Oststeinbek. Firma Semmelhaack und Konkurrent Senectus wollen in Oststeinbek Wohnraum schaffen. Mehrere Areale werden derzeit diskutiert.
Spätestens am 13. Juni sollen die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses Oststeinbeks entscheiden, wo und wie viele Seniorenwohnungen im Zentrum gebaut werden. Vor allem aber auch, wer sie erstellt. Bisher hat nur die Firma Semmelhaack den Politikern und Bürgermeister Jürgen Hettwer hinter verschlossener Türen konkrete Pläne vorgestellt. Ob sie den Zuschlag bekommt, ist ungewiss. Um das Projekt gibt es einen Zweikampf. Die Hamburger Immobilienentwicklungsgesellschaft Senectus ist ins Rennen eingestiegen.
Unternehmen ist im Süden des Kreises schon aktiv
Deren Geschäftsführer Torsten Rieckmann sagte der Abendblatt-Regionalaushabe Stormarn: „Wir wollen es dort gern machen.“ Er habe sich bereits mit Hettwer getroffen und Varianten diskutiert. Derzeit arbeitet das Unternehmen an einem Konzept, wird es Verwaltung und Politik in Kürze präsentieren. An welcher Stelle im Zentrum Rieckmann das Vorhaben plant, wollte er nicht verraten.
Zur Auswahl steht der Rathausparkplatz, das Areal mit der naheliegenden Scheune, die abgerissen werden könnte. Und ein Teil der Grünfläche hinter dem Gasthaus Pampilo. Das Unternehmen Senectus ist in Stormarns Süden schon aktiv, baut in der Nachbarkommune Glinde im Neubaugebiet An der Alten Wache ein Gebäude mit 22 Eigentumswohnungen für ältere Menschen. Direkt gegenüber hat es ein Haus mit 37 Eigentumswohnungen verwirklicht. Ob der Senectus-Plan in Oststeinbek neben Miet- auch Eigentumswohnungen vorsieht, ist noch nicht geklärt. „Wichtig ist, dass die Gemeinde bei der Belegung die Hand drauf kriegt“, sagt Jürgen Hettwer. Einziehen sollen dort nämlich nur Oststeinbeker Senioren.
Semmelhaack stellt Konzept bei Geheimtreffen vor
Konkurrent Semmelhaack setzt ausschließlich auf Mietwohnungen. Am Donnerstagabend traf sich Hartmut Thede, Leiter der Projektentwicklung, in geheimer Runde mit dem Oststeinbeker Verwaltungschef, den Fraktionsvorsitzenden Hans-Joachim Vorbeck (CDU), Christian Höft (SPD), Rudi Hametner (Oststeinbeker Wählergemeinschaft) und weiteren Gemeindevertretern sowie Mitgliedern des Seniorenbeirates. Er stellte ihnen ein Konzept für die Bebauung des Rathausplatzes vor. Zu sehen bekamen die Teilnehmer ein dreigeschossiges Gebäude mit 27 Einheiten. Vollends überzeugen konnte das die Politiker offenbar nicht. „Es war ein konstruktives Zusammensein, aber wir müssen nacharbeiten“, sagt Thede.
Konkret soll das so aussehen: Der längliche Baukörper wird zu einer L-Form ausgedehnt und um 90 Grad gedreht. Die Zahl der Wohnungen – mit ausschließlich zwei Zimmern und einer Größe zwischen 50 und 75 Quadratmetern – steigt auf bis zu 38. Davon sollen 30 Prozent öffentlich gefördert sein. Das Gebäude bleibt dreigeschossig und benötigt eine bis zu 1800 Quadratmeter große Fläche. Ein Teil der Stellplätze auf dem Rathausparkplatz würde erhalten bleiben.
Semmelhaack bemüht sich seit Jahren, in Oststeinbek Seniorenwohnungen zu bauen. Pläne für das Allianz-Gelände zwischen Sportzentrum, Gewerbegebiet und dem Breedenweg waren in der Politik nicht mehrheitsfähig. Zwischen Möllner Landstraße und dem Postweg scheiterte das Vorhaben an den Kaufpreisvorstellungen der Grundstücksbesitzer.