Bargfeld-Stegen. Flüchtlinge organisieren Überraschungsaktionam Dorfteich in Bargfeld-Stegen. Einwohner werden über Handy-Nachrichten eingeladen.
Sie möchten Danke sagen: für die Freundlichkeit, mit der sie empfangen wurden, für die Freundschaften, die entstanden sind, und für die Chance auf ein Leben in Sicherheit. Syrische Flüchtlinge in Bargfeld-Stegen haben in einer spontanen Aktion Rosen und Kuchen an die Einwohner verteilt.
Morgens um 9 Uhr ist es kalt am Dorfteich. Doch Dutzende Menschen kommen vorbei. Eine Handy-Nachricht hat sich am Abend zuvor rasant verbreitet: „Die Syrer wollen Danke sagen“. 35 Flüchtlinge verteilen heißen Tee, süße Kuchen und Rosen. „Es ist wichtig, auch einmal etwas zurückgeben zu können“, sagt Ahmad Aleed über die Idee, die hinter der Aktion steht. „Das Dankeschön war allen ein Bedürfnis.“
70 Flüchtlinge leben zurzeit in Bargfeld-Stegen, darunter vier syrische Familien. „Eine tolle Aktion und eine Wertschätzung für das, was die Bevölkerung den Flüchtlingen entgegenbringt“, sagt Werner Kuhlmeier (SPD), stellvertretender Bürgermeister. Er freut sich besonders darüber, dass die Idee allein von den Flüchtlingen kam.
Auch der Bargfelder Andreas Groß ist begeistert. „Hier im Dorf herrscht ein gutes Miteinander. Man bereichert sich gegenseitig.“ Die einzige Bremse sei die Sprachbarriere, aber auch daran arbeiteten die Flüchtlinge. Ann-Cathrine Röhrl ist diplomierte Sprachlehrerin. Durch den Deutschunterricht den sie gibt, kennt sie viele Asylbewerber. „Die Menschen wollen zeigen was es ihnen bedeutet, hier sein zu können.“
Durch Initiative des Freundeskreises Flüchtlinge sind viele Kontakte und Freundschaften entstanden. Ein beispiel ist Ahmad Aleed, der seit sieben Monaten im Ort lebt, Deutsch lernt, ein Praktikum macht und versucht, sich intensiv einzubringen.