projekte vor Ihrer Haustür? Hier gibt es einen Überblick.
Im Claudiussee-Wohngebiet in Bad Oldesloe werden die ersten Häuser gebaut, ein neues Gewerbegebiet wird erschlossen und an der Hagenstraße will die Stadt mit der Sanierung beginnen. Die Straßenbeleuchtung wird umweltfreundlich und am Bahnhof soll eine Fahrradparkanlage gebaut werden. An der A 1 bei Reinfeld wird der E-Highway fertig, in der Stadt entsteht ein neues Seniorenheim. In Badendorf wird im Frühjahr ein Baugebiet erschlossen.
1. Im Baugebiet Claudiussee entstehen die ersten Häuser
Die ersten Grundstücke im Wohngebiet Claudiussee sind bereits verkauft und Baugenehmigungen erteilt. In diesem Jahr werden die ersten Häuser in dem Neubaugebiet zwischen Pölitzer Weg und Bahntrasse gebaut. Für den Lärmschutzwall zur Bahn liegt schon das Fundament. In Kürze soll auch die neue Lärmschutzwand stehen. Zudem sollen die restlichen Arbeiten an den Grünanlagen abgeschlossen sein. Im Anschluss werden die Geschossbaugrundstücke und der Kitabaugrund an die neuen Eigentümer übergeben. Damit geht ein langjähriges Planungs-Projekt zu Ende und die Bebauung für einen neuen Stadtteil in Bad Oldesloe nimmt ihren Anfang.
2. Die Hagenstraße soll in drei Abschnitten saniert werden
Auch in der Innenstadt soll gebaut werden. Dort wird in diesem Jahr die Sanierung der Hagenstraße beginnen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Die Vorplanungen sind bereits im Bau- und Planungsausschuss präsentiert worden. Demnach soll die Hagenstraße in drei Bauabschnitten über mindestens drei Jahre grundlegend erneuert werden. Im Verlauf der Sanierung wird auch der ZOB am sogenannten Peters-Parkplatz überplant werden.
3. Am Sandkamp wird ein stationäres Hospiz gebaut
Am Sandkamp haben die Bauarbeiten begonnen. Kurz vor Weihnachten wurde dort der Grundstein für das neue stationäre Hospiz gelegt. Die ersten Gäste sollen noch in diesem Jahr einziehen. Das Gebäude wird 1237 Quadratmeter Nutzfläche haben und Platz für zwölf Menschen bieten. Das Grundstück hat 5000 Quadratmeter. Der Bau wird rund 3,5 Millionen Euro kosten.
4. Das Amt Bad Oldesloe-Land zieht ins neue Verwaltungsgebäude
Das Amt Bad Oldesloe-Land wird seine Räume in der Mewestraße aufgeben und Büros in einem neuen Verwaltungsgebäude beziehen. Der neue Verwaltungssitz entsteht derzeit an der Louise-Zietz-Straße nur einige Hundert Meter entfernt. Die Fertigstellung des Gebäudes hatte sich witterungsbedingt um einige Monate verzögert. Der Umzug ist für die erste Jahreshälfte geplant. Das neue Gebäude entsteht auf einem 2000 Quadratmeter großen Gelände und kostet inklusive Grundstück knapp fünf Millionen Euro.
5. Auf 30 Hektar Fläche wird ein neues Gewerbegebietes erschlossen
Bad Oldesloe bekommt ein neues Gewerbegebiet. Auf einer 30 Hektar großen Fläche zwischen Ratzeburger Straße (B 208) und der A 1 im Süden der Stadt sollen sich in den nächsten Jahren mehrere größere Firmen ansiedeln. Das Gebiet soll dieses Jahr erschlossen werden. Laut Bürgermeister soll es bereits Interessenten für Grundstücke geben.
6. Bad Oldesloe stellt seine Straßenbeleuchtung auf LED um
Die Straßenbeleuchtung in Bad Oldesloe wird in diesem Jahr flächendeckend auf LED umgestellt. Das Projekt wird die Stadt 1,2 Millionen Euro kosten. Allerdings wird sich die Summe relativ schnell amortisieren. Denn in den nächsten 25 Jahren sollen so sechs Millionen Euro an Energiekosten gespart werden. Deswegen sollen auch funktionierende Lampen ausgetauscht werden. Im Haushalt 2019 sind für die Umrüstung 950.000 Euro veranschlagt. Die Stadt rechnet mit einer Förderquote von bis zu 25 Prozent. Eine Zusage dazu gibt es allerdings noch nicht.
7. Fahrradparkanlage am Bahnhof wird gebaut
Das Oldesloer Radhaus geistert schon seit Jahren durch die politischen Gremien der Stadt – und dementsprechend auch durch unsere Agenda. Bislang immer wieder auf das folgende Jahr verschoben, soll die Fahrradparkanlage am Bahnhof nun endgültig gebaut werden. Allerdings in einer stark „abgespeckten“ Variante. In Modulbauweise sollen zwischen den Gleisen drei und fünf noch in diesem Jahr 120 überdachte Fahrradstellplätze entstehen.
8. Ab Mai soll der E-Highway auf für Lastwagen freigegeben werden
Auf der Autobahn 1 zwischen der Stadt Reinfeld und der Hansestadt Lübeck beginnt derzeit mit dem Bau eines E-Highways im Norden Stormarns ein landesweit einzigartiges Pilotprojekt. Voraussichtlich ab Mai sollen auf der Teststrecke dann mit Strom betriebene Lastwagen Waren transportieren. Sie sollen dann über Oberleitungen mit Strom versorgt werden – ähnlich wie bei Straßenbahnen. Die für die Leitungen nötigen 200 Masten wurden bereits Ende des Jahres 2018 aufgestellt. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt, um wissenschaftlich verwertbare Informationen über den Nutzen der Technik zu gewinnen. An der Studie beteiligt sich die Reinfelder Spedition Bode. Der Bund investiert in das Projekt 19,1 Millionen Euro.
9. Ein neues Seniorenheim soll im Sommer eröffnet werden
Ein Investor schafft in Reinfeld mehr Platz für pflegebedürftige Senioren. Im Kaliskaweg entsteht derzeit ein neues Pflegeheim auf einem 23.000 Quadratmeter großen Grundstück für rund 10,2 Millionen Euro. Mitte des Jahres sollen die ersten Bewohner dort einziehen. Zudem wird für rund 22,9 Millionen Euro eine Wohnanlage mit 90 Apartments für Familien und Senioren errichtet. Das Berliner Bauunternehmen Terragon rechnet für 2020 mit der Fertigstellung.
10. Reinfeld sucht nach Flächen für ein neues Wohngebiet
Reinfeld hat zu wenig Wohnraum. In der Diskussion ist die Erschließung eines neuen Wohngebietes im Westen der Stadt. Allerdings hat sich schon Widerstand formiert. Das potenzielle Baugebiet grenzt an den Messingschlägerteich und den dort verlaufenden Jakobsweg – und damit an ein bei Reinfeldern beliebtes Naherholungsgebiet. Die Initiative „Pro Reinfeld“ stellt sich gegen die Pläne. Bislang ist das Gelände an der Bahnlinie im Besitz eines Landwirtes, der seinen Betrieb aufgeben will.
11. Reinfeld diskutiert über Lärmschutz am Sportplatz
Am Bischofsteicher Weg sind einigen Anwohnern die Sportler zu laut. Der dortige Sportplatz soll eine Lärmschutzwand bekommen. Doch bevor die Stadt bauliche Maßnahmen in Angriff nimmt, sollen andere Möglichkeiten geprüft werden. Der Sportverein SV Preußen Reinfeld hat in einer Anwohnerversammlung angekündigt, den Sportbetrieb auf den rückwärtigen Platz zu verlegen. Außerdem soll 2019 ein Kunstrasenplatz gebaut werden, wodurch die Lärmbelastung sinken könnte.
12. In Reinfeld wird ein neues Rettungszentrum gebaut
Reinfeld bekommt in diesem Jahr ein neues Rettungszentrum für die Feuerwehr. Derzeit sucht die Stadt über eine Ausschreibung nach einer Baufirma und rechnet bis Mitte des Jahres mit einem Ergebnis. Die Bauzeit soll mindestens ein Jahr in Anspruch nehmen. Das Rettungszentrum wird auf dem Grundstück der früheren Polizeistation an der Ahrensböker Straße gebaut werden.
13. Gemeinde Badendorf erschließt ein neues Baugebiet für 19 Häuser
Badendorf will wachsen. Im Frühjahr beginnt die Erschließung für 19 Grundstücke. Entsprechende Pläne gibt es seit 2015. Doch der Kreis erteilte der Gemeinde eine Absage. Jetzt darf gebaut werden. Bürgermeister Volker Brockmann rechnet damit, dass alle Grundstücke schnell verkauft sein werden.
Das wurde aus den Projekten der Agenda 2018
Vor einem Jahr haben wir verschiedene Projekte vorgestellt, die sich die Städte Reinfeld und Bad Oldesloe sowie die Dörfer in den Ämtern Bad Oldesloe-Land und Nordstormarn für 2018 vorgenommen hatten. Doch was ist daraus geworden? Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn zieht Bilanz.
Viele der für 2018 in der Kreisstadt angekündigten Projekte wurden verschoben, darunter der Kreisverkehr an der Kreuzung Mommsenstraße und Sülzberg. Immer wieder hatte die Wählergemeinschaft FBO im laufenden Jahr versucht, den Bau zu verhindern. Allerdings ohne Erfolg. Ob die Bauarbeiten noch 2019 starten, ist allerdings unklar.
Eingehalten wurde hingegen der Zeitplan für die Erschließung des Wohngebietes Claudiussee. Die Arbeiten befinden sich in den letzten Zügen. In diesem Jahr sollen die ersten Häuser gebaut werden.
Auch der neue Skatepark und Streetworkoutplatz am Exer konnten eingeweiht werden, Kaufland hat das Fachmarktzentrum in der Ratzeburger Straße umgebaut und eröffnet und die Theodor-Storm Schule ist modernisiert worden.
Andere Projekte mussten verschoben werden. Darunter die Sanierung der Hagenstraße (ab 2019), Neubau des Waldorfkindergarten (2020), Sanierung der Obdachlosenunterkunft (kein neuer Termin). Die Kreisstadt kämpft derzeit gegen ein großes Haushaltsdefizit an. Außerdem fehlt es in der Verwaltung an Personal, um getroffene Beschlüsse zeitnah zu bearbeiten. Daher kommt es in Bad Oldesloe immer wieder zu Verzögerungen bei der Umsetzung von Bauprojekten.
Der Bau des E-Highway auf der Autobahn 1 bei Reinfeld befindet sich im Zeitplan. Stormini war, wie angekündigt, in Reinfeld zu Gast. In Hamberge konnte Mitte des Jahres der neue Schulanbau eingeweiht werden.
Und das sagen die Bürger:
Thomas Breckenfelder (54), Inhaber des RetroHiFi Ladens an der Hindenburgstraße in Bad Oldesloe, wünscht sich eine „globale Vernunft“: „Der Einzelne sollte für sich erkennen, was wichtig ist und hinterfragen, was wir den Menschen hinterlassen“. Für seine Freunde und Familie wünscht er sich, „dass sie maßhalten und erkennen, welchen Global Playern sie ihr Geld hinterherwerfen“. Zudem hofft er, dass die Menschen einen bewussteren Umgang mit dem Konsum pflegen und von der Wegwerfgesellschaft wegkommen. Er wünscht sich, dass die Geschäftsleute einen größeren Fokus auf den Service und die Kundenzufriedenheit legen. „Außerdem wäre ein belebteres Nachtleben, eine lebendigere Atmosphäre in den Abendstunden schön.“ Beispielsweise mit mehr Außengastronomie im Sommer.
Negin Nemat (33, l.) und Hero Ka (37) wünschen sich für das neue Jahr für ihre Familie und Freunde, dass alle gesund bleiben und genug zu essen haben. Überall auf der Welt sollen Kinder lächeln und Wünsche in Erfüllung gehen. Negin Nemat hofft, ihre Familie im Iran besuchen zu können und würde sich freuen, in Bad Oldesloe einen Job zu finden. Hero Ka ist seit acht Monaten in Deutschland und lernt gerade Deutsch. Sie fühlt sich in Bad Oldesloe wohl. „Bad Oldesloe ist sehr ruhig und die Leute lächeln auch zu Fremden“. Sie findet, dass es viele schöne Geschäfte gibt. „Allerdings muss man nach Hamburg oder Lübeck fahren, wenn man etwas Bestimmtes braucht. Ein großes Einkaufscenter wie das Outlet in Neumünster wäre schön“, sagt Negin Nemat. Hero Ka wünscht sich mehr und breitere Fahrradwege für Bad Oldesloe.