Oststeinbek. Partei hält am Breedenweg maximal 90 statt der vom Eigentümer geplanten 150 Wohneinheiten für sinnvoll. Plan soll überarbeitet werden.
Die Oststeinbeker CDU-Fraktion erteilt dem Wohnungsbauprojekt am Breedenweg eine Absage. Der Eigentümer, ein Landwirt, möchte seine Flächen selbst bebauen. Wie berichtet, sind dort 150 Wohneinheiten im Gespräch. Es geht um einen Mix aus Senioren-, Eigentums- und Sozialwohnungen, die öffentlich gefördert sein sollen. Zuvor waren sich die Firmen Semmelhaack und Bauland Schleswig-Holstein mit dem Eigner nicht über eine Bebauung einig geworden.
Der CDU ist das Projekt nun zu groß. Sie will kein riesiges Neubaugebiet im Ort. Die Christdemokraten befürchten hohe Folgekosten für Kita, Hort und Schule. CDU-Fraktionschef Hans-Joachim Vorbeck sagt: „Oststeinbek wächst ohnehin durch Nachverdichtung, darum bauen wir jetzt eine größere Schule.“
Christdemokraten im Ort hoffen auf einen Kompromiss
Mit dem Nein der CDU würde das Bauprojekt keine Mehrheit im Gemeinderat erhalten. Auch die Oststeinbeker Wählergemeinschaft (OWG) hatte schon abgewinkt. Sie will die Grünflächen erhalten. Die SPD favorisiert dagegen ein größeres Bauvorhaben, denn sie will Wohnungen für alle Generationen schaffen. SPD-Fraktionschef Christian Höft sagt: „Aus unserer Sicht ist das sinnvoll, weil Oststeinbek dringend bezahlbaren Wohnraum braucht – nicht nur Seniorenwohnungen.“ Auch die FDP ist dafür, für eine Mehrheit reicht das aber nicht.
CDU-Sprecher Hans-Joachim Vorbeck hofft auf einen Kompromiss: „Wir haben den Investor gebeten, seine Planung zu überarbeiten.“ Der Eigner habe versprochen, neue Ideen vorzustellen. Bis zu 90 Wohneinheiten sind für die CDU realistisch.
Areal ist für die Gemeinde auch für weitere Projekte wichtig
Eine Einigung ist durchaus im Sinne der Kommunalpolitiker, denn das Bauprojekt würde auch sonst viele ihrer Wünsche erfüllen. Etwa den einer Erschließung des neuen Baugebietes von Norden her über den Willinghusener Weg. Damit wäre die Sorge der direkten Anwohner am Breedenweg vom Tisch, die eine starke Zunahme des Verkehrs im Hamburger Kamp und Querweg befürchten.
Die Anbindung an den Willinghusener Weg machte es auch möglich, weiter über die von der CDU favorisierte Erweiterung des Gewerbegebiets nachzudenken. Dafür ist die Grünfläche hinter den Straßen Breedenweg und Querweg vorgesehen, die schon einmal als Standort des Versicherungskonzerns Allianz im Gespräch war. Sie grenzt direkt an das bestehende Gewerbeareal. Die Bebauung der Ackerflächen würde auch die Möglichkeit eröffnen, eine Straße durch das Gewerbegebiet bis zur geplanten neuen Schule, der Kita Meessen und der Golf-Range zu führen und alles mit einem Kreisverkehr anzubinden.
Außerdem wird das Grundstück des Landwirts auch für die Regenentwässerung benötigt. „Das ist eine blöde Situation, es gibt viele Argumente dafür und dagegen“, sagt CDU-Chef Vorbeck. Ein neuer Entwurf des Investors könnte schon bald auch den Weg in die politischen Gremien finden. Am 28. August ist eine Sonder-Gemeindevertretersitzung zum Thema Schulneubau geplant. „Dort könnte man das Thema mit heranziehen“, sagt Vorbeck.