Was kommt in diesem Jahr auf Sie zu? Was sind die großen und bedeutenden Projekte vor Ihrer Haustür? Hier gibt es einen Überblick.
Für Haus- und Wohnungsbesitzer in Ammersbek beginnt 2019 mit einer Steuererhöhung. Die Gemeindevertreter haben den Satz der Grundsteuer B von 410 auf 450 Prozentpunkte angehoben. Das sind durchschnittlich rund 50 Euro Mehrkosten im Jahr. Die Gewerbesteuer wurde von 370 auf 380 Punkte angehoben. Um eine Kreditaufnahme von voraussichtlich rund 4,7 Millionen Euro kommt die Gemeinde nicht herum, da unaufschiebbare Großprojekte anstehen. Der Schuldenstand wächst auf rund zehn Millionen Euro. Gerade Bauvorhaben sprengen immer häufiger den vorgesehenen Kostenrahmen. „Die Angebote auf unsere Ausschreibungen liegen oft über den Erwartungen“, sagt Bürgermeister Horst Ansén. Da spiegele sich die gute Auftragslage der Firmen wider. Nachverhandlungen sind für die öffentliche Hand nicht erlaubt.
Eine Entwicklung, die auch Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß beobachtet. „In einigen Fällen kann man schon von Abwehrangeboten sprechen“, sagt er. Wie Ammersbek plant auch Großhansdorf (beide Orte sind mit fast 10.000 Einwohnern annähernd gleich groß) mit einem Etat von rund 18 Millionen Euro für 2019. Großhansdorfs Schuldenstand steigt leicht auf rund acht Millionen. Die Grundsteuer B bleibt mit 350 Punkten stabil.
1. Die Feuerwehr Hoisbüttel bekommt ein größeres Gerätehaus
Der Ausbau des Feuerwehrgerätehauses in Hoisbüttel wird fertig. Die Helfer haben mehr Platz, da zwei ehemalige Mietwohnungen umgebaut wurden. Hinzu kommt ein flacher Anbau. Der Wunsch, dort eine Dachterrasse zu schaffen, wurde heftig diskutiert. Voraussichtliche Kosten: rund 1,5 Millionen Euro.
2. Grundstück für Neubau der Feuerwehr Bünningstedt gekauft
Die Gemeinde hat ein Feldstück an der Einmündung Dorfstraße/Franz-Kruse-Straße erworben, um dort ein Gerätehaus für die Freiwillige Feuerwehr Bünningstedt zu bauen. Beim Konzept des Architekten sollen die Feuerwehrleute mitreden. Die Gesamtkosten betragen inklusive Grundstück und Planung knapp 2,2 Millionen Euro. Das alte Feuerwehrhaus an der Dorfstraße wird nach dem Umzug abgerissen. Dort sind Wohnungen geplant.
3. Hohe Förderung vom Land für die Grundschule Bünningstedt
Das Land Schleswig-Holstein hat eine Förderung von rund 2,1 Millionen Euro für den Neubau der Grundschule Bünningstedt bereits zugesagt. Die Gemeinde möchte neben dem jetzigen Standort für 160 Kinder bauen. Den genauen Plan soll eine Arbeitsgruppe mit Architekten sowie Vertretern von Politik, Verwaltung, Schule und Eltern im ersten Halbjahr ausarbeiten. Denkbar ist die Verlegung von Sportplatz und Turnhalle. Das jetzige Schulgelände kann zu Bauland werden.
4. Wohnungen am Hof Timmermann und Betonwerk Feddern
Direkt neben dem Rathaus heben Bauarbeiter auf dem Hof Timmermann im Zentrum von Hoisbüttel die Grube für eine Tiefgarage aus. Dort entstehen nach und nach 55 Mietwohnungen, von denen die ersten bereits bezogen sind. Zudem hat die Braaker Mühle dort im Sommer eine Filiale eröffnet. Für das ehemalige Betonwerk Feddern, gut 400 Meter weiter an der Hamburger Straße gelegen, schreitet die Planung voran: Dort sind 20 Reihenhäuser vorgesehen.
5. Bau von Wohn- und Geschäftshaus am U-Bahnhof Hoisbüttel beginnt
Der Investor des Wohn- und Geschäftshaus neben dem U-Bahnhof Hoisbüttel hat den Bauantrag abgegeben. Damit können nach langer Planungsphase die Bagger anrücken. Auf dem Eckgrundstück Hamburger Straße/Georg-Sasse-Straße entstehen Läden, Büros, Wohnungen und Gastro-Pavillon.
6. Studie zum Hochwasserschutz für die Timmerhorner Teiche
Der Bach Strusbek fließt von Ahrensburg durch die Timmerhorner Teiche, führt dabei auch Wasser aus dem Gewerbegebiet mit sich. 2002, 2011 und 2014 war es zu Überschwemmungen gekommen. Eine Studie, die Ammersbek und Ahrensburg mit einem Ingenieurbüro erstellen, soll zeigen, wie sich der Hochwasserschutz verbessern lässt.
7. Entwurf für die Erneuerung der Straße Schäferdresch
Künftig soll jedes Jahr eine größere und eine kleinere Straße saniert werden. Ganz oben auf der Liste steht der ein Kilometer lange Schäferdresch. Anwohner müssen nach einer Änderung der Ausbausatzung künftig rund 67 Prozent der Kosten zahlen statt 85 Prozent.
8. Schnelles Internet im Ortsteil Hoisbüttel-Dorf
Nach dem Start in den Ortsteilen Schäferdresch/Rehagen will die Vereinigte Stadtwerke (VS) Media den Breitbandausbau in Hoisbüttel-Dorf fortsetzen. Eine Informationsveranstaltung ist für das Frühjahr geplant.
9. Schnelles Internet in der Siedlung Daheim ist in Planung
Für die direkt an Ahrensburg grenzende Siedlung Daheim ist beim Ausbau des Glasfasernetzes fürs schnelle Internet die Zusammenarbeit mit den Stadtwerke Ahrensburg vorgesehen.
10. Großhansdorfs Rathausumbau vor dem Abschluss
Die allgemein hohen Baukosten schlagen sich auch bei der Modernisierung des Großhansdorfer Rathauses nieder, die nunmehr etwa 2,7 Millionen Euro kostet. Der Umbau bei laufendem Betrieb hat eine Reihe von Umzügen im Haus und auch in angemietete Räume in der Umgebung zur Folge. „Im September sollen alle Mitarbeiter zurück sein“, sagt Bürgermeister Janhinnerk Voß. Eng wird’s im neuen Sitzungssaal: Der war für 19 Gemeindevertreter ausgelegt, durch Überhang- und Ausgleichsmandate sind es jetzt 25.
11. Kita Kortenkamp wird bereits im August eröffnet
Der Rohbau für die Kita am Kortenkamp steht. Im August will die Lebenshilfe Stormarn den Betrieb mit zwei Krippengruppen (bis drei Jahre) und drei Elementargruppen (drei bis sechs Jahre) aufnehmen. Bis dahin betreut sie die Kinder in der ehemaligen Reha-Stätte. Der Neubau der Kita kostet rund 2,7 Milllionen Euro.
12. Mehr Klassenräume für die Friedrich-Junge-Schule
Im Sommer möchte die Friedrich-Junge-Schule ihren neuen Fachklassentrakt einweihen. Dort soll auch die Schulküche unterkommen. Die Arbeiten für 1,5 Millionen Euro liegen sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen.
13. Nachmittagsbetreuung an der Grundschule Wöhrendamm
Wie viel Platz braucht die Grundschule Wöhrendamm für die Nachmittagsbetreuung? Ist ein ein- oder zweigeschossiger Neubau ratsam? Sollte eine Platzreserve einkalkuliert werden? Diese Fragen will der Schulverband in der ersten Jahreshälfte klären, um das Projekt für 1,5 bis zwei Millionen Euro auf den Weg zu bringen.
14. Neuer Entwurf für die ehemalige Reha-Stätte
Für das 25 Hektar große Waldgrundstück am Eilbergweg, das bis 2014 eine Wohn- und Rehastätte beherbergte, liegt ein neuer Bebauungsentwurf vor. Dabei spielt vor allem Natur- und Denkmalschutz eine Rolle. Zuletzt waren rund 80 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern im Gespräch. Die Verwaltung wartet nun auf die Meinung des Eigentümers.
15. Die Schalterhalle am U-Bahnhof Kiekut bleibt noch lange gesperrt
Um die Ursache von Mauerschäden im U-Bahnhof Kiekut herauszufinden, hat die Hamburger Hochbahn die Schalterhalle gesperrt. Die Arbeiten dauern voraussichtlich das Jahr über. Kunden kommen über eine Behelfstreppe auf den Bahndamm.
16. LungenClinic baut ein Bettenhaus für 70 Millionen Euro
Rund 70 Millionen Euro kostet das Bettenaus, mit dessen Bau die LungenClinic dieses Jahr beginnt. Das siebengeschossige Gebäude ersetzt einen elfgeschossigen Altbau aus dem Jahr 1958, der abgerissen wird. Das Land hat 34,5 Millionen Euro Förderung zugesagt.
17. Schnelles Internet für den Ortsteil Schmalenbeck
Nachdem der Ausbau des Glasfasernetzes im Hauptort Großhansdorf beendet ist, folgt der Ortsteil Schmalenbeck. Dort sind drei Cluster entlang der Alten Landstraße vorgesehen. Wenn sich 40 Prozent der Haushalte anschließen, beginnen die Stadtwerke Geesthacht mit den Arbeiten.
18. Exklusives Wohnen im Park Dörpstede geplant
Villengrundstücke mit 1400 bis 2500 Quadratmetern bietet das exklusive Neubaugebiet Park Dörpstede am Ihlendieksweg. Die neue Anliegerstraße wird Am Walde heißen.
Das wurde aus den Projekten des Jahres 2018:
In Ammersbek konnten die meisten Vorhaben im vergangenen Jahr wie geplant umgesetzt werden. So ist die Sanierung der Straße Alter Teichweg für mehr als 900.000 Euro (inklusive Ab- und Regenwasserkanäle) im Dezember beendet worden. Die Gemeinde hat die Ausbaubeiträge nicht abgeschafft, sondern nur gesenkt: Anwohner müssen jetzt 67 statt früher 85 Prozent zahlen.
Die Neubaugebiete im Ortsteil Rehagen in Höhe des Alten Dorfkrugs sind zur Heimat für Dutzende Neubürger geworden. Mehr als 30 Einzel- und Doppelhäuser stehen im Lake Side Village am Timmerhorner Teich und auf der gegenüberliegenden Seite der Alten Landstraße. Auch auf dem Hof Timmermann im Zentrum von Hoisbüttel sind die ersten Mieter bereits in neue Wohnungen eingezogen.
In Großhansdorf liegt die Modernisierung des Rathauses im Zeitplan. Ein Altbau in Richtung Waldreitersaal wurde im Frühjahr abgerissen, dort errichten Arbeiter einen neuen Sitzungssaal und Büros. Im Sommer war Baubeginn für die neue Kita am Kortenkamp. Die Laufbahn auf dem Sportplatz wurde erneuert, allerdings fehlt noch die oberste Spritzbeschichtung. Die kann nur bei wärmerem Wetter aufgetragen werden, voraussichtlich im April.
Der Schulverband Großhansdorf, dem auch Hoisdorf und Siek angehören, hat Millionen in die Gebäude des Schulzentrums Sieker Landstraße gesteckt. Damit wurden umfassende Renovierungen in der Friedrich-Junge-Schule und im Emil-von-Behring-Gymnasium erledigt. An der Wöhrendamm-Grundschule standen Fassaden- und Fenstersanierungen auf dem Programm.
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr haben ihr lang ersehntes Fahrzeug mit Drehleiter in Karlsruhe abgeholt. Offizielle Übergabe ist Mitte Januar.
Und das sagen die Bürger:
Gerti Kalisch ist viel in der Welt herumgekommen, hat in Kolumbien, den USA und der Ukraine gelebt. „Aber in Großhansdorf sind wir richtig angekommen“, sagt sie, „im Ort fühlen wir uns rundherum glücklich.“ Seit 2004 wohnt sie in der Waldgemeinde, engagiert sich als Vorsitzende des Kulturrings auch ehrenamtlich – ebenso wie Ehemann Horst, der Schiedsmann ist. „Das Kulturangebot gefällt mir ausgesprochen gut“, sagt sie. Dass Künstler gern vorbeikommen, höre sie häufig bei der Programmplanung. Lob gibt’s für das Miteinander mit Verwaltung und Gemeindevertretern. Die Verkehrsanbindung mit drei U-Bahnhöfen sei ebenso optimal wie die ärztliche Versorgung.
Emil Büchner mag die kurzen Wege in Großhansdorf. „Man kennt sich, erreicht auch in der Verwaltung immer die zuständigen Mitarbeiter“, sagt der 19-Jährige, der sich im Pfadfinderstamm Waldreiter engagiert. Für die rund 120 Mitglieder sei der viele Wald optimal. „Das sind beste Voraussetzungen für die Gruppenstunden mit den Kindern“, sagt er. Von anderen Stämmen im Land weiß er, dass die Unterstützung bei Weitem nicht so gut ist. Die Natur fällt ihm auf, wenn er vom Studium aus Hamburg zurückkommt: „Das ist eine ganz andere Luft hier.“ Einen Verbesserungsvorschlag hat der Schlagzeuger der Band Ley doch: „Die U-Bahn sollte am Wochenende nachts durchfahren.“