Ahrensburg. Anwohner aus dem Ahrensburger Süden planen Podiumsdiskussion für Mitte April. Politiker sollen Standpunkte ihrer Parteien erläutern.
Viele Anwohner des Ahrensburger Südens wollen wissen, wie es mit ihren Wohngebieten am Waldgut Hagen, Siedlung Am Hagen und Ahrensfelde weitergeht. Anlässlich der Kommunalwahl im Mai laden die örtlichen Bürgerinitiativen Politiker ein, die Standpunkte ihrer Parteien bei einer Podiumsdiskussion am 19. April den Bürgern zu erläutern.
Wie berichtet, hatten Pläne der Verwaltung im vorgesehenen neuen Flächennutzungsplan ein Baupotenzial von bis zu 952 Wohneinheiten in diesen Ortsteilen auszuweisen, für Aufregung gesorgt. Nach politischer Diskussion wurde die Zahl auf 418 Einheiten verringert. Nach Auskunft aus dem Rathaus könnte sich diese aus Naturschutzgründen auf nur noch 335 Wohneinheiten reduzieren. Bauamtsleiter Peter Kania sagt auf Abendblatt-Anfrage: „Auf Potenzialflächen ist das Bauen erlaubt. Ob und in welcher Form das passiert, ist jedoch Sache der Eigentümer.“ Außerdem könne ein Bebauungsplan, der ebenfalls von der Politik beschlossen werden muss, noch Einschränkungen zum Beispiel in Bezug auf die maximale Höhe der Häuser vorsehen.
Landschaftsschutzgebiet soll erhalten werden
Die neuen Zahlen werfen für Ahrensburg ein Problem auf: Da für die Stadt ein Bedarf von 1440 neuen Wohneinheiten bis 2030 erwartet wird, müsse die Politik die Ausweisung von neuen Flächen in anderen Stadtteilen erlauben, zum Beispiel am Ahrensburger Redder oder nördlich des Erlenhofes, so der Bauamtsleiter. Zumindest den Anwohnern im Süden könnte die verringerte Zahl jedoch entgegen gekommen. Auf der Veranstaltung wollen sie ihre Wünsche an die Politik noch einmal deutlich machen. Zu ihren Forderungen gehört ein nur moderates Wachstum durch Nachverdichtung auf bestehenden Grundstücken im Viertel.
Jürgen Siemers vom Bürger- und Grundeigentümerverein Waldgut Hagen sagt: „Wir sind der Meinung, dass die Infrastruktur der gestiegenen Bevölkerungszahl jetzt schon nicht mehr gewachsen ist und wünschen uns eine Neuplanung der Straßen und Wege.“ Die Anwohner im Süden wollen weiter, dass das Landschaftsschutzgebiet Ahrensfelde erhalten bleibt. Außerdem wünschen sie sich Ortsbeiräte, um die Gestaltung ihrer Stadtteile stärker beeinflussen zu können.
Anwohner verschicken Politiker-Fragebögen
Zur Vorbereitung haben sie den Kommunalpolitikern Fragebogen geschickt. Wollen wissen, wie stark soll Ahrensburg wachsen? Welche Pläne die Parteien haben, die Infrastruktur im Süden durch Einkaufs- und Kinderbetreuungsmöglichkeiten und einen Ausbau der Straßen zu verbessern. Die Antworten sollen gesammelt und vorab an die Bewohner verteilt werden.
CDU-Fraktionschef Detlef Levenhagen freut sich über die Einladung. „Das ist eine gute Gelegenheit zu erfahren, was die Anwohner von uns erwarten“, sagt er. Für Peter Egan von der WAB müssen dazu allerdings die Rahmenbedingungen stimmen. Er zögert deswegen noch mit einer Zusage und will noch Rücksprache mit den Organisatoren halten. „Die Fragen sind so umfassend, dass sie sich kaum im Vorfeld oder in der Kürze der Zeit auf der Veranstaltung beantworten lassen“, so Egan. Bauausschussvorsitzender Hartmut Möller (SPD) ist sich sicher, dass sich seine Partei an der Podiumsdiskussion beteiligen wird, sagt aber auch, „wir können uns dem Zuzugsdruck in die Metropolregion Hamburg nicht entziehen.“ In einer Verdichtung des Südens liege auch das Potenzial, zum Beispiel für Einzelhändler attraktiver zu werden und so die Versorgung wieder zu verbessern.
Podiumsdiskussion, Do 19.4., ab 18.30, Kirchsaal Hagen, Hagener Allee 116