Was kommt im neuen Jahr auf Sie zu? Was sind die großen und bedeutenden Projekte vor Ihrer Haustür? Hier gibt es einen Überblick.
Bargteheide sucht einen neuen Betreiber für das Kino im Kleinen Theater, plant einen Ausbau des Schulstandortes. Und der Prozess gegen den mutmaßlichen Todesschützen Sven S. wird neu aufgerollt. Hammoor arbeitet an den Plänen für den neuen Autohof und bekommt ein Katastrophenschutzzentrum. Elmenhorst wird weiter wachsen und erweitert das Feuerwehr-Gerätehaus im Ortsteil Fischbek.
Projekte in Bargteheide
1. Bargteheide sucht einen neuen Betreiber für das Kino
Für viele Einwohner war es ein Schock, für den Kulturstandort Bargteheide ein herber Verlust: Nach einem Streit mit dem Trägerverein des Kleinen Theaters hat Kinobetreiber Hans-Peter Jansen sein „Cinema Paradiso“ geschlossen. Jetzt sucht die Stadt nach einem neuen Betreiber, um das Kino zu retten. Bereits morgen, am 4. Januar, endet die Bewerbungsfrist für Interessenten. Fünf Tage später soll eine Entscheidung fallen, ob im Kleinen Theater auch künftig noch Filme gezeigt werden. Jansen hatte bereits angekündigt, sich nicht erneut zu bewerben.
2. Öko-Wohnprojekt Am Krögen: Neues Baugebiet in den Startlöchern
Im Nordosten Bargteheides entsteht ein neues Quartier mit Fokus auf ökologisches Bauen, hochwertigen Städtebau und viel gemeinschaftliches Miteinander für Menschen jeden Alters. Eine Baugemeinschaft realisiert 37 Wohneinheiten in Reihen- und Mehrfamilienhäusern. Wohnungen und Häuser von 45 bis 150 Quadratmetern bieten allen Altersklassen und Lebenslagen ein Zuhause. Ein großer Gemeinschaftsgarten und Gemeinschaftsräume sind Teil des Konzepts. Noch sind nicht alle Grundstücke vergeben. Trotzdem rechnet die Baugemeinschaft noch 2019 mit dem Baustart.
3. Bargteheide bewirbt sich um Förderung für den Städtebau
Bargteheide wächst und will für seine Bewohner noch attraktiver werden. Deswegen bewirbt sich die Stadt um eine Städtebauförderung für „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ beim Land Schleswig-Holstein. Bis zum 28. Februar 2019 kann der Antrag gestellt werden. Sollte Bargteheide ins Förderprogramm aufgenommen werden, würden Bund und Land 66 Prozent der Kosten für städtebauliche Projekte übernehmen. Vor der Antragsstellung muss ein Plangebiet festgelegt werden. Im Gespräch sind das Bahnhofsumfeld und die Innenstadt. Was dort genau entstehen könnte, will die Stadt erst nach der Beteiligung der Öffentlichkeit entscheiden. Eine Online-Beteiligung unter www.bargteheide.de ist bis zum 3. Februar möglich.
4. Stadt stockt die Stundenzahl für Straßensozialarbeit auf
Nach Problemen mit Vandalismus und Drogenkonsum unter Jugendlichen hat die Stadt mit einer Aufstockung der Straßensozialarbeit reagiert und der tohus gGmbh ab Mitte des Jahres 30 statt bisher 15 Stunden für ihre Straßensozialarbeit zugesagt. In ihrem Jahresbericht hatten die Streetworker um die Finanzierung weiterer Stunden gebeten. Im Sommer des vergangenen Jahres war es am Schulzentrum immer wieder zu Polizeieinsätzen gekommen.
5. Bargteheide investiert mehrere Millionen Euro in Schulausbau
Bargteheide investiert in diesem Jahr viel Geld in seine Schulen. 800.000 Euro fließen in die Modernisierung des Kopernikus-Gymnasiums. Die unter Platznot leidende Carl-Orff-Grundschule bekommt einen Neubau für 1,2 Millionen Euro. Für 1,8 Millionen Euro wird die alte Aula der Dietrich-Bonhoeffer-Schule in einen modernen Mehrzweckraum umgebaut. Für 1,2 Millionen wird zudem das Sportzentrum saniert. Die Bargteheider Schulen sind voll und in den umliegenden Gemeinden wachsen die Schülerzahlen. Deswegen plant die Stadt eine neue Gemeinschaftsschule. Ein möglicher Standort wäre die Straße Am Volkspark am Gymnasium Eckhorst. Auch damit dürfte sich die Lokalpolitik in diesem Jahr beschäftigen.
6. Fall Svea T.: Der Mordprozess wird wieder neu aufgerollt
Es ist der dritte und hoffentlich letzte Anlauf: Erneut steht der mutmaßliche Mörder Sven S. in Lübeck vor Gericht. Der Bargteheider soll im August 2016 seine Ex-Freundin Svea T. erschossen haben. Sven S. war im November 2017 wegen Mordes an seiner ehemaligen Lebensgefährtin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Doch der Bundesgerichtshof hatte das Urteil im August 2018 wegen eines Formfehlers aufgehoben. Am 10. Januar startet der neue Prozess. 13 Verhandlungstage sind angesetzt. Im Mai wird ein Urteil erwartet.
7. Bargteheide plant mit Eventfirma das Stadtfest 2019
Vom 17. bis zum 19. Mai 2019 feiert Bargteheide das Stadtfest. Um die Organisation kümmert sich wie in den vergangenen Jahren die Firma Schächterle Events & Consulting GmbH. Es ist bereits das sechste Stadtfest, das gemeinsam mit der Firma ausrichtet wird.
8. Bargteheide-Nord bekommt schnelles Internet
Aktuell zeigt die Diskussion um die Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G: Deutschland ist in Sachen Kommunikation und Internet ein Entwicklungsland. Immerhin beim Breitbandausbau läuft es besser. In Stormarn werden die „weißen Flecken“ auf der Landkarte kleiner. In diesem Jahr soll auch der Norden Bargteheides mit Glasfaser und damit mit schnellem Internet versorgt werden. 1342 Haushalte können von dem Ausbau profitieren. Bis Ende 2019 will die VS Media die nötige Infrastruktur geschaffen haben.
Das sind die Projekte im Amt Bargteheide-Land
9. Autohof bei Hammoor: Gemeinde und WAS suchen Investor
Seit Jahren ist der Bau eines neuen Autohofes am Autobahnkreuz Bargteheide bei Hammoor im Gespräch. Die Planungen werden immer konkreter. Bis Frühjahr wollen Gemeinde und Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) einen Investor gefunden haben, der den Autohof mit Raststätte betreibt. Der Autohof soll den Engpass an Lkw-Stellplätzen verringern.
10. Neues Rettungszentrum in Hammoor wird gebaut
Auf einem 8500 Quadratmeter großen Grundstück an der Hauptstraße in Hammoor soll ein neues Katastrophenschutzzentrum entstehen. Baubeginn ist in diesem Jahr. Die Anlage soll 2020 bezugsfertig sein und dann die Rettungsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Malteser Hilfsdienst (MHD) und die Technische Einsatzleitung der Feuerwehr beherbergen.
11. Neue Kindertagesstätte in Hammoor nimmt Betrieb auf
Neben dem Sportplatz in Hammoor entsteht eine neue Kindertagesstätte. Im Januar soll die Einrichtung den Betrieb aufnehmen. Die Gemeinde reagierte mit dem Bau auf die wachsende Zahl an Familien, die sich in dem Ort östlich von Bargteheide niedergelassen haben. Bislang werden die rund 100 Kinder aus Hammoor in anderen Gemeinden betreut.
12. Ortsdurchfahrt in Tremsbüttel wird ab Frühjahr erneuert
Die Einwohner von Tremsbüttel müssen sich in diesem Jahr auf Verkehrsbeeinträchtigungen einstellen. Die Ortsdurchfahrt soll aufwendig saniert werden. Noch im Frühjahr sollen die Arbeiten an der K 12 beginnen. Die Sanierung wird die Gemeinde 1,2 Millionen Euro kosten. Die restlichen 1,8 Millionen Euro übernimmt der Kreis.
13. Todendorf baut neues Feuerwehrhaus für 1,6 Millionen
Das Amt Bargteheide-Land investiert in die Feuerwehren im Einzugsgebiet. In diesem Jahr wird in der Gemeinde Todendorf eine neue Feuerwache für 1,6 Millionen Euro gebaut. Das neue Gebäude soll auf dem ehemaligen Kirchengrundstück an der Altenfelder Straße entstehen. Im Obergeschoss ist eine Dienstwohnung vorgesehen.
14. Elmenhorst: Feuerwache wird saniert, neues Wohngebiet erschlossen
Auch in Elmenhorst wird in den Brandschutz investiert. Im Ortsteil Fischbek soll das bestehende Gerätehaus erweitert werden, um mehr Platz für Fahrzeuge zu schaffen. Das ist auch nötig, weil die Gemeinde in den nächsten Jahren stark wachsen wird. Noch in diesem Jahr soll zwischen Elmenhorst und Fischbek ein neues Wohngebiet mit 38 Grundstücken erschlossen werden. Bürgermeister Norbert Ohl rechnet damit, dass dort 2020 die ersten Häuser stehen werden. Mit der Zahl der Einwohner wächst auch der Verkehr. An der B 75-Kreuzung in Richtung Bargfeld-Stegen soll noch in der ersten Jahreshälfte eine Ampelanlage gebaut werden.
Das wurde aus den Projekten der Agenda 2018
Bargteheide hat die angekündigte Umstrukturierung der Stadtverwaltung wie angekündigt umgesetzt. Seitdem gibt es fünf statt bisher vier Fachbereiche. Hinzugekommen ist die Abteilung „Bau und Liegenschaften“. Durch die Umstrukturierung wurden elf neue Stellen in der Verwaltung geschaffen. Im vergangenen Jahr hat die Politik in Bargteheide die Sanierung des Sportzentrums beschlossen. Das Projekt wird in diesem Jahr umgesetzt, es wird die Stadt rund 800.000 Euro kosten. Sowohl die Sanierung der Kita Am Mühlentor als auch ein Umbau im Freibad sind aus Kostengründen auf Eis gelegt worden. Beides dürfte erst 2020 realisiert werden. Die Carl-Orff-Grundschule bekommt in diesem Jahr einen Neubau für 1,2 Millionen Euro.
Das neue Feuerwehrgerätehaus in Bargfeld-Stegen wurde im August 2018 fertiggestellt und eingeweiht. Aus den Diskussionen über die Erweiterung des Feuerwehrhauses in Elmenhorst sind konkrete Pläne geworden. Das Gerätehaus im Ortsteil Fischbek wird in diesem Jahr erweitert. In Sachen Ortsumgehung ist Hammoor noch immer gespalten. Gegen die vom Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr favorisierte Nordumgehung protestierten Landwirte. Eine Einigung gibt es noch nicht.
Jersbek hat seine Feuerwache umgebaut, Nienwohld feierte im Herbst den Baubeginn eines gemeindefinanzierten Mietshauses, die Kirche in Todendorf ist abgerissen worden und Tremsbüttel hat einen neuen Pendlerparkplatz gebaut.
Und das sagen die Bürger:
Amelie Nacke und Hannes Stachelhaus (beide 19) freuen sich, dass in Bargteheide so viel für die Jugendarbeit getan wird. „Die Stadt geht sehr auf die jungen Leute zu. Es gibt jetzt auch wieder den Stadtjugendring“, sagt Amelie. Sie wünscht sich, dass auch auf dem Stadtfest die Jugend mehr eingebunden wird. Außerdem freuen die beiden sich über des Engagement des Sportvereins TSV Bargteheide. Der ist im vergangenen Jahr 150 Jahre alt geworden und es gab eine große Jubiläumsfeier. Ihr Wunsch in sportlicher Hinsicht: „Wir brauchen unbedingt eine Mehrzweckhalle“, sagt Hannes Stachelhaus. „Im Moment trainieren alle Gruppen in der Handballhalle. Und die ist nicht für die aktuelle Beanspruchung ausgelegt.“ Beide bemerken, dass der Autoverkehr mehr wird. Deswegen sollte die Innenstadt entlastet werden. Ihr Vorschlag ist, die Rathausstraße ganz in einer Fuß- und Fahrradstraße zu verwandeln.
Birgit Ristau (50), Buchhändlerin aus Bargteheide, weiß das vielfältige Kulturprogramm in Bargteheide zu schätzen. Mit Skepsis betrachtet sie hingegen das „Theater im Theater“, wie sie es nennt. „Eine frühere Kommunikation unter den Vertragspartnern hätte das Aus des „Cinema Paradiso“ vielleicht verhindern können. Traurig ist sie über die Schließung der Postfiliale. „Insbesondere für die älteren Leute.“ Für die Zukunft wünscht sie sich, dass die Bahnhofsgegend etwas schöner und vor allem heller gestaltet wird.
Insgesamt freut sich die Buchhändlerin über ein wachsendes Bewusstsein ihre Kundinnen und Kunden für Nachhaltigkeit. Es werde immer weniger nach Plastiktüten gefragt. Allerdings wünscht sie sich, dass das auch politisch gefördert wird. „Bargteheide sollte verantwortlich wachsen“. Und sie wünscht sie sich einen weiteren Ausbau umweltfreundlicher Verkehrsmittel.