Glinde. Eine Initiative hat ihr erstes Ziel erreicht: Jetzt entscheiden die Glinder Bürger über die Schulfusion. Es gibt neuen Ärger.
Das letzte Wort über die von der Politik beschlossene Fusion der Gemeinschaftsschulen Wiesenfeld und Sönke-Nissen zum Sommer 2018 haben die Glinder bei einem Bürgerentscheid. Gegen die Zusammenlegung hatte die Interessengemeinschaft Schulvielfalt in Glinde mobil gemacht, ein Bürgerbegehren gestartet und in ausreichender Zahl Unterschriften gesammelt. „Die Stadtvertretung entscheidet am 20. Juli über den Termin der Abstimmung“, sagt Glindes Bürgermeister Rainhard Zug. Im Gespräch ist der 24. September. An jenem Tag ist Bundestags- und Bürgermeisterwahl in der 18.500-Einwohner-Stadt.
Unterdessen gibt es bei diesem Thema neuen Ärger. Der Fischzug, das beliebte Kinder- und Familienfest in Glinde, hat ein Nachspiel. Die Interessengemeinschaft Schulvielfalt ist verstimmt. Sie durfte auf der Veranstaltung vor rund zwei Wochen am Mühlenteich nicht für ihr Ansinnen werben. Eine entsprechende Anfrage hatte der Veranstalter Verein Stadtmarketing abgelehnt. Dafür waren Fusionsbefürworter der Sönke-Nissen-Schule vor Ort, sollen Flyer verteilt haben. Silke Lumpe von der Interessengemeinschaft spricht von einer „Ungleichbehandlung“. Sie hat den Veranstalter, Politiker und Bürgermeister Zug angeschrieben und bittet um eine Stellungnahme.
Die Fusionsbefürworter hatten sich nicht angemeldet
Im Anhang ihrer E-Mail befinden sich zwei Fotos. Eines zeigt vier Damen aus den Reihen der Fusionsbefürworter mit Zetteln in den Händen. Sie stehen am Mühlenteich unter einem Schirm des Vereins Stadtmarketing. SPD-Stadtvertreter Oliver Sendzik hat das Bild über ein soziales Netzwerk veröffentlicht. Darüber steht „Frauenpower auf dem Glinder Fischzug. Pro Schulfusion Glinde“. Auf dem zweiten Bild, das Sendzik gepostet hat, ist „Wir werben heute auf dem Glinder Fischzug weiter für die Schulfusion“ geschrieben.
Hans-Peter Busch vom Verein Stadtmarketing sagt: „Die Fusionsbefürworter sind nicht an uns herangetreten.“ Das Fest sei kein Ort, um Politik zu machen. „Unser Vorsitzender hat auf dem angrenzenden Wanderweg eine Dame gesehen, die Stimmung machen wollte und diese gebeten, nach Hause zu gehen“, so Busch.