Ahrensburg. Hort soll zur Offenen Ganztagsschule werden. Träger aller vier Ahrensburger Horte erklärt, sich nicht für das neue Modell zu bewerben.

Eltern schlagen Alarm: Durch den geplanten Wechsel in der Nachmittagsbetreuung an den Ahrensburger Grundschulen vom Hort auf die Offene Ganztagsschule droht sich der Personalengpass in der Kinderbetreuung zu verschärfen. Hintergrund ist die fehlende Perspektive für das bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) beschäftigte Personal. Der Träger aller vier Ahrensburger Horte hatte erklärt, sich nicht für das neue Modell bewerben zu wollen.

Betroffen sind vor allem die Eltern der künftigen Erstklässler der Grundschule Am Reesenbüttel. Nach jetziger Planung soll die Schule den Anfang machen und zum Schuljahr 2019/20 auf das neue System wechseln. Rund 30 ABC-Schützen haben im Moment noch keinen Betreuungsplatz für das kommende Schuljahr in Aussicht.

Dem Betreiber fehlt das Personal

Eine der Mütter, Eike Mulansky, sagt: „Ich arbeite bis 14 Uhr und brauche unbedingt einen Betreuungsplatz, wie ich ihn von der Kita kenne.“ Regulär endet der Schultag der Erstklässler bereits um 11.50 Uhr. Elternvertreterin Julia Blunck kennt diese Sorgen. „Auch in den vergangenen Jahren schon mussten die Eltern um einen Platz bangen. In der Übergangsphase könnte das aber noch schlimmer werden“, so die Mutter.

Neben den Sorgen um die Perspektive komme hinzu, dass ein Erweiterungsbau der Schule erst in diesem Frühjahr bezogen werden konnte. Hort-Leiterin Manuela Maack: „Dadurch war die Betreuung personalintensiver.“ Wegen dieser Beanspruchung hätten Mitarbeiter gekündigt. Auch wenn die meisten von einem Verbleib überzeugt werden konnten, fehlten immer noch Fachkräfte. „Zusatzangebote mussten wir deswegen einschränken.“ Dass sich die Awo, die an der Ausarbeitung des neuen Konzeptes beteiligt war, nicht an der Ausschreibung beteiligen wolle, erklärt sie so: „Uns fehlt bei der OGS der Mindeststandard, den das Kita-Gesetz für Horte festlegt.“

Stadt bereitet Ausschreibung vor

Um das jetzige Angebot bis zur Umstellung aufrecht zu erhalten, berät der Sozialausschuss in seiner heutigen Sitzung über Änderungen. Geplant ist, dass die Betreuungszeiten in Absprache mit den Eltern verringert werden. Dafür sollen sie nahtlos an den Schulunterricht anschließen. Wenn die Awo neues Personal findet und die Heimaufsicht dem zustimmt, könnten die Kinder durch eine Überbelegung doch einen Hortplatz erhalten. So sehen es die Pläne der Verwaltung vor.

Dass die Umstellung sinnvoll sei, betont Schulleiterin Sabine Knuth. „Nur mit der OGS können wir allen unseren Schülern einen Platz sichern.“ Das sei möglich, da dann einheitliche Standards für die Räume gälten. Für eine hochwertige Betreuung sorge das von Schule, Eltern, Verwaltung und Politik gemeinsam erarbeitete Konzept, so Knuth.

Die Stadt bereitet derzeit eine Ausschreibung vor, die auf einer gemeinsamen Sondersitzung von Bildungs- und Sozialausschuss am 17. Mai auf den Weg gebracht werden könnte. Der Beschluss, ob zur Offenen Ganztagsschule gewechselt wird, könnte dann im Herbst gefasst und zum Schuljahr 2019/20 vollzogen werden, so der im Rathaus für Schule zuständige Fachdienstleiter Robert Tessmer.

Sozialausschuss Mi 25.4., 19.30, Stormarnschule, Museumsturnhalle, Waldstraße 14