Ammersbek. 8109 Wahlberechtigte können sich zwischen vier Parteien und einer Wählergemeinschaft entscheiden. Diese kämpfen um 19 Mandate.
Die Wähler in der 10.092 Einwohner (Stand 1. April) zählenden Gemeinde Ammersbek werden auf ihren Stimmzetteln zur Gemeindewahl am Sonntag, 6. Mai, genau die Gruppierungen wiederfinden, die bereits in der laufenden Wahlperiode Sitze in der Gemeindevertretung haben: SPD, CDU, Grüne, FDP und die Unabhängige Wählergemeinschaft Ammersbek (UWA). Das aktuelle Kommunalparlament umfasst durch zwei Ausgleichs- und Überhangmandate 21 Sitze.
Die endgültige Zusammensetzung der neuen Gemeindevertretung wird allerdings erst am Abend des 3. Juni feststehen. Grund ist der Tod des UWA-Fraktionsvorsitzenden Holger Spanehl. Da er für die UWA als Direktkandidat im Wahlkreis 002 antreten sollte, musste die Wahl dort verschoben werden, damit die Wählergemeinschaft einen Kandidaten nachnominieren konnte. Die 1700 Stimmberechtigten im Wahlkreis 002 dürfen nun am Sonntag, 3. Juni an der Gemeindewahl teilnehmen.
Die Positionen der SPD:
Ammersbeks SPD will, dass keine Flächen durch neue Baugebiete verbraucht werden. „Wir wollen, dass neue Wohnungen durch Nachverdichtung und Ausnutzen von Baulücken geschaffen werden“, sagt Spitzenkandidat Jürgen Ehrig. Seine Partei setzt sich dabei für seniorengerechtes Wohnen ein.
Die SPD bekennt sich zu den beiden Grundschulen Bünningstedt und Hoisbüttel und unterstützt den Neubau der Grundschule in Bünningstedt. Angebote der Offenen Ganztagsschule sollen erweitert werden.
Für die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge ist die Partei nur, wenn klar ist, wie die Gemeinde den Einnahmewegfall ausgleichen kann. „Die Verwaltung soll erst einmal darstellen, welche Auswirkungen eine Abschaffung hätte“, sagt Ehrig. Er sieht dabei auch das Land in der Pflicht, die Kommunen finanziell zu unterstützen. Die Ammersbeker Baumschutzsatzung, die die FDP abschaffen will, will die SPD beibehalten.
Die Positionen der CDU:
Laut ihrem Wahlprogramm werden sich die Christdemokraten für eine moderate Ausweisung neuer Baugebiete und vor allem die Nachverdichtung von Flächen einsetzen. Es sollen Möglichkeiten für altersgerechtes Wohnen entstehen, etwa in Mehrgenerationenhäusern und Senioren-Wohngemeinschaften.
Direktkandidaten der Ammersbeker Wahlkreise
Die CDU steht hinter dem Neubau der Grundschule Bünningstedt statt einer Sanierung. „Wir werden sehr genau darauf achten, dass die vorgesehenen Kosten von fünf Millionen Euro eingehalten werden“, sagt Spitzenkandidatin Christiane Maas. „Wir stehen für eine maßvolle Haushaltspolitik.“
Zur Zukunft der Straßenausbaubeiträge legt sich die CDU noch nicht fest und will erst eine Darstellung der Verwaltung zu den Finanzierungsmöglichkeiten der Straßenerneuerung abwarten. Bezüglich der Baumschutzsatzung ist die CDU laut Christiane Maas für eine „praktische Anpassung“.
Die Positionen der Grünen:
Die Grünen wollen gegen weiteren Landschaftsverbrauch eintreten und mehr Wohnraum durch Innenverdichtung erreichen. Sie wollen darauf achten, dass bezahlbare Angebote für das Wohnen im Alter geschaffen werden.
Die Umweltpartei setzt sich dafür ein, dass Waldgebiete naturnahe Bürgerwälder statt maschinengerechte Wirtschaftsforste sind. „Wir sind für den Erhalt von Bäumen und werden die Baumschutzsatzung verteidigen“, sagt Spitzenkandidat Olaf Willuhn.
Die Grünen waren für eine Sanierung statt eines Neubaus der Grundschule Bünningstedt. Ihnen ist ein Gesamtkonzept für beide Ammersbeker Grundschulen wichtig, das auch die Belange der Grundschule Hoisbüttel berücksichtigt.
Die Partei ist offen für eine Abschaffung der Straßenausbaubeiträge. Sie will aber vorher genau prüfen, welche anderen Finanzierungsmöglichkeiten es gibt.
Die Positionen der FDP:
Ammersbeks Liberale mit Spitzenkandidat Hans-Hinrich Sönksen wollen weiteres Bauland für Wohnungsbau und Gewerbe ausweisen. Dadurch erhofft sich die FDP langfristig mehr Einnahmen für die Gemeindekasse. Der Partei ist wichtig, dass Häuser für Senioren und Pflegedienste entstehen.
Die FDP will Steuererhöhungen vermeiden und die Bürger entlasten. So will sie die Straßenausbaubeitragssatzung abschaffen, wenn die Gegenfinanzierung geregelt ist. Ebenso soll die Baumschutzsatzung wegfallen, um den Bürgern mehr Gestaltungsfreiheit für ihre Gärten zu geben. Zudem sollen die Bebauungspläne der Gemeinde so überarbeitet werden, dass Bauherren mehr Freiheiten bekommen.
Die Positionen der UWA:
Wie SPD und Grüne setzt die Wählergemeinschaft beim Wohnungsneubau in Ammersbek auf mehr Innenverdichtung statt neuer Baugebiete. Seniorengerechter Wohnraum und alternative Wohnmodelle sollen dabei besonders gefördert werden.
Beim Thema Straßenausbaubeiträge sieht die UWA die Landesregierung in der Pflicht, die Kommunen zu unterstützen. „Kiel hat mit der neuen Regelung eine Ungleichheit geschaffen. Ammersbek darf sich laut Regionalplanung nicht weiterentwickeln, daher werden wir eine Abschaffung mit eigenen Mitteln nicht finanzieren können“, sagt Spitzenkandidat Gordian Okens.
Die Baumschutzsatzung will die UWA reformieren. Sie will auch, dass regelmäßig Einwohnerversammlungen einberufen werden. Was die Schulen betrifft, so setzt sie sich langfristig für eine Gemeinschaftsschule mindestens bis zur zehnten Klasse in Ammersbek ein.
Alle Folgen der Serie:
1. 14.4. Die unterschätzte Wahl
2. 16.4. Wahl zum Kreistag
3. 19.4. Ahrensburg
4. 21.4. Reinbek
5. 23.4. Bad Oldesloe
6. 26.4. Glinde
7. 28.4. Bargteheide/Trittau
8. 30.4. Ammersbek/Großhansdorf
9. 3.5. Barsbüttel/Oststeinbek
10. 5.5. Alle Infos zum Wahltag