Bargteheide/Lübeck. Der 36 Jahre alte Sven S. soll seine Exfreundin in Bargteheide getötet haben, der erste Prozess war geplatzt.

Erneut müssen alle Zeugen befragt, Gutachten vorgestellt und die Angehörigen der Verstorbenen Svea T. aus Bargteheide die grausigen Details ihres Todes ertragen. Denn der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder Sven S. (36) beginnt am Mittwoch, 2. August, vor dem Landgericht in Lübeck von vorn.

Wie berichtet, stand der Ex-Freund des Opfers schon Anfang Februar wegen der Bluttat vor Gericht. Weil sein Verteidiger jedoch krank wurde, platzte der Prozess Mitte Mai. Denn laut Strafprozessordung (StPO) dürfen nicht mehr als 21 Tage zwischen zwei Verhandlungstagen liegen. Besonders brisant: Bereits während des Prozesses hatte S. immer wieder einen neuen Anwalt gefordert. Das Gericht wies dies ab.

Nun wird der Prozess mit einem neuen Verteidiger neu aufgerollt. Bereits während der ersten Verfahrens hatte S. die Schüsse auf Svea T. gestanden, sprach aber von einem Unfall. Doch die Staatsanwaltschaft wirft dem Bodybuilder Mord vor. Laut Anklage hat der Bargteheider die Trennung nicht akzeptieren wollen und mit der brutalen Tat seinen Besitz- und Machtanspruch an Svea T. deutlich gemacht.

Ferner geht die Anklagebehörde davon aus, dass Sven S. seine Ex-Freundin im August 2016 in einen Hinterhalt gelockt und getötet hat. Nach der Tat in seiner Bargteheider Wohnung flüchtete der Schütze und wurde einen Tag später in Ammersbek festgenommen.

Freunde der 28-Jährigen sagten vor Gericht aus, dass Svea T. und ihre Familie massiv von S. bedroht wurden. Die junge Frau hatte Angst vor ihrem Ex-Freund und erwirkte sogar ein Kontaktverbot gegen Sven S.. Für den neue Gerichtsprozess hat das Gericht 13 Verhandlungstage anberaumt, ein Urteil wird im November erwartet.