Reinbek. Mediziner Frank Johnsen leitet das neue Shunt-Zentrum in Reinbeker Klinik St. Adolf-Stift. Dort wird Nierenkranken geholfen.
Die Reinbeker Klinik St. Adolf-Stift hat das Norddeutsche Shunt-Zentrum eröffnet. Dort wird Menschen geholfen, die an einem Nierenversagen leiden und eine Dialyse benötigen. Mit dem sogenannten Shunt wird eine Gefäßverbindung zwischen Arterie und Vene des Unterarms angelegt, um den Blutfluss zu erhöhen. Leiter der neuen Sektion ist Dr. Frank Johnsen (59), ein ausgewiesener Experte in der Shunt-Chirurgie, der in Hamburg elf Jahre ausschließlich Dialysezugänge operiert hat.
Im Juni wird der Spezialist Verstärkung bekommen. „Beide Chirurgen sind ein eingespieltes Team und haben im vergangenen Jahr mehr als 1000 Shunts operiert. So viele wie kein anderes Ärzteteam in Norddeutschland“, sagt Krankenhaus-Geschäftsführer Björn Pestinger. Im St. Adolf-Stift gab es 2016 rund 300 solcher Eingriffe. Und es melden sich immer mehr Menschen dazu an. Als Grund nennt Reinbeks Klinikchef „auch die höhere Lebenserwartung“.
Die Behandlung von nierenkranken Patienten ist eine interdisziplinäre Aufgabe. Radiologie, Nephrologie oder Kardiologie arbeiten dabei eng zusammen. Wenn das Shunt-Zentrum in einigen Monaten etabliert ist und die Kapazitäten für stationäre Dialysen nicht mehr ausreichen, plant das Krankenhaus, die Zahl der Dialysebetten von derzeit zwölf auf 16 zu erhöhen.