Ahrensburg. Ein 23-Jahre alter Ahrensburger soll Kinder missbraucht haben. Der Angeklagte schweigt weiter vor dem Ahrensburger Gericht.

Dass Mädchen sich schon mal in ihren Tanzlehrer verlieben, ist nicht unbedingt ungewöhnlich. Dass der Mann dies jedoch ausnutzt und sich sexuell an den Kindern vergeht, ist jedoch ein Straftat. Ein 23 Jahre alter Ahrensburger muss sich derzeit vor dem Jugendschöffengericht in Ahrensburg wegen dieses Tatvorwurfs verantworten. Laut Anklage soll Stefan B. (Name geändert) mindestens mit drei Mädchen im Alter zwischen 12 und 13 Jahren ein intimes Verhältnis gehabt haben. Mit einem soll es sogar mehrfach zum Beischlaf gekommen sein.

Der junge Tanzlehrer schweigt zu diesen schweren Vorwürfen, auch am dritten Verhandlungstag am gestrigen Donnerstag. Wie berichtet, hatte sein Anwalt gegenüber dem Gericht gesagt, B. habe nicht gewusst, wie alt seine Schülerinnen waren. Die Staatsanwaltschaft bezweifelt dies. Auch die 79 Jahre alte Inhaberin der Tanzschule in Hamburg-Rahlstedt, wo es unter anderen zu sexuellen Handlungen zwischen Lehrer und Schülerinnen gekommen sein soll, sagt, dass B. hätte wissen müssen, wie alt die Mädchen sind. „Er hat schließlich auch Anmeldeformulare angenommen“, sagt die Frau. „Er war bei den Mädchen sehr beliebt.“

Nachdem der Tanzlehrer die Schule wechselte, folgten ihm die Mädchen

Erste Vorwürfe von Müttern habe die Zeugin zunächst nicht geglaubt. „Einmal kam eine zu mir und sagte, dass sich ihre Tochter in den Tanzlehrer verliebt habe“, sagt die Hamburgerin, die sich dabei noch nichts gedacht hatte. Doch dabei blieb es nicht. „Einmal kam auch eine Mutter zu mir und sprach von sexuellem Missbrauch“, erinnert sich die 79-Jährige. Auf den Toiletten im Keller soll es zu den sexuellen Handlungen gekommen sein. Auch dies habe die Inhaberin zunächst nicht geglaubt. „Er hatte doch nur zehn Minuten zwischen den Tanzstunden. Und in diesen musste er die Musik wechseln“, sagt die Frau. Auffällig sei es ihr jedoch vorgekommen, dass Mädchen schon Stunden vor dem Tanzunterricht kamen und bei dem Tanzlehrer saßen. „Die habe ich weggeschickt“, sagt sie. Auch hätten Schülerinnen und Lehrer manchmal erst 40 Minuten nach der Tanzstunde das Gebäude verlassen, was ihr verdächtig vorkam.

Nachdem sich die Inhaberin 2014 von dem Lehrer trennte, fing er in einer Tanzschule in Ahrensburg an. Die meisten Mädchen aus seinem Kursus wechselten ebenfalls. Auch dort wurden Vorwürfe von Müttern laut. Ein Zeuge, der ein Missbrauchsopfer kennt, sagt: „Sie war in ihn verliebt.“ Der Prozess wird am 2. Mai fortgesetzt.