Ahrensburg. Bürger aus der Ahrensburger Siedlung Am Hagen und Ahrensfelde hoffen auf Unterstützung aus der Kommunalpolitik.

Der Verkehr in der Ahrensburger Siedlung Am Hagen nimmt immer weiter zu. Das hat Thomas Behrendt, dessen Familie an der Straße Brauner Hirsch wohnt, auf eine Anfrage hin aus dem Rathaus erfahren. Rund 8000 Fahrzeuge täglich hat die jüngste Verkehrszählung für den Braunen Hirsch ergeben, der Teil der beliebten Strecke zwischen Hamburg-Volksdorf und dem A-1-Anschluss Ahrensburg ist. 2014 waren es 7500 Autos täglich.

„In der Nachbarschaft spricht man ständig über die unzumutbare Situation, jetzt wollen wir unseren Interessen Nachdruck verleihen“, sagt Behrendt. Er hat rund 120 Kopien seines Briefes im Braunen Hirsch und in der Dorfstraße in Ahrensfelde verteilt mit dem Aufruf, zahlreich in der Sitzung der Stadtverordneten am heutigen Montag zu erscheinen. Dutzende Bürger haben sich bereits bei ihm gemeldet.

Früher sei Siedlung „Oase der Ruhe“ gewesen

Heute Abend will Behrendt das Thema in der Einwohnerfragestunde vorbringen. Mit Bürgervorsteher Roland Wilde (CDU) hat er gesprochen, daraufhin seine Fragen ans Rathaus geschickt. „Die Verkehrsbelastung betrifft nicht nur die direkten Anwohner, sondern alle Menschen in der Siedlung und in Ahrensfelde“, sagt Behrendt. Die immer stärker befahrene Hauptstraße muss auf dem Weg zum Kindergarten und zur Grundschule überquert werden.

Die Antworten aus der Verwaltung seien wenig befriedigend. So wird auf die Frage nach verkehrsberuhigenden Maßnahmen einzig die Geschwindigkeitsanzeige am Straßenrand erwähnt. „Dadurch fährt dort nicht ein einziges Auto weniger“, sagt Behrendt. Er lebt seit 1990 in der Siedlung, kennt sie noch als „Oase der Ruhe“, in der seine Tochter und andere Kinder an der Straße spielen konnten. „Heute kommt man nicht einmal mehr vom Grundstück, wenn nach dem Öffnen der Schranken die Autokolonne vorbeizieht.“ Eine Tempo-30-Zone wie in Ahrensfelde ist laut Rathaus auch nicht möglich, da es sich um eine „Hauptverkehrsachse“ für den Süden der Stadt handelt.

Noch mehr Verkehr mit dem Bau der S 4 erwartet

Für die Zukunft erwarten Experten noch mehr Verkehr. Mit dem Bau der S 4, deren Züge 2027 rollen sollen, ersetzt eine Brücke den jetzigen Bahnübergang. Für mehr als 18 Millionen Euro wird der Braune Hirsch ausgebaut – und ohne Schranken noch attraktiver als schnelle Querverbindung zwischen Autobahn und Hamburgs Osten.

Verbessern dürfte sich die Verkehrssituation nur durch eine Südumgehung. Ob die tatsächlich gebaut werden könnte, soll eine Machbarkeitsstudie zeigen. 60.000 Euro hatten die Stadtverordneten im Sommer 2017 für die Untersuchung bereitgestellt. Ergebnisse dieser „Realisierungsabschätzung“ kündigt die Verwaltung für Winter/Frühjahr 2018/2019 an.

Stadtverordnetenversammlung Ahrensburg Mo 29.10., 19.30, Marstall, Lübecker Straße 8