Ammersbek. Gemeinde und Landesbetrieb Verkehr wollen die Öffentlichkeit informieren. Bürgermeister Horst Ansén kritisiert Kieler Behörden

Fünf schwere Unfälle innerhalb weniger Monate, einer davon endete für einen 35 Jahre alten Motorradfahrer tödlich: Die Einmündung Lübecker Straße/Landesstraße 225 in Ammersbek hat im vergangenen Jahr mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Jetzt soll, wie berichtet, eine Ampel dafür sorgen, dass die Ecke weniger gefährlich wird. Das ist das Ergebnis der Beratungen der Unfallkommission, der Vertreter von Polizei, Stormarner Kreisverkehrsaufsicht und des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV) in Lübeck angehören.

Infoveranstaltung am 10. Januar im Dorfgemeinschaftshaus

Über die genauen Pläne soll nun auch die Öffentlichkeit informiert werden. Dazu laden die Gemeinde Ammersbek und der LBV gemeinsam für Dienstag, 10. Januar, in das Dorfgemeinschaftshaus in Ammersbek (Am Gutshof) ein. Los geht es um 19.30 Uhr. Britta Lüth vom LBV wird über die Ergebnisse der Verkehrszählung und die Entscheidung der Unfallkommission informieren. Fragen der Bürger sollen beantwortet und Meinungen „mitgenommen“ werden, heißt es in der Einladung. Thomas Waldner von der Gesellschaft für strategische crossmediale Kommunikation aus Hamburg wird die Veranstaltung moderieren.

Ammersbeks Bürgermeister Horst Ansén ist anzumerken, dass er mit dem Verlauf der Entscheidungsfindung nicht hundertprozentig zufrieden ist. „Ich halte es für erforderlich, dass die Öffentlichkeit vor Umsetzung einer in Kiel getroffenen Entscheidung informiert wird“, so Ansén. „Wir möchten mehr Informationen über die Ergebnisse der durchgeführten Verkehrszählung und der Beratungen der Unfallkommission.“ Gleichzeitig spart er auch nicht an Kritik in Richtung Kiel und Lübeck. „Ich begrüße sehr, dass Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit nun umgesetzt werden sollen“, so der Verwaltungschef. „Ich hätte aber eine Einbeziehung der Gemeinde in die Entscheidungsfindung erwartet.“

Der Bau eines Kreisverkehrs wird ausgeschlossen

Die Verantwortlichen haben sich nun für die Installierung einer Ampelanlage entschieden. Das habe das Verkehrsministerium in Kiel ausdrücklich empfohlen und damit den immer wieder ins Spiel gebrachten Bau eines Kreisverkehrs ausgeschlossen. Die Niederlassung Lübeck des LBV wurde nun mit der Umsetzung beauftragt.

Das Problem an der Einmündung ist, dass insbesondere im Berufsverkehr viele aus Ahrensburg kommende Autofahrer versuchen, sich nach links in den fließenden Verkehr von Bargteheide in Richtung Hamburg einzureihen und es dabei in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Unfällen kam. Die Polizei hat die Einmündung als Unfallschwerpunkt eingestuft.

Schon vor mehr als zehn Jahren wurde an einem Umbau gearbeitet, um sie sicherer zu machen. Seinerzeit entschied man sich gegen einen Ampel und auch gegen einen Kreisverkehr. Stattdessen wurde die Straßenführung geändert: Eine Verkehrsinsel auf der L225 sowie der Wegfall einer Rechtsabbiegerspur auf der Lübecker Straße sollten für mehr Sicherheit sorgen.