Ahrensburg. Der Umbau von Ahrensburg-West und -Ost sowie Schmalenbeck ist im Zeitplan. Die aufwendigsten Umbauten betreffen die neuen Fahrstühle.
Noch sind sie in vollem Gange, die Umbauten am U-Bahnhof Ahrensburg-West der Linie 1. Handwerker in orangefarbenen Signalwesten arbeiten am Aufzugsschacht, ein Teil des Gehweges auf der Brücke des Waldemar-Bonsels-Weges über die Gleise ist gesperrt. Die gute Nachricht für die Fahrgäste: Ein Ende der Bauarbeiten ist absehbar. „Wir werden im Zeitplan bleiben und Anfang März den Umbau abgeschlossen haben“, sagt Claudia Finger, Projektleiterin der Hochbahn.
Dann soll die Haltestelle Ahrensburg-West barrierefrei sein, ebenso wie auf Stormarner Gebiet die U 1-Bahnhöfe Ahrensburg-Ost und Schmalenbeck, an denen derzeit ebenfalls noch gebaut wird. Das Ziel: Fahrgäste mit Behinderungen sollen an den Haltestellen ohne Hindernisse in die Züge ein- und aussteigen können.
Erhöhte Bahnsteigabschnitte für Rollstuhlfahrer
Die Bauarbeiten an den Bahnhöfen hatten im Juni vergangenen Jahres begonnen. Sie gehören zu umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Bahnstrecke der U 1, auch auf Hamburger Gebiet. So wurden unter anderem fünf Brücken erneuert, darunter die Überführung am Waldreiterweg in Großhansdorf. Nach den Umbauten werden Ahrensburg-West und -Ost sowie Schmalenbeck über automatische Türen zu den Schalterhallen, erhöhte Bereiche auf den Bahnsteigen, Blindenleitsysteme und Fahrstühle verfügen. Die erhöhten Bahnsteigabschnitte haben die gleiche Höhe wie der Boden der U-Bahn-Waggons. „So können Rollstuhlfahrer problemlos in die Bahn einsteigen“, sagt Claudia Finger. Zu den erhöhten Bereichen führen flache Rampen von den niedrigeren Abschnitten.
Die neuen Blindenleitsysteme wurden zusammen mit neuen Bodenbelägen auf den Bahnsteigen geschaffen. Sie bestehen aus Bodenplatten mit Rillen, die an den äußeren Rändern der Bahnsteigflächen entlang laufen, beginnend an deren Zugängen. „Sehbehinderte bemerken mit ihren Stöcken den Unterschied zu den übrigen glatten Bodenplatten, könne sich an den Rillen orientieren und werden durch sie geleitet“, sagt Claudia Finger. Andere Bodenplatten mit Noppen führen zudem zu den Notrufsäulen auf den Bahnsteigen.
Umbau kostet sechs Millionen Euro
Die aufwendigsten Umbauten sind die neuen Fahrstühle aus Stahl und Glas. „In Ahrensburg-West war die Herausforderung, dass wir den Aufzug nur eng am bestehenden Gebäude bauen konnten“, sagt Projektleiterin Finger. Der Fahrstuhlschacht ist dort rund zehn Meter hoch, der Aufzug überwindet rund sechs Meter Höhenunterschied zwischen der Straßenbrücke über die Gleise und dem Bahnsteig. Am Bahnhof Schmalenbeck in Großhansdorf mussten gleich zwei Aufzüge errichtet werden, da es zwei Treppenebenen zu überwinden galt. Am einfachsten war der Bau am U-Bahnhof Ahrensburg-Ost, weil es am Bahnsteig nur ein Gleis gibt. Der Aufzug wurde dort neben dem Bahnhofsgebäude in die Böschung hineingebaut.
Bis zur Fertigstellung Anfang März werden an den drei Haltestellen noch die elektrischen Türen eingesetzt, wird an den Fahrstuhlschächten und der Aufzugtechnik gearbeitet, in Ahrensburg-Ost ist die Böschung noch nicht ganz fertig. „Manchmal sieht es so aus, als würde nichts passieren, aber dann wird in den Maschinenräumen der Fahrstühle gearbeitet“, sagt Claudia Finger.
Derzeit sind von den 91 Bahnhöfen der Hochbahn 60 barrierefrei ausgebaut. Einschließlich der drei Stormarner Haltestellen werden dieses Jahr fünf neue dazu kommen. Der Umbau von Ahrensburg-West und -Ost sowie Schmalenbeck kostet 6,1 Millionen Euro. Die Kosten teilen sich das Land Schleswig-Holstein, der Kreis Stormarn, die Stadt Ahrensburg und die Gemeinde Großhansdorf.