Ahrensburg. Vorsitzende des Schul-, Kultur- und Sportausschusses des Kreistags, Sigrid Kuhlwein (SPD), will Gebiet für Touristen attraktiv machen.

Der Kreis Stormarn plant, dass Stellmoorer Tunneltal in Ahrensburg für Besucher digital erlebbar zu machen. Das heißt: Per Film sollen sie erfahren, wie Steinzeitmenschen mit Speeren Rentiere gejagt haben. Doch bevor der Kreis dafür eine sogenannte Umsetzungskonzeption in Auftrag geben kann, muss die Stadt Ahrensburg als Grundeigentümer Zustimmung dafür geben. Doch genau diese hat der Ahrensburger Umweltausschuss auf der jüngsten Sitzung verweigert (wir berichteten). Das bedauert die Vorsitzende des Schul-, Kultur- und Sportausschusses des Kreistags, Sigrid Kuhlwein (SPD). Zum Abendblatt sagte sie: „Das ist sehr schade, zumal die Vorgespräche mit den Ahrensburger Fraktionen positiv verlaufen sind.“ Schade ist es zudem auch, weil Kuhlwein noch weitere Pläne für das Ahrensburger Tunneltal hat, die über QR-Codes an den Wanderwegen hinausgehen: nämlich ein virtuelles Museum im alten Speicher in Ahrensburg mit integrierter Touristeninformation zu schaffen.

Kuhlwein ist ferner der Meinung, dass die Stadt Ahrensburg die Besonderheit des Tunneltals der Öffentlichkeit besser präsentieren solle. „Mit modernen, digitalen Möglichkeiten kann den Besuchern die Region, die Eiszeit sowie das Entstehen dieser Landschaft nähergebracht werden“, sagte sie. Somit solle das Verständnis für die Entwicklung der Natur und die Bedeutsamkeit geschult werden. Von einem Museum herkömmlicher Art sei den Ausschussmitgliedern des Kreises abgeraten worden, „weil die Darstellung von Rentiergeweihen, Pfeil und Bogen aus Sicht der Fachleute keinen interessiere“, so die SPD-Politikerin.

Ahrensburgs Stadtverordnete müssen letztlich entscheiden

Kuhlwein will den Ahrensburger Politikern nun Druck machen. „Ein Umsetzungskonzept soll noch vor den Sommerferien in Auftrag gegeben werden“, sagte sie. Deswegen werde die Ammersbekerin noch einmal das Gespräch mit den Ahrensburger Politikern suchen. Besonders mit ihren Parteimitgliedern in Ahrensburg, die im Umweltausschuss gegen das Konzept gestimmt hatten. Eine endgültige Entscheidung in Ahrensburg könnte am 26. Juni fallen, wenn die Stadtverordnetenversammlung tagt. „Die Hoffnung auf eine Einigung gebe ich nicht auf“, sagte Kuhlwein. Zumal der Schul- und Kulturausschuss vergangenes Jahr bereits 20.000 Euro freigegeben habe, um die Steinzeit-Historie des Ahrensburger Naturschutzgebietes digital erlebbar zu machen.

Die Kreiskulturreferentin Tanja Lütje wollte sich zu Kuhlweins Plänen nicht äußern. Für sie stehe aber fest, „dass das Ahrensburger Tunneltal ein Schatz in Stormarn ist“. Bevor die Politik in Ahrensburg keine Zustimmung gebe, könne es keine konkreten Pläne für ein Tourismuskonzept des Tunneltals geben. „Wir warten jetzt ab, wie es weitergeht“, so Lütje.