Oststeinbek. Die Firma Semmelhaack hat schlechte Karten, Seniorenwohnungen in Oststeinbek zu bauen. Sie hat viel Geld in Planungen investiert.
Es ist der vierte Versuch, Seniorenwohnungen in Oststeinbek zu bauen. Doch auch diesmal scheint das Unternehmen Semmelhaack nicht zum Zug zu kommen. Das Problem beim jüngsten Vorhaben: Auf der Fläche, die von der Elmshorner Firma ausgewählt wurde, will der Grundstückseigentümer jetzt selbst ein Projekt verwirklichen (wir berichteten). Hartmut Thede, Leiter der Projektentwicklung bei Semmelhaack, sagte dem Abendblatt: „Wir haben viel Geld für die Planungen investiert, das macht mich sauer.“ Letztendlich übernehme der Eigner sein Konzept aus dem Jahr 2014.
Die Fläche nördlich der Straße Hansetor gehört einem Landwirt. Er möchte dort in zwei Bauabschnitten rund 150 Senioren-, Sozial- und Eigentumswohnungen errichten. Das Konzept hat er der Politik in geheimer Runde vorgestellt, die den Bebauungsplan dafür ändern müsste. Viele Entscheidungsträger scheinen nicht abgeneigt, allerdings gibt es unterschiedliche Auffassungen über die Zahl der Wohnungen. Es ist also eine Verhandlungssache, und die Gespräche sind noch ganz am Anfang.
Die Gemeinde hat noch kein Baurecht geschaffen
Mit jenem Landwirt hatte Semmelhaack schon einen Vertrag über den Grundstückskauf mit sogenannten aufschiebenden Bedingungen. Er wird nur wirksam, wenn die Gemeinde Baurecht erteilt. Das ist in diesem Fall aber nicht geschehen, obwohl die Politiker den Semmelhaack-Plan mit rund 60 Einheiten positiv bewerteten. Allerdings beauftragten sie die Verwaltung, auch Gespräche mit den Eigentümern der Nachbargrundstücke zu führen.
So entstand eine Kooperation zwischen den Elmshornern und der Firma Bauland Schleswig-Holstein, die eine angrenzende Fläche besitzt. Sie wollten 90 Wohnungen erstellen. Bauland sollte das Grundstück des Landwirts kaufen, das Areal erschließen und einen Teil an Semmelhaack veräußern. Doch der Grundstückseigentümer forderte einen höheren Preis. Zu einem Abschluss kam es nicht.
Für das sogenannte Allianz-Gelände im Norden der Gemeinde stellte Semmelhaack im Januar 2014 erstmals Pläne vor: den Bau eines Generationenparks für Jung und Alt mit 270 zum Teil öffentlich geförderten Einheiten. Aus der Politik gab es zu wenig Unterstützung. Diese hatte die Firma für ein Vorhaben an der Möllner Landstraße, konnte sich aber mit dem Grundstückseigentümer nicht einigen. Beim dritten Versuch präsentierte Semmehaack ein Konzept für Seniorenwohnungen am Rathausparkplatz. Für diese Variante konnten sich die meisten Kommunalpolitiker nicht begeistern.