Bad Oldesloe. Bei Einbrüchen, Aufbrüchen von Autos, Betrügereien und Diebstahl kam eine Stumme von 29.5 Millionen Euro in 2015 zusammen.

Die Polizei hat im Kreis Stormarn im vergangenen Jahr 13.775 Straftaten registriert, 356 mehr als im Vorjahr. Bei 9136 Taten haben die Kriminellen einen Schaden von 29,5 Millionen Euro verursacht – sechs Millionen Euro mehr als 2014. Das geht aus der jüngsten Kriminalstatistik der Polizei hervor. Ein Großteil des angerichteten Schadens entstand bei Vermögensstraftaten (1927 Delikte), zu denen Betrug (1364) gehört sowie bei 7245 Diebstählen. Dazu zählen unter anderem Einbrüche.

Autoaufbrüche

In den Bereich Diebstahl fallen auch Autoaufbrüche. 1360 solcher Taten registrierte die Polizei im vergangenen Jahr, 80 mehr als im Jahr zuvor. Somit werden statistisch gesehen in Stormarn täglich vier Autos aufgebrochen. Die Aufklärungsquote ist bei diesen Straftaten mit vier Prozent sehr gering. Sofern überhaupt Täter geschnappt werden, dann zumeist auf frischer Tat. „Ein Autoaufbruch ist eine schnell verübte Tat“, erläutert Stormarns Kripo-Chef Hans-Jürgen Köhnke. „Hinzu kommt, dass für solche Taten nicht viel Wissen erforderlich ist.“ Köhnke sagt, dass die Diebe einfach Autoscheiben einschlagen, um ins Wageninnere zu gelangen. Aber auch professionelle Banden, die Airbags oder andere Fahrzeugteile ausbauen, um sie zu verkaufen, sind im Visier der Fahnder. Auch wenn die Zahl dieser Taten immer hoch ist, sank sie im Zehn-Jahres-Vergleich. Denn 2006 zählten die Beamten noch fast 2000 Autoaufbrüche.

Wir haben mehr Kräfte in die Bekämpfung von Einbrüchen gesteckt, es blieb weniger Zeit  für die Drogenkriminalität. Hans-Jürgen Köhnke,Stormarns Kripochef
Wir haben mehr Kräfte in die Bekämpfung von Einbrüchen gesteckt, es blieb weniger Zeit für die Drogenkriminalität. Hans-Jürgen Köhnke,Stormarns Kripochef © Christian Thiesen

Rückläufig ist auch die Zahl der Autodiebstähle. Während 2014 noch 185 Autos in Stormarn gestohlen wurden, waren es im vergangenen Jahr 125. „Diese positive Entwicklung führen wir auf das Wissen der Beamten der Autobahnreviere zurück“, berichtet der stellvertretende Chef der für Stormarn zuständigen Polizeidirektion in Ratzeburg, Holger Meincke. Doch die Aufklärungsquote ist eher mager: Nur 15,2 Prozent der Autodiebstähle konnte die Polizei aufklären.

Fahrraddiebstähle

Noch geringer ist die Quote bei Fahrraddiebstählen. Nur jede 20. von 1087 Taten konnte aufgeklärt werden, was eine Quote von 5,2 Prozent entspricht. Das bedeutet, im Schnitt werden Tag für Tag im Kreis drei Fahrräder gestohlen. Die Zahl der Fälle stieg im Vergleich zu 2014 um 52 Taten.

Sachbeschädigung

Einen Rückgang der Straften registrieren die Beamten bei Sachbeschädigungen. Während 2014 kreisweit 1443 Fälle bei der Polizei angezeigt wurden, waren es im vergangenem Jahr 1312 Taten. Die Polizei spricht dabei von einer sehr erfreulichen Entwicklung.

Drogenkriminalität

Rückläufig ist laut Statistik auch die Zahl der Drogendelikte. 2015 zählten die Beamten 457 Taten, 60 Weniger als 2014. „Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass sich die Zahl tatsächlich verringert hat, sondern auf dem gleichen Niveau bewegt wie die Jahre zuvor“, sagt Hans-Jürgen Köhnke, der bei den aktuellen Zahlen von einer Hellfeld-Statistik spricht. „Wir haben im vergangenen Jahr mehr Kräfte in die Bekämpfung von Wohnungseinbruchsdiebstählen gesteckt, sodass weniger Zeit für Ermittlungen bei der Drogenkriminalität blieb. Überwiegend stellten die Ermittler Konsumenten.

Sexualstraftaten

Auch bei diesen Straftaten spricht die Polizei von einem hohen Dunkelfeld. 93 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung registrierte die Polizei 2015 in Stormarn. Damit sank die Zahl leicht um 4,1 Prozent. Darunter waren 15 angezeigte Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen, vier mehr als im Vorjahr. Hinzu kommen 25 Straftaten, bei denen Kinder Opfer eines Sexualstraftäters wurden. Dabei registrierten die Ermittler 2015 deutlich weniger Fälle als 2014. Damals zählten die Beamten 37 Taten. Im Zehn-Jahres-Vergleich sind die Sexualdelikte laut Statistik deutlich gesunken. 2006 registrierten die Beamten 216 Fälle.

Gewaltkriminalität

Auch die Zahl der Gewaltstraftaten wie Mord, Totschlag, Raub, gefährliche und schwere Körperverletzung ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken. 2006 zählte die Polizei 437 Taten, 2015 waren es 308. Den Großteil machen mit 200 Taten (2014: 213 Fälle) die gefährlichen und schweren Körperverletzungen aus. Zugenommen im Vergleich zum Vorjahr haben Raubüberfälle. 2015 zählte die Polizei 90 Taten, 2014 waren es nur 76.

Jugendkriminalität

Von 4788 gestellten Tatverdächtigen waren 1087 im Alter unter 21 Jahren, machen so fast ein Viertel der gefassten Täter aus. Zwar ist diese Zahl leicht im Vergleich zum Vorjahr (1036) gestiegen, allerdings lag der Wert 2010 bei 1480. Den Großteil machen 18 bis 21-Jährige mit 516 Jahren Tätern aus. Jugendliche zwischen und 14 und 16 Jahren fielen 439-mal als Täter auf. Kinder (bis Jahre) 132-mal. Ein Drittel aller Kriminellen sind Wiederholungstäter.