Reinbek. Der Neubau im St. Adolf-Stift wird erst 2020 fertig sein. Die steigende Zahl von Patienten erfordert eine Interimslösung.
Noch bis 2020 wird das Reinbeker Krankenhaus an der Hamburger Straße in drei Phasen für 18 Millionen Euro ausgebaut. Im letzten Schritt entsteht eine Zentrale Notaufnahme (ZNA). Die Arbeiten dafür starten im kommenden Jahr. Weil die Zahl der Patienten in diesem Bereich steigt und die Räume nicht mehr ausreichend waren, hat das St. Adolf-Stift nun eine Interimslösung gewählt und eine sogenannte „prae-ZNA“ geschaffen. Dafür wurde die bisherige Chirurgische Ambulanz im laufenden Betrieb umgebaut und um vier auf zwölf Plätze erweitert.
Ein Team aus Internisten, Chirurgen und weiteren Fachärzten sowie speziell geschulten Pflegekräften betreut alle Notfälle, die von Rettungsfahrzeugen nach Reinbek gebracht werden oder eigenständig kommen. Während im Jahr 2006 in den beiden Notaufnahmen 22.186 Patienten behandelt wurden, waren es 2016 schon 27.229 – das entspricht einer Steigerung um satte 22,7 Prozent.
Neues Konzept: Abläufe wurden optimiert
Durch das neue Konzept wurden neben den Räumen auch Abläufe optimiert: Die Oberärzte Danny Augustin und Mathias Mühlhäuser leiten nun gemeinsam ein großes Team, das aus zwei Abteilungen entstanden ist. Bislang haben Internisten und Chirurgen nur punktuell zusammen gearbeitet, wenn zum Beispiel die Ursache von Symptomen unklar war. Mediziner Mühlhäuser sagt: „Wir versprechen uns für die Patienten eine viel zügigere Behandlung bei höherer Fachkompetenz, da wir eben interdisziplinär arbeiten und denken.“
Die Klinik hat für die „prae-ZNA“ auch neue Mitarbeiter eingestellt. Die pflegerische Leitung der Notaufnahme hat Alexandra Carow übernommen. Sie war bereits im St. Adolf-Stift tätig, hat dann in mehreren Notaufnahmen anderer Krankenhäuser Erfahrungen gesammelt. Der Wartebereich für Patienten mit nicht so dringlichen Beschwerden befindet sich nun im ebenfalls modernisierten Foyer mit Café.
Umbau ist bereits im April 2016 gestartet
Das Krankenhaus hatte im April 2016 mit dem großen Umbau begonnen. Das Projekt beinhaltet unter anderem eine neue Zentralsterilisation sowie die Erweiterung der Intensivstation. Rund neun Millionen Euro steuert das Land Schleswig-Holstein bei, je 4,5 Millionen Euro stammen aus Krankenhaus-Baumitteln und einem Fördertopf für Geräteanschaffungen. Die andere Hälfte investiert der Elisabeth Vinzenz Verbund, Träger der Klinik.