Glinde . Die Baggerarbeiten sind in vollem Gange. Die Kult-Kneipe wird abgerissen. Das Gebäude weicht einem Hochhaus mit sechs Geschossen.

Um 7 Uhr ging es los: Am Dienstagmorgen hat ein Bagger damit begonnen, die frühere Kult-Kneipe Filou an der Ecke Oher Weg/Avenue St. Sebastien im Glinder Zentrum abzureißen. Das Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Gebäude wird durch ein Hochhaus mit sechs Geschossen ersetzt. Am Freitag soll von dem dunkelrot gestrichenen Mauerwerk nichts mehr zu sehen sein.

Rund 25 Jahre und bis zum Jahr 2008 war das Filou in den Räumen beheimatet. Zuletzt hatte der Friseur Ricardo Spiegel den Laden gepachtet. Sein Mietvertrag lief Ende 2015 aus. Er ist in ein Geschäft am Marktplatz gezogen. Grundstückseigentümerin ist eine Geschäftsfrau, die in der Nähe von Buchholz (Landkreis Harburg) lebt. Ihr gehören auch mehrere Häuser an der Glinder Dorfstraße. Sie investiert nun kräftig und lässt unweit des Marktplatzes einen Baukörper mit 14 Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Mietwohnungen, die zwischen 50 und 99 Quadratmeter groß sind, errichten. Das Erdgeschoss soll gewerblich genutzt werden. Dort ist Platz für bis zu vier Geschäfte. Die Fläche kann alternativ auch in zwei Einheiten mit 100 und 88 Quadratmetern unterteilt werden. „Mit einer Fertigstellung des Projektes rechnen wir im Sommer 2017“, sagt der zuständige Architekt Sven Kosemund. Die Mietpreise für die Wohnungen seien im ortsüblichen Bereich. Diese liegen derzeit für Neubauten pro Quadratmeterpreis je nach Lage und Ausstattung zwischen 9,50 und 10,50 Euro kalt.

Glindes Bürgermeister Rainhard Zug sagte dem Abendblatt: „Das Haus passt sich von Struktur und Höhe der Umgebung an.“ Diese Meinung teilen nicht alle Glinder. Viele bedauern den Verlust des historischen Gebäudes, wollen keine weiteren Hochhäuser im Zentrum.