Bad Oldesloe. Landeskriminalamt wertet Fünf-Jahres-Statistik aus. Polizei verstärkt Sonder-Ermittlungsgruppen weiter. Auch die Prävention nimmt zu.
Die Zahl der Einbrüche ist im Kreis Stormarn rückläufig. Auch in Ahrensburg hat sich die Lage nach extrem hohen Zahlen in den vergangenen Jahren etwas beruhigt. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der in einem Zeitraum von fünf Jahren erfassten Taten durch das Landeskriminalamt (LKA).
Laut der landesweiten Kriminalstatistik gab es 2015 nur in Kiel (926) und Neumünster (333) mehr Einbrüche als in Ahrensburg (312). Innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der Taten in der größten Stormarner Stadt halbiert und lag 2017 nur noch bei 150.
Auch kreisweit ist der Trend stark rückläufig. Noch vor drei Jahren gehörte Stormarn bundesweit zu den Landkreisen mit den meisten Wohnungseinbrüchen. 2015 erfasste die Statistik 1281 Wohnungseinbrüche und damit 408 mehr als im Vorjahr (plus 47 Prozent). Seitdem ist die Zahl auch in den Stormarner Städten und Gemeinden deutlich gesunken. 2017 wurden der Polizei noch 675 Einbrüche gemeldet. Das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren.
Besitzer sichern Häuser und Wohnungen immer besser
Die Fahnder sehen zwar einen positiven Trend, werden jedoch auch weiterhin entschieden gegen Wohnungseinbruchskriminalität vorgehen. Rena Bretsch, Sprecherin der für Stormarn zuständigen Polizeidirektion Ratzeburg, sagt: „Die Zahlen sind im Moment rückläufig, jedoch immer noch zu hoch.“
Die Landespolizei setzt seit mehreren Jahren einen Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Einbruchskriminalität. Es gibt seit 2012 ein Landeskonzept und damit verzahnte örtliche Bekämpfungskonzepte der Polizeidirektionen. Kernpunkte sind dabei vor allem eine intensivierte Tatortarbeit und verstärkte Spurensicherung. Die Bekämpfung der Einbruchskriminalität hat hohe Priorität. Mittlerweile werden Informationen zu Tätern und Banden zentral gesammelt und ausgewertet. Die Sicherheitsbehörden der Bundesländer arbeiten enger zusammen.
Sonder-Ermittlungsgruppen in Ahrensburg und Reinbek
Dafür hat die Polizeidirektion Ratzeburg zwei Sonder-Ermittlungsgruppen in Reinbek und Ahrensburg gegründet. „Die professionelle Tatortarbeit wird in Schleswig-Holstein nicht nur von Polizeivollzugsbeamten, sondern seit einiger Zeit auch durch 28 speziell ausgebildete Spurensicherungskräfte gewährleistet“ , sagt Bretsch. In der für die Kreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg zuständigen Polizeidirektion Ratzeburg sind ab dem 1. September zehn Kollegen für die spezialisierte Tatortarbeit zuständig sein.
Neben dem Bekämpfungskonzept der Landespolizei spielt laut Bretsch auch die Prävention eine große Rolle für den Rückgang der Einbruchszahlen. Weil die Häuser immer besser gesichert sind, kommen die Kriminellen nicht mehr so schnell hinein.