Oststeinbek. Ausschuss stimmt für Projekt am Hamburger Kamp. 30 Prozent der Wohnungen werden vom Land gefördert. Baubeginn frühestens Ende 2017.

Die Politik in Oststeinbek hat den Weg für den Bau von 56 Seniorenwohnungen frei gemacht. Auf einem etwa 7000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen dem Querweg und dem Hamburger Kamp sollen zwei dreigeschossige Häuser plus Staffelgeschoss entstehen.

Diesem Vorhaben stimmten die Mitglieder des Bau- und Umweltausschuss zu und beauftragten die Verwaltung, ein Aufstellungsverfahren für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan einzuleiten. Im November soll die Gemeindevertretung den Beschluss fassen.

„Ich begrüße dies sehr und freue mich, dass das Ganze jetzt in Gang kommt“, sagt Bürgermeister Jürgen Hettwer. Er spricht sich dafür aus, weitere Seniorenwohnungen neben den jetzt geplanten Häusern zu bauen. Auch die Politiker verfolgen diese Idee und beauftragten die Verwaltung, auch Gespräche mit den Eigentümern der Nachbargrundstücke zu führen.

„In Richtung Querweg könnten dann zwei weitere Häuser gebaut werden“, sagt Hettwer. Denn der Bedarf an barrierefreiem Wohnen in der Gemeinde sei groß. Von den knapp 9000 Einwohnern sind 3000 älter als 65 Jahre.

30 Prozent der Wohnungen werden vom Land gefördert

Für diese Menschen möchte das Wohnungsbauunternehmen Semmelhaack aus Elmshorn seniorengerechte Wohnungen errichten und hat ein erstes Konzept präsentiert. In den zwei Häusern auf dem Handtuchgrundstück, wie es wegen seiner Form bezeichnet wird, sollen zwei Drittel der Wohnungen etwa 60 Quadratmeter groß sein. „Diese sind für einen Zwei-Personen-Haushalt geeignet“, sagt Hartmut Thede, Projektentwickler der Firma Semmelhaack. Die restlichen Wohnungen sollen 50 Quadratmeter groß sein und seien für Alleinlebende gedacht. Zudem werde es einige wenige Drei-Zimmer-Wohnungen geben.

30 Prozent der Wohnungen werden vom Land Schleswig-Holstein gefördert. Für diese Einheiten bekommt die Gemeinde ein Benennungsrecht, kann somit bestimmen, wer dort einziehen soll. „Aber auch für die anderen Wohnungen wird es einen städtebaulichen Vertrag geben, indem Oststeinbeker bevorzugt werden“, sagt Thede. Denn dies sei Politik, Verwaltung und den Menschen in der Kommune besonders wichtig.

Baubeginn ist frühestens Ende 2017, Anfang 2018

Für eine geförderte 60 Quadratmeter große Wohnung sollen Senioren voraussichtlich 348 Euro Kaltmiete zahlen (5,80 Euro/m²). Ohne Förderung kostet die gleiche Wohnung 630 Euro (10,50 bis 11 Euro/m²).

Sollte die Gemeindevertretung den Aufstellungsbeschluss fassen, könnte laut Thede Ende 2017, Anfang 2018 mit dem Bau der Seniorenwohnungen begonnen werden. Damit würde aber laut Bürgermeister Jürgen Hettwer nur ein erster Bedarf an barrierefreien Wohnungen in Oststeinbek gedeckt sein.

Der Seniorenbeirat ist dennoch mit dem Ergebnis zufrieden. Christian Jessen, stellvertretender Vorsitzender des Gremiums, lobt, dass mit dem Beschluss eins deutlich wird: „Oststeinbeker müssen im Alter nicht ihre Heimat verlassen.“