Ammersbek. Gemeinde ändert Öffnungszeiten in Kita Bünningstedt und sucht nach Alternativen, um Fachkräfte zu entlasten
Die Betreuungszeiten in der Kita Bünningstedt sollen gekürzt werden, der Ferienhort ausfallen. Grund dafür ist, dass die Gemeinde Ammersbek pädagogisches Fachpersonal sucht, das auf dem Arbeitsmarkt jedoch nur schwer zu finden ist. Zur Linderung sollen Wirtschaftskräfte eingestellt werden, um Erzieher und sozialpädagogische Assistenten zum Beispiel bei der Essenszubereitung zu entlasten. Ahrensburg hat 2017 ein ähnliches Konzept beschlossen.
Randzeiten werden laut Verwaltung wenig genutzt
Doris Finnern, in der Verwaltung für die Kindertagesstätten zuständig, sagt: „Weil Fachkräfte fehlen, haben wir uns die Nutzungszeiten angeschaut und festgestellt, dass die Randzeiten und der Ferienhort wenig genutzt werden.“ Vor allem schwanke die Nutzung tageweise stark, die Gemeinde müsse für jede Gruppe rechnerisch jedoch immer 1,5 Kräfte vorhalten. Den Ausführungen beim Sozialausschuss lauschten rund 25 Besucher, überwiegend Eltern betroffener Kinder. Mehrere kritisierten den mit drei Wochen als zu kurz empfundenen Untersuchungszeitraum. Und dass Kita- und Hort-Öffnungszeiten auch bisher schon abwichen. „Die Kita dauert eine Stunde länger“, sagte eine Mutter. Da Eltern mit mehreren Kindern nicht zwei Mal zur Abholung kommen wollten, werde die letzte Stunde kaum genutzt.
Bürgermeister Horst Ansén warb um Verständnis: „Eine Gruppe für drei Kinder zu erhalten, ist nicht leistbar.“ Außerdem werde der Bedarf zum nächsten Kindergartenjahr erneut geprüft. Steige er, sei eine Ausweitung denkbar.
Das letzte Wort haben die Gemeindevertreter im März
Die Politiker votierten einstimmig für einen veränderten Vorschlag der Politik. Danach soll die Kürzung der Öffnungszeiten nicht Anfang April in Kraft treten, sondern erst im August. Außerdem bleibt der Hort-Spätdienst bis 17 Uhr, um Eltern gleiche Abholzeiten zu ermöglichen. Zusätzlich sollen, auf zwei Jahre befristet, alle Ammersbeker Kindergärten Unterstützung durch Wirtschaftskräfte erhalten. Nach Vorschlag der SPD entschied die Politik, statt der ursprünglich geplanten sechs vorerst nur 4,5 Stellen vorzusehen, um die Eltern über ihren Anteil nur maßvoll zusätzlich zu belasten. Der betrage danach 60.000 Euro.
Die Kitas in Bünningstedt und Lottbek erhalten nun jeweils 1,5 Stellen, der DRK-Kindergarten Fliegenpilz eine und die Kita Sonne und Mond der evangelischen Gemeinde eine halbe Stelle. Nach wie vor abgesagt werden muss die Ferienbetreuung in der Kita Bünningstedt. Doris Finnern sagt: „Für Ostern ist das sicher. Und es sieht im Moment auch für die Sommerferien danach nicht gut aus“, so die Verwaltungsmitarbeiterin.
Bevor die Gemeindevertreter am 20. März entscheiden, werden noch die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschuss über die veränderten Betreuungszeiten und die neuen Stellen beraten.