Glinde. 120 Schüler, Eltern und Lehrer diskutierten am Abend noch 1,5 Stunden mit Politikern – vergebens: Wiesenfeld-Schule muss umziehen.

Rund 600 Schüler und Eltern haben am Donnerstagvormittag auf dem Schulhof der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld gegen die geplante Schulfusion der beiden Glinder Gemeinschaftsschulen demonstriert. 120 Lehrer, Eltern und Schüler kamen am Abend dann noch in die Stadtvertreter-Sitzung und diskutierten eineinhalb Stunden mit den Politikern. Letztlich waren dann aber doch alle Mühen vergeblich: Die Politiker votierten einstimmig für die Zusammenlegung der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld und der Sönke-Nissen-Schule.

Mit dieser Entscheidung möchten die Stadtvertreter die Sönke-Nissen-Schule – bisher ohne Oberstufe - durch das Oberstufenkonzept der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld aufwerten. Dafür müssen allerdings die Schüler der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld vom Holstenkamp in das Schulzentrum am Oher Weg umziehen und mit der dortigen Sönke-Nissen-Schule eine große Gemeinschaftsschule mit rund 1500 Schülern und einem Schulleiter bilden. Im Gegenzug wechselt das Gymnasium dann aus dem Schulzentrum in die gerade erweiterten Räume nach Wiesenfeld.

Bisher war es so, dass sich nur rund 30 Kinder pro Jahr für die Sönke-Nissen-Gemeinschaftsschule entschieden haben. Erst durch die Ablehnung an anderen weiterführenden Schulen kommen etwa 60 Schüler pro Jahrgang zusammen. In der Wiesenfeld-Schule starten hingegen zu Beginn eines Schuljahres vier fünfte Klassen.

Schon seit einem Jahr wollen die Politiker das „Zwei-Klassen-System“ beenden. Doch während das Gymnasium und die Sönke-Nissen-Schule für die Fusion sind, gibt es am Holstenkamp Widerstand: Das Schulgelände ist seit Jahren eine Dauerbaustelle, weil dort aufgrund der wachsenden Schülerzahlen kräftig ausgebaut wird. Nur ein Jahr werden die Wiesenfelder ihren maßgeschneiderten Neubau genießen dürfen, ehe sie ausziehen müssen.