Ahrensburg. Die Unternehmer favorisieren nun das Gutshof-Gelände in Ahrensburg für die Genussbrauerei mit Restaurant und Biergarten.

Die Grönwohlder Brauerei hält an ihren Plänen fest, eine Genussbrauerei in Ahrensburg zu errichten. Standort-Favorit ist der Speicher auf dem Gutshofgelände neben dem Kulturzentrum Marstall. Das sagt Sascha Hauck, Geschäftsführer der Grönwohlder Vertriebs- und Event GmbH, auf Abendblatt-Anfrage. Vor 2018 wird es jedoch keine Entscheidung geben, da die Politik noch Gespräche über die Nutzung des Speichers führt.

Die Idee, aus dem Speicher ein Tunneltal-Museum zu machen, hat die Politik nach Angaben der Kulturausschussvorsitzenden des Kreises, Sigrid Kuhlwein (SPD), inzwischen verworfen. Sascha Hauck, der zusammen mit dem Biersommelier und Gründer der Grönwohlder Hausbrauerei, Torsten Schumacher, seit Anfang 2016 die Idee mit der extravaganten Brauerei hatte, sieht gute Chancen beim Standort alter Speicher. Er sagt: „Es gab positive Gespräche mit der Wirtschaftsförderung der Stadt. Sobald das Städtebaukonzept Ahrensburgs steht, werden wir unser Konzept anpassen und an die Politik herantreten, um sie von unserem Vorhaben zu begeistern.“

Nach den Plänen von Hauck und Schumacher soll in der Genussbrauerei Bier gebraut und verkauft werden. In einem Gastro-Bereich sollen Besucher es auch vor Ort verköstigen können. Im Innen- und Außenbereich sind zwei Bühnen geplant sowie ein Biergarten mit bis zu 180 Plätzen.

Das Rohrbogen-Gelände kommt als Standort nicht mehr in Frage

Die Standortfrage beschäftigt Hauck und Schumacher von Anbeginn der Planung. Zuerst hatten die Stormarner das rund 2000 Quadratmeter große Gelände des ehemaligen Rohrbogenwerks an der Bogenstraße/Ecke Brückenstraße ins Auge gefasst. „Allerdings hat es Differenzen zwischen uns und dem Grundeigentümer gegeben“, sagt Sascha Hauck. Eigentümer der Fläche ist Christopher Kroschke, Geschäftsführer der Rohrbogen-Immobilien GmbH, ein Tochterunternehmen der Kroschke-Gruppe. Ein Kontakt zwischen den beiden Parteien bestehe nicht mehr. Nachdem das Rohrbogen-Gelände nicht mehr infrage kommt, hatten sich die Grönwohlder einen Alternativ-Standort überlegt. Wie berichtet, hatten sie dafür das Gelände des ehemaligen Parkhotels im Park Manhagen in Großhansdorf auserkoren. Doch in der Waldgemeinde kamen die Unternehmer mit ihren Wünschen nicht weit. Die Gemeindevertreter schmetterten das Vorhaben in nichtöffentlicher Sitzung ab.

Nun ist also der historische Speicher ganz oben auf der Wunschliste der Geschäftsmänner. Die Stadt Ahrensburg hatte im Dezember 2016 von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und das 1895 erbaute Gebäude erworben. Dank der Städtebauförderung muss Ahrensburg weniger als 200.000 Euro dafür zahlen. Bis vor kurzem hatte es noch eine weitere Idee für die Nutzung des historischen Gebäudes gegeben. Sigrid Kuhlwein (SPD), Vorsitzende des Schul-, Kultur- und Sportausschusses hatte angeregt, dass der Speicher ein geeigneter Standort für ein Museum sei, in dem unter anderem Artefakte aus dem Tunneltal ausgestellt werden könnten. Sigrid Kuhlwein sagt: „Das Vorhaben hat der Kulturausschuss des Kreises aber verworfen, weil uns Fachleute davon abgeraten haben.“ Allerdings gebe es Gespräche mit der Stadt über ein Konzept für einen Erlebnisweg, der die Zeit der Rentierjäger im Tunneltal für Besucher erlebbar machen soll. Kuhlwein: „Wir denken über die Beschilderung mit QR-Codes und eine Internet-Präsentation der Funde und Stationen nach.“

Unabhängig von ihren Ahrensburg-Plänen wollen die Brauer weiter wachsen. Kommende Woche gehen Hauck und Schumacher mit ihren „kleinen Grönwohlder“, wie sie ihre Produkte nennen, auf große Reise. Und zwar nach Shanghai auf die Messe China Craft Beer. Hauck sagt: „Wir werden unsere Biere präsentieren und versuchen, den Export nach China zu forcieren.“