Glinde. Nach viel Diskussion, geht es nun los: Die Politik stimmt dem Bebauungsplan am Gleisdreieck zu. Mehr als 100 neue Einheiten im Zentrum.
Der Bauausschuss in Glinde hat auf seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplan für das Areal Altes Gleisdreieck einstimmig abgesegnet. Wenn jetzt auch am 29. Juni die Stadtvertreter zustimmen, was nur eine Formalie ist, kann das umstrittene Projekt richtig Fahrt aufnehmen. Die Firma Semmelhaack plant auf einer 2,1 Hektar großen Fläche in Zentrumsnähe 89 Wohnungen, davon 62 öffentlich gefördert, und 30 Reihenhäuser. Im Oktober könnten die Arbeiten beginnen.
Das Vorhaben stößt nicht überall auf Zustimmung. Eine Bürgerinitiative möchte das Waldstück erhalten. Sie führte 2015 Beschwerde bei der Kommunalaufsicht, warf der Stadt vor, ein 12.405 Quadratmeter großes Grundstück auf dem Areal unter Marktwert an den Investor verkauft zu haben. Und tatsächlich musste Semmelhaack nachzahlen.
Erste Mieter frühstens im Herbst 2018
Ursprünglich hatte das Unternehmen 153 Wohnungen mit 60-prozentigem öffentlich geförderten Anteil vorgesehen. Durch die Mehrkosten für das Grundstück war diese Variante für Semmelhaack nicht mehr wirtschaftlich. Um den Absprung der Firma zu vermeiden, musste die Stadt Zugeständnisse machen. So wird die Zahl der Wohnungen geringer, dafür entstehen Reihenhäuser, die ebenfalls vermietet werden. Auch wegen des Nachjustierens hat sich das Projekt erheblich verzögert.
Im Februar 2014 hatten Bürgermeister Rainhard Zug und der Investor erste Pläne für das Alte Gleisdreieck präsentiert. Ziel war es, jenes bis 2016 zu bebauen. Jetzt werden die ersten Mieter frühestens im Herbst 2018 einziehen.
300 Menschen auf Warteliste für Sozialwohnungen
Im Zuge der Bebauung soll die Straße Am Sportplatz auf der Seite des jetzigen Waldes einen Gehweg bekommen. An der Möllner Landstraße wird ein Kreisverkehr gebaut. „Und es werden öffentliche Stellplätze geschaffen. Das alles hat einen hohen Nutzen für die Bürger“, sagt Zug. In Glinde ist die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum groß. Auf der Warteliste der Verwaltung für öffentlich geförderte Einheiten stehen 300 Personen. Anfang 2017 hatte Glinde 275 Sozialwohnungen.