Ahrensburg. Für den Wechsel zur offenen Ganztagsschule muss die Stadt bis Ende November einen Betreiber gefunden haben. Eltern in Sorge.

Wie sollen Grundschulkinder am Nachmittag betreut werden? Diese Frage beschäftigt Verwaltung, Politik und Eltern in Ahrensburg derzeit intensiv. Rund 30 Mütter und Väter kamen deswegen zu der gemeinsamen Sitzung von Bildungs- und Sozialausschuss, die passenderweise in der Grundschule Am Reesenbüttel abgehalten wurde, um Antworten einzufordern.

Wie berichtet, muss die Stadt dem bisherigen Träger bis Ende November kündigen und einen neuen Anbieter auswählen oder selbst einspringen, damit der Wechsel zum Schuljahr 2019/20 gelingen kann. Hintergrund ist der gestiegene Betreuungsbedarf. Darum soll die Schule Am Reesenbüttel im kommenden Jahr als erste vom Hort zur offenen Ganztagsschule wechseln, die anderen drei Grundschulen bis 2022 folgen.

Ganztagsschule ermöglicht höhere Betreuungskapazitäten

Der Vorsitzende des Bildungsausschusses Christian Schubbert (Grüne) sagte dem Abendblatt: „Da im neuen System sowohl am Vormittag als auch Nachmittag das Schulgesetz gilt, können dieselben Räume genutzt werden und so jedem Kind ein Platz garantiert werden.“ Im Hort gelten hingegen die Anforderungen des Kindertagesstättengesetzes, die das erschweren.

Für Spannungen sorgt zum einen, dass Eltern der jetzigen Hort-Kinder dadurch eine Verschlechterung befürchten, während die Eltern angehender Grundschüler darum bangen, überhaupt einen Platz zu bekommen. In diesem Jahr konnten zu Schulbeginn erstmals nicht alle Kinder untergebracht werden. Für weitere Verunsicherung hatte gesorgt, dass eine europaweite Ausschreibung zum Finden eines neuen Trägers zunächst keine passenden Angebote erbracht hatte. Das Ausschreibungsverfahren sei daraufhin fortgesetzt worden, so Schubbert. „Ich halte einen Wechsel im kommenden Jahr noch für möglich“, so der Bildungsausschussvorsitzende .

Beratung erfolge in nichtöffentlicher Sitzung

Danach ist das Thema noch in nichtöffentlicher Sitzung behandelt worden, aus der die Ausschussmitglieder nicht berichten dürfen. „Uns drohen sonst Schadensersatzforderungen in siebenstelliger Höhe“, so der Grüne. Hier können zum Beispiel Vertragsmodalitäten besprochen werden, die zum Schutz der Vertragsparteien vor Abschluss nicht öffentlich gemacht werden dürfen. Dass das Thema Grundschule Am Reesenbüttel am Montag bereits auf der Tagesordnung der Stadtverordnetenversammlung steht, wo auch in nichtöffentlicher Sitzung beraten werden soll, könnte ein Indiz dafür sein, dass ein möglicher Betreiber gefunden wurde und daher ein rechtzeitiger Vertragsschluss bis Ende November noch möglich ist.