Glinde. Der geänderte Bebauungsplan wird ab Mitte Oktober ausgelegt. Er beinhaltet Anregungen von Bürgern und Belange des Umweltschutzes.
Das Glinder Wohnungsprojekt „Altes Gleisdreieck“ ist wieder einen kleinen Schritt vorangekommen. Auf der jüngsten Sitzung des Bauausschusses stimmten alle Mitglieder dem Entwurfs- und Auslegungsbeschluss für den geänderten Bebauungsplan Nr. 42 zu. Somit wird der zweite Entwurf des B-Planes voraussichtlich ab Mitte Oktober für vier Wochen öffentlich ausliegen, wenn die Stadtvertreter der Empfehlung des Bauausschusses folgen. Die Bürgerinitiative, die schon seit Beginn des Bauvorhabens gegen die Realisierung des Projekts kämpft, hat angekündigt, auch gegen diesen Entwurf vorzugehen.
Ziemlich sauer verließ der Sprecher der Bürgerinitiative, Michael Riedinger, die Sitzung des Bauausschusses. Seiner Meinung nach sei es nicht richtig, dass die Verwaltung und die Politiker ihm und seinen Mitstreitern immer noch vorwerfen, den Bau von dringend benötigten Sozialwohnungen zu verzögern.
Bürgerinitiative will Fledermausexperte kontaktieren
Zur Erinnerung: Die Initiative hatte vergangenes Jahr eine Beschwerde bei der Kommunalaufsicht eingereicht. Begründung: Der Verkaufspreises des Grundstückes sei zu niedrig, weil es als Bauerwartungsland eingestuft wurde. Monate vergingen bis zur Klärung. Letztlich musste der Investor Semmelhaack 128 Euro pro Quadratmeter nachzahlen. Daraufhin wurde die Anzahl der öffentlich geförderten Wohneinheiten auf 62 reduziert und im hinteren und schmaleren Teil des Grundstücks entstehen 30 Reihenhäuser, die zum Verkauf stehen (wir berichteten).
Riedinger sagte dem Abendblatt: „Die kleinen Veränderungen im neuen B-Plan sind für uns kein Erfolg.“ Er kritisierte die Höhe der Mehrfamilienhäuser: „Zwar haben die nur noch zwei Vollgeschosse, doch die Höhe bleibt wie bei einem dreigeschossigen Gebäude.“ Zudem werde er mit einem Fledermausexperten Kontakt aufnehmen, um zu überprüfen, ob der Artenschutz ausreichend berücksichtigt worden sei.
Erschließung der Wohnblocks über Straße „Am Sportplatz“
Der geänderte Bebauungsplan beinhaltet unter anderem Anregungen von Bürgern und Belange des Umweltschutzes. So sind nun 34 Nistkästen für zwei Arten von Fledermäusen in den Fassaden der Mehrfamilienhäuser sowie in Bäumen vorgesehen. Eine weitere Änderung ist, dass im Norden etwa 23 Besucherparkplätze entstehen sollen und die Erschließung der beiden Wohnblocks ausschließlich von Osten über die Straße „Am Sportplatz“ erfolgen wird und nicht über die Möllner Landstraße.
Grünen-Politiker Jan Schwartz fand am Ende der Diskussion des Tagesordnungspunktes klare Worte: „Wir lassen uns nicht davon abbringen, dieses Bauprojekt endlich umzusetzen.“