Ahrensburg. Mitglieder des Umweltausschusses verweigern ihre Zustimmung zum Konzept des Kreises. CDU und SPD noch ohne einheitliche Haltung.

Steinzeitmenschen jagen mit Speeren Rentiere, essen am Lagerfeuer, sitzen vor ihren Zelten. Szenen wie diese sollen Besucher des Stellmoorer Tunneltals per Film erleben können. So sind die Pläne des Kreises Stormarn für eine touristische Vermarktung des Naturschutzgebietes. Doch diese haben nun einen Rückschlag erlitten. Der Ahrensburger Umweltausschuss hat seine Zustimmung dazu verweigert, dass der Kreis ein Konzept für die touristische Entwicklung erarbeitet.

Kulturausschuss des Kreistages gab für das Konzept 20.000 Euro frei

„Die Stadt Ahrensburg begrüßt als Grundeigentümer die Erarbeitung eines Umsetzungskonzeptes durch den Kreis Stormarn, mit dem die vielfältige Bedeutung des Ahrensburger Tunneltals touristisch weiter entwickelt werden soll...“, heißt es sperrig in dem Vorschlag der Stadtverwaltung, dem der Umweltausschuss zustimmen sollte. Für das Konzept hat der Kulturausschuss des Kreistages bereits 20.000 Euro freigegeben. Dessen Wunsch ist, dass über QR-Codes an den Wanderwegen im Tunneltal Infos, Fotos und Filme über Geschichte und Bedeutung des Areals auf Smartphones und Tablet-PCs gebracht werden. Zudem gibt es Vorschläge von Kreispolitikern, im alten Speicher in Ahrensburg ein virtuelles Museum über das Tunneltal einzurichten.

Diesen Plänen erteilte der Ahrensburger Umweltausschuss nun eine Absage. CDU und SPD stimmten mit ihrer Mehrheit gegen die Zustimmung, Grüne, FDP und WAB waren dafür. Bei der Debatte begründete die CDU mit dem Argument Naturschutz ihre Ablehnung. „Das Tunneltal ist ein Naturschutzgebiet, deswegen wollen wir dort möglichst wenig Tourismus“, sagte CDU-Ausschussmitglied Toufic Schilling. Auch die SPD sorgte sich, dass ein Konzept für Tourismus zu viele Besucher in das Gebiet hineinführe.

In den Fraktionen gibt es Beratungsbedarf, heißt es bei CDU und SPD

Demgegenüber verwiesen die anderen Fraktionen darauf, dass in dem Naturschutzgebiet bauliche Veränderungen rechtlich nicht möglich und ohnehin nicht geplant seien. „Es geht darum, die Bürger mit QR-Codes digital besser zu informieren und ihnen auf moderne Art den Naturschutz näher zu bringen“, sagte Christian Schmidt (Grüne).

Bemerkenswert ist, dass der Ahrensburger Kulturausschuss es einstimmig begrüßt hatte, dass der Kreis ein Tourismus-Konzept erarbeitet – mit den Stimmen von CDU und SPD. Die Stadtverordneten Marleen Möller, für die SPD im Umweltausschuss, und Tobias Koch, CDU-Fraktionsvorsitzender in Ahrensburg, sagten auf Abendblatt-Anfrage, dass es innerhalb ihrer Fraktionen noch Beratungsbedarf gibt. Wegen der unterschiedlichen Beschlüsse muss sich nun außerplanmäßig der Hauptausschuss mit dem Tunneltal befassen.