Trittau. Schützenplatz bleibt unbebaut. Nach langwierigen Verhandlungen haben sich die vier Fraktionen auf Plan für Markant und Edeka geeinigt.
„Das ist es, was ich einen richtigen Brustlöser nenne“, sagt Oliver Mesch. Der Trittauer Bürgermeister klingt sehr erleichtert – und auch ein bisschen stolz auf das, was sich in Politik und Verwaltung jetzt getan hat. Am Freitag beschlossen die Fraktionsvorsitzenden aller vier Parteien (Sabine Paap für die Grünen, Jens Hoffmann für die CDU, Michael Amann für die Bürgergemeinschaft Trittau und Christian Winter für die SPD), die Ansiedlung von Einzelhandelsflächen neu zu ordnen. Und damit einem riesigen Streit-Thema ein Ende zu bereiten.
Zwei Unternehmen konkurrieren um den Standort
Der Grund für die Uneinigkeiten: In Trittau konkurrierten zwei Unternehmen um den Standort für ihren Lebensmitteleinzelhandel. Ursprünglich plante die Gemeinde mit der Firmengruppe Bartels-Langness eine Bebauung des Schützenplatzes mit einem Markant-Markt und einem Discounter.
Dann jedoch kaufte das Unternehmen Süllau, das den Edeka-Markt in Trittau betreibt, das an den Schützenplatz angrenzende alte Meierei-Gelände für einen Neubau des Edeka-Marktes. Ein K.o.-Kriterium für Bartels-Langness. Seitdem ruhen die Planungen. Und seitdem schwelt der Ärger bei den Unternehmern, in der Stadt und innerhalb der Verwaltung.
Eine Lösung die von allen Parteien mitgetragen wird
Lange gab es keine Nachrichten über den weiteren Ablauf. Doch bei der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses wurden jetzt zukunftsweisende Rahmenbedingungen geschaffen. Durch grundlegende Nutzungsänderungen und neue Aufstellungsbeschlüsse ist der Weg frei für eine Lösung, die von allen Parteien mitgetragen wird.
Folgende Standortverlagerungen wurden verkündet: Der bisher für den Schützenplatz anvisierte Markant-Markt mit Discounter kann an der Hamburger Straße bei der Ortsausfahrt nach Grande gebaut werden. Die Firmengruppe Bartels-Langness, mit ihrem Markt zur Zeit noch an der Nikolaus-Otto-Straße ansässig, kann an der Großenseer Straße gegenüber der Sporthalle ihre ursprünglichen Pläne verwirklichen und dort eine größere und modernisierte Famila-Filiale realisieren.
Mesch freut sich, den Bürgern die Nachricht zu Überbringen
Aus diesen beiden Standortverlagerungen resultiert, dass Edeka-Süllau, wie ursprünglich geplant, auf dem Gelände der ehemaligen Meierei einen Neubau starten kann.
„Dieser Plan gewährleistet, dass Trittau rundum gut mit Einzelhandel versorgt ist und nicht die Gefahr besteht, dass die Märkte zu nah aufeinander sitzen“, sagt Bürgermeister Oliver Mesch. Er freue sich vor allem, den Trittauern die Nachricht zu überbringen, dass der Schützenplatz nun nicht mehr als Bauplatz für einen Einkaufsmarkt vorgesehen ist. „Das Thema war stark emotional besetzt und hat viele Bürger gegen die Ansiedlung eines weiteren Marktes aufgebracht“, sagt Mesch zum Abendblatt.
Streit war für das gesamte Klima in Trittau nicht gut
Als Bürgermeister sehe er natürlich aber auch die Chancen, die neues Gewerbe für eine Stadt mit sich bringt. Mit dem aktuellen Verhandlungs- und Planungsergebnis können seiner Meinung nach nun alle Seiten zufrieden sein.
Der zurückliegende Streit habe laut Mesch für einen Stillstand gesorgt, der für das gesamte Klima in Trittau nicht gut gewesen sei. Die Übereinkunft in dieser Angelegenheit sei ein wichtiges und gutes Signal für Trittau. „Und vor allem sichert es eine robuste und zukunftsfähige Planung.“