Oststeinbek. Grundstückseigentümer will Seniorenwohnungen im Norden von Oststeinbek selbst erstellen. Das Projekt hat er der Politik vorgestellt.

Das Seniorenwohnungenprojekt auf einem Acker nördlich der Straße Hansetor in Oststeinbek wird womöglich ohne die beiden Investoren, die bisher im Spiel waren, verwirklicht. Der Grundstückseigentümer, ein Landwirt, hat jetzt eigene Pläne entwickelt. Zusammen mit einem renommierten Architekten aus Kopenhagen will er in zwei Bauabschnitten dort rund 150 Einheiten errichten.

Geplant sind barrierefreie Seniorenwohnungen, sozialer Wohnungsbau und Eigentumswohnungen. Die Firmen Semmelhaack und Bauland Schleswig-Holstein seien sich mit dem Eigner nicht über den Kaufpreis einig geworden, heißt es aus der Politik. Beide stehen seit 2016 in den Startlöchern. Vor einer Woche stellte nun der Landwirt sein Projekt vor. Am Montag beauftragten die Politiker Bürgermeister Jürgen Hettwer im nichtöffentlichen Teil der Gemeindevertretung mehrheitlich mit weiteren Verhandlungen.

Erschließung über den Willinghusener Weg

„Das ist eine schöne Idee und erfüllt alle unsere Anforderungen“ sagt SPD-Fraktionschef Christian Höft. Der Investor habe sich sehr offen für die Wünsche der Politik gezeigt. Auch die Erschließung des neuen Baugebietes von Norden her über den Willinghusener Weg sei nun möglich. Damit wäre die Sorge der direkten Anwohner vom Tisch, die eine starke Zunahme des Verkehrs in den Straßen Hamburger Kamp und Querweg befürchtet hatten. Die Anbindung an den Willinghusener Weg macht es nun auch möglich, über die von der CDU favorisierte Erweiterung des Gewerbegebietes neu nachzudenken. Dafür ist die Grünfläche hinter den Straßen Breedenweg und Querweg vorgesehen, die schon einmal als Standort des Versicherungskonzerns Allianz im Gespräch war.

CDU ist für eine weniger dichte Bebauung

„Das eröffnet uns die Möglichkeit, eine Straße durch das Gewerbegebiet bis zur geplanten neuen Schule, der Kita und der Golfanlage zu führen und alles mit einem Kreisverkehr anzubinden“, sagt CDU-Fraktionschef Hans-Joachim Vorbeck. Damit wäre auch den Anwohnern am Barsbütteler Weg geholfen, der als Zufahrt für die neue Schule im Gespräch ist. Sie klagen seit Langem über eine zu hohe Verkehrsbelastung.

Anders als die SPD will die CDU keine so dichte Bebauung am Hansetor. Das Projekt des Landwirts sei aber eine gute Ideensammlung, darüber herrsche in der Fraktion Einigkeit, so Vorbeck. Die Oststeinbeker Wählergemeinschaft (OWG) ist dagegen. Sie wehrt sich gegen den Verlust des Grüngürtels zwischen der Wohnbebauung und dem Gewerbegebiet. Die OWG findet das Bauprojekt auch zu groß. Fraktionschef Rudi Hametner sagt: „Da sind wir schnell über 10.000 Einwohner. Dann müsste die neue Schule, die wir gerade planen, noch größer werden.“