Ahrensburg. Zur feierlichen Wiedereröffnung aller Museumsräume kamen mehr als 70 Gäste. In die Sanierung wurden fast 3,5 Millionen Euro investiert.

An Christo erinnert fühlte sich Norbert Brackmann, als er 2009 das für die Fassadensanierung eingerüstete Ahrensburger Schloss sah. Im Nachhinein, so sagte der Stormarner CDU-Bundestagsabgeordnete bei der festlichen Wiedereröffnung aller Räume des Museums am Sonntag, erscheine die kunstvolle Verpackung als symbolischer Auftakt einer sechsjährigen Sanierung von außen nach innen.

Dass es für solch einen Kraftakt Visionen gebraucht habe, beschrieb Tatjana Ceynowa in ihrer Festrede im Kellergewölbe. Die Museumsleiterin und Geschäftsführerin erzählte von der schwierigen Situation, als sie ihre Arbeit 2004 begann. Dennoch sei ihr angesichts des damaligen Zustandes klar gewesen, dass es darum gehe, das architektonische Kleinod von überregionaler Bedeutung wieder angemessen zu repräsentieren. Dafür habe sie tatkräftige Unterstützung gebraucht – und von vielen bekommen. Die Sanierung des Gebäudes in vier Bauabschnitten kostete mehr als 2,5 Millionen Euro, hinzu kamen noch 881.000 Euro für die Entschlammung des äußeren Schlossgrabens und die Sanierung des Parks. Geldgeber waren der Bund, das Land, der Kreis, die Stadt Ahrensburg, die Kulturstiftung der Sparkasse Holstein und der Freundeskreis des Schlosses, dessen 415 Mitglieder mehr als 400.000 Euro zusammentrugen.

Landrat Plöger: „Das Schloss ist Teil der Stormarner Erfolgsgeschichte“

Alle Redner waren sich darin einig, dass das prächtige Ergebnis der Leidenschaft und dem guten Miteinander aller Beteiligten zu verdanken sei – von den Initiatoren und Geldgebern über die Denkmalschützer und Planer bis hin zu den Spezialisten, die Hand anlegten. Schleswig-Holsteins Landeskonservator Michael Paarmann lobte, dass man sich immer über das Ziel und den Weg dorthin einig gewesen sei.

Landrat Klaus Plöger sagte, dass Schloss sei Teil der Ahrensburger Erfolgsgeschichte und Tatjana Ceynowa ein Glücksfall, weil ihre schöpferische Energie das Thema Schloss explosionsartig nach vorn gebracht habe. Ceynowa hatte vorher angedeutet, dass sie noch weitere Visionen habe. Bürgermeister Michael Sarach griff diesen Gedanken auf und verwies auf das Städtebauförderkonzept, das helfen könne, die barocke Stadtachse wieder mit Leben zu erfüllen und das Schloss noch dichter an Ahrensburg heranzurücken.

Brackmanns Christo-Bild erwies sich zutreffend. So wie bei den Aktionen des Verpackungskünstlers ist auch das Schloss neu ins öffentliche Bewusstsein gerückt worden – nach der prächtigen Renovierung kommen seine äußeren und inneren Werte besser denn je zur Geltung.