Grosshansdorf. Große Resonanz im Rathaus: Rückmeldungen seien überwiegend positiv ausgefallen. Lob für Bürgermeister Voß auch aus Bargteheide.

Die Nachricht über den Umbau einer ehemaligen Reha-Einrichtung zu einer Flüchtlingsunterkunft hat in Großhansdorf große Resonanz ausgelöst. Nachdem das Abendblatt über die Pläne der Verwaltung berichtet hatte, seien viele Anrufe im Rathaus eingegangen, sagt Bürgermeister Janhinnerk Voß. Die Rückmeldungen seien überwiegend positiv gewesen, auch von direkten Nachbarn des Gebäudes der Deutschen Rentenversicherung, das die Gemeinde gepachtet hat. „Ich hatte ein persönliches Gespräch mit den Anwohnern. Sie waren teilweise zwar nicht begeistert von den Plänen. Aber sie sehen auch die Notwendigkeit, zeigten Verständnis.“

Auch Spaziergänger und Radfahrer hätten Voß bei seinem Ortstermin angesprochen. Die parkähnliche Anlage nutzen viele Großhansdorfer zur Erholung oder als Abkürzung, um vom einen Ort zum anderen zu gelangen. Die Reaktionen seien von allen Seiten „sehr wohlwollend“ gewesen, sagt Bürgermeister Voß. Wie berichtet, hatte die Gemeinde das leerstehende Gebäude sowie eine angrenzende Jugendstilvilla angemietet. Zunächst für die Dauer von drei Jahren. Geplant ist, dort ab 2016 zunächst 50 Asylsuchende unterzubringen, später bei Bedarf weitere 50 Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten. Wie andere Kommunen in Stormarn auch will Großhansdorf Flüchtlinge möglichst dezentral unterbringen, also in kleinen Gruppen an verschiedenen Orten. Dennoch hat die Gemeinde mit der Anmietung eine gute Lösung gefunden für die sich weiter zuspitzende Lage. Für den Fall, dass Großhansdorf weitere Flüchtlinge zugewiesen werden, könnten dort bis zu 300 Personen Platz finden. Andere Städte und Gemeinden müssten im Zweifelsfall auf öffentliche Einrichtungen zurückgreifen.

Lobende Worte von Bargteheides Bürgermeister Görtz

So sagt zum Beispiel der Vorsteher des Amtes Trittau, Ulrich Borngräber: „Wir prüfen alle Möglichkeiten, sind im Gespräch mit den Gemeinden. Natürlich könnte es passieren, dass Asylsuchende auch in der Campehalle in Trittau oder in den Dorfgemeinschaftshäusern untergebracht werden müssen.“ Ähnlich die Lage in Bargteheide. Bürgermeister Henning Görtz: „Es gibt auch bei uns einen Plan B. Der heißt: Sporthallen. Aber das möchten wir unbedingt vermeiden.“ Bis Herbst 2016 wird die Stadt Unterkünfte stellen können. Vorausgesetzt, es kommen in 2016 nicht mehr Flüchtlinge als im Vorjahr. Für Großhansdorfs Bürgermeister Voß findet Görtz lobende Worte. „Er sorgt für größtmögliche Transparenz, macht das genau richtig. So machen wir das in Bargteheide auch.“