Ahrensburg. Beamte in zivil observieren Reisende in Ammersbek. An anderen Bahnhöfen setzt die Polizei auf Prävention und informiert die Menschen
Die Polizei hat im Kampf gegen Einbrecher bei einer groß angelegten Aktion die sieben Bahnhöfe in Ahrensburg, Ammersbek und Großhansdorf sowie den S-Bahnhof in Reinbek ins Visier genommen. Schwerpunkt war der U-Bahnhof Hoisbüttel in Ammersbek. „Dort haben wir zusammen mit der Polizei Hamburg Zivilkräfte eingesetzt“, sagt Jörg Marienberg, der das Polizeirevier in Ahrensburg leitet.
Die Beamten observierten dort Reisende und verfolgten bei Verdacht auch Menschen in die Wohngebiete. Oder sie kontrollierten Verdächtige vor Ort. Festgenommen wurde bei den Einsätzen jedoch niemand.
Beamte wollen für das Thema sensibilisieren
An den anderen Bahnhöfen wie beispielsweise in Ahrensburg waren die Beamten hingegen mit ihren leuchtend gelben Jacken gut für alle Bahnfahrer zu erkennen. Und das war auch so gewollt. Denn bei der Aktion am Montag zwischen 14 und 20 Uhr setzte die Polizei auch auf Prävention. In der Bahnhofsvorhalle verteilten Beamte Flyer und Informationshefte zum Thema Einbruchsschutz. Zudem wollten die Polizisten so auch ins Gespräch mit den Menschen kommen und sie für das Thema Einbruchsschutz sensibilisieren.
Bereits seit November – die Polizei spricht hierbei vom Beginn der Einbrechersaison, bis jetzt hat die Polizei sieben solcher Präventions- und Observations-Aktionen an Bahnhöfen in und um Ahrensburg gemacht. „Gefühlt hat es an diesen Tagen immer deutlich weniger Einbrüche gegeben“, sagt Marienberg.
Zahl der Einbrüche hat sich seit 2015 veringert
Zudem ist sich der Beamte sicher, dass viele Kriminelle aus Hamburg mit der Bahn anreisen, um hier auf Beutetour zu gehen. „Als die U-Bahn-Linie 2016 knapp vier Monate gesperrt war, hatten wir hier fast eine Nulllage“, sagt Marienberg. Daraus vermuten er und der Präventionsbeauftragte der Polizei, Gerd Dietel, dass die Einbrecher es insbesondere auf Bargeld, Schmuck und kleine Elektrogeräte abgesehen haben. Erst vor wenigen Wochen konnten die Beamten bei einem solchen Schwerpunkteinsatz in Ahrensburg ein Einbrecher-Trio stellen.
Diese Aktionen sind Teil eines Konzepts, das seit eineinhalb Jahren angewendet wird. Und das offenbar mit Erfolg. Die Zahl der Einbrüche im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Ahrensburg hat sich seit 2015 auf 300 Taten etwa halbiert. Zum Konzept gehören zivile Einheiten. „Diese fahren insbesondere zwischen 16 Uhr und 1 Uhr Streife“, sagt Marienberg. Derzeit sind vier Beamte der Zivileinheit zugeordnet. „Zudem gibt es beim Polizeirevier acht Springer, die ebenfalls speziell für solche Einsätze ausgebildet sind“, sagt Jörg Marienberg. Somit seien immer sechs Beamte in zivil in Ahrensburg unterwegs.
Zum Konzept gehört auch eine Tatortgruppe, die auf die Spurensicherung spezialisiert ist. „Die Beamten sichern neben Finger- oder Schuhabdrücken auch DNA-Spuren. Wir hatten auch schon Treffer in der DNA-Analyse-Datei. Zudem setzen die Beamten auf die Zusammenarbeit mit der Hamburger Polizei. So ist ein Polizist von der hiesigen Polizei bei der Soko „Castle“ eingesetzt. Erkenntnisse sollen besser ausgetauscht werden. Gerd Dietel: „Neben dem Rückgang der Einbruchszahlen seit 2015 haben wir somit auch eine zarte Steigerung bei der Aufklärungsquote.“