Bad Oldesloe. 198.000 Einwohner ab 16 Jahren dürfen in drei Stormarner Wahlkreisen abstimmen. Rund 1300 freiwillige Helfer sind im Einsatz.

Wer Schleswig-Holstein künftig regiert, entscheidet sich sehr in den bevölkerungsstarken Hamburger Randkreisen. 198.000 der mehr als 2,3 Millionen Stimmberechtigten leben in den drei Stormarner Wahlkreisen Nord, Mitte und Süd. Im Vergleich zur Abstimmung vor fünf Jahren ist die Zahl um 10.000 gestiegen. Stormarns Einwohnerzahl wächst, außerdem wurde das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesetzt.

So groß wie nie sind die Stimmzettel. Wegen der besseren Lesbarkeit wurden sie im DIN-A3-Format gedruckt, erstmals auch mit farbigen Parteilogos. Die rechte obere Ecke ist abgeschnitten, damit blinde und sehbehinderte Menschen die Zettel korrekt in eine extra angefertigte Schablone legen können. Wichtige Fragen zur Landtagswahl beantwortet die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn.

Wie viele Stimmberechtigte gibt es in den drei Wahlkreisen?
Am größten ist der Wahlkreis Stormarn-Nord (WK 28) mit rund 69.400 Stimmberechtigten. Sie haben mit zehn Bewerbern die größte Auswahl: Claus Christian Claussen (CDU, Bargteheide), Susanne Danhier (SPD, Bargteheide), Ruth Kastner-Ebbers (Grüne, Bargteheide), Anita Klahn (FDP, Bad Oldesloe), Ulrich König (Piraten, Stockelsdorf), Hendrik Holtz (Linke, Bad Oldesloe), Sebastian Schulz (Familien-Partei, Bad Oldesloe), Wolfgang Schmidt (Freie Wähler, Bad Oldesloe), Karl-Heinz Lenz (AfD, Travenbrück) und Klaus-Martin-Zettler (parteilos, Reinfeld) kämpfen ums Direktmandat.

Im Wahlkreis Mitte (WK 29) können gut 65.400 Menschen unter sieben Bewerbern wählen: Tobias Koch (CDU, Ahrensburg), Tobias von Pein (SPD, Ahrensburg), Christian Schubbert-von Hobe (Grüne, Ahrensburg), Carsten Pieck (FDP, Großhansdorf), Eva-Maria König (Piraten, Rethwisch), Heidi Beutin (Linke, Köthel), Annette Walther (AfD, Oststeinbek). Ahrensburg stellt mit rund 26.400 die meisten Wähler.

Das ist neu

Erstmals können Städte und Gemeinden bei der Landtagswahl spezielle Briefwahllokale einrichten. Die Möglichkeit besteht auch bei Bundestags- und Europawahl.

In Stormarn-Nord (WK 28) haben die drei Ämter Nordstormarn, Bad Oldesloe-Land und Bargteheide-Land diese Extra-Lokale vorgesehen. Briefwahlstimmen aus allen Dörfern werden in den Amtsverwaltungen zentral ausgezählt und nicht mehr separat für die Gemeinden der Absender erfasst. Die Stadt Bad Oldesloe hat sogar zwei Briefwahllokale.

Ein Vergleich der Ergebnisse mit denen von 2012 ist für Badendorf, Bargfeld-Stegen, Barnitz, Delingsdorf, Elmenhorst, Feldhorst, Grabau, Hamberge, Hammoor, Heidekamp, Heilshoop, Jersbek, Klein Wesenberg, Lasbek, Meddewade, Mönkhagen, Neritz, Nienwohld, Pölitz, Rehhorst, Rethwisch, Rümpel, Steinburg, Todendorf, Travenbrück, Tremsbüttel, Wesenberg, Westerau , Zarpen nur bedingt möglich: Sämtliche Briefwahlstimmen sind jetzt nicht mehr dabei.

In Stormarn-Süd (WK 30) nutzen Glinde, Barsbüttel und Wentorf die Möglichkeit, Reinbek und Oststeinbek nicht. Die Resultate sind voll vergleichbar, da die Briefwahlstimmen in der jeweiligen Kommune erfasst werden.

In Stormarn-Mitte (WK 29) bleiben Ahrensburg, Ammersbek, Großhansdorf, die Ämter Siek und Trittau beim alten System.

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Der Wahlkreis Süd (WK 30, inklusive Wentorf) ist mit rund 63.000 Wählern der kleinste. Sieben Kandidaten treten an: Lukas Kilian (CDU, Glinde), Martin Habersaat (SPD, Reinbek), Malte Harlapp (Grüne, Reinbek), Andreas Gorselitz (FDP, Delingsdorf), Phillip Treichel (Piraten, Wentorf), Martina Bornstein (Linke, Oststeinbek), Arnulf Fröhlich (AfD, Köthel).

Wie viele Helfer sind in den Wahllokalen im Einsatz?
Es gibt 206 Wahllokale. Bei mindestens sechs Helfern ergibt das rund 1300 Freiwillige. Die Entschädigung regeln die Kommunen, meist sind es 30 bis 50 Euro. Außerdem arbeiten etliche Dutzend Verwaltungsmitarbeiter.

Wie hat sich die Wahlbeteiligung in Stormarn entwickelt?
2012 sank sie mit 61,0 Prozent auf einen Tiefstand (Land: 60,2). Von 1992 bis 2005 ging die Zahl stetig von 73,7 auf 67,6 Prozent zurück, ehe es 2009 nach dem Bruch der CDU/SPD-Koalition bei der vorgezogenen Neuwahl mit 77,4 Prozent einen Rekord gab. Am selben Tag war auch Bundestagswahl. Die Quote im Kreis liegt stets über dem Landesschnitt.

Stormarner im TV

Politiker aus Stormarn sind am Wahlabend auch im Landeshaus in Kiel. Dort analysieren sie den Ausgang vor Fernsehkameras und an Radiomikrofonen.

Tobias Koch, stellvertretender Landesvorsitzender und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU, vertritt seine Partei direkt ab 18 Uhr. Der Ahrensburger nimmt voraussichtlich bundesweit in der ARD Stellung zu Prognosen und Hochrechnungen.

Ruth Kastner zählt als Landesvorsitzende der Grünen ebenfalls zu den ersten Interviewpartnern. Nach der Bargteheiderin stellen sich auch Spitzenkandidatin Monika Heinold und Minister Robert Habeck den Fragen.

Bernd Buchholz aus Ahrensburg, stellvertretender Landesvorsitzender der FDP, unterstützt Wolfgang Kubicki und Heiner Garg in TV-Runden. Die Direktkandidaten Anita Klahn (Bad Oldesloe), Andreas Gorselitz (Delingsdorf) und Carsten Pieck (Großhansdorf) sind ebenfalls in der Landeshauptstadt.

Bruno Hollnagel, Kaufmann aus Hoisdorf und einer der beiden Landessprecher der AfD, dürfte auch zu Wort kommen.

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Wie viele Erstwähler im Alter von 16 bis 18 Jahren können mitmachen?
Rund 7800 der 198.000 Stimmberechtigten gehören zu der Altersklasse.

Ich kann meine Benachrichtigung nicht finden. Darf ich trotzdem wählen?
Kein Problem. Es genügt auch die Vorlage des Personalausweises.

Ich bin krank und schaffe es nicht ins Wahllokal. Was kann ich tun?

Am Sonntag ist bis um 15 Uhr Briefwahl möglich. Der unterschriebene Antrag (ankreuzen, dass die Unterlagen abgeholt werden) muss von einer Hilfsperson in der zuständigen Stadt-, Gemeinde- oder Amtsverwaltung eingereicht werden. Dann kann der Erkrankte zu Hause sein Kreuz machen. Bis 18 Uhr muss der Wahlbrief abgegeben werden.

Wo können Ergebnisse verfolgt werden?
Die Verwaltungen vor Ort melden Resultate telefonisch an die Kreiswahlleitung in Bad Oldesloe, die sie nach Kiel weitergibt. Zeitgleich erscheinen sie auf www.kreis-stormarn.de und in der kostenlosen App „Wahlportal“. Auch in den Rathäusern in Ahrensburg und Bad Oldesloe können auf Leinwänden live die Ergebnisse verfolgt werden.

Gibt es öffentliche Wahlpartys der Parteien?
Die CDU bereitet vier Treffen ab 17.30 Uhr vor: im Golf Gut Glinde (In der Trift 4) mit Lukas Kilian, in Großhansdorf im Waldreitersaal (Barkholt 64) mit den Ortsverbänden Ahrensburg und Großhansdorf, in Bad Oldesloe im Restaurant Laurent (Markt 6) sowie in Bargteheide im Einstein (Theodor-Storm-Straße 1b+c). Nord-Kandidat Claus Christian Claussen ist erst in Oldesloe und dann in Bargteheide.

Die SPD plant drei Feiern, die jeweils um 17.30 Uhr beginnen: in Bargteheide im Casa Grande (Rathausstraße 25) mit Susanne Danhier, in Ahrensburg im Rigani (Stormarnstraße 13) mit Tobias von Pein sowie in Glinde im Bürgerhaus (Markt 2) mit Martin Habersaat. Die Grünen bitten ab 17 Uhr zur Party in ihr Kreisbüro im Bargteheider Bahnhof (Bahnhofstraße 9).Die FDP kommt ab 17.30 Uhr in Ahrensburg im Restaurant Strehl (Reeshoop 50 ) zusammen.

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