Kaum sticht der Spaten in die Erde, ist es schon passiert. Ein Regenwurm ist zerteilt. Macht nichts. Beide Teile leben weiter, oder?

Es wird Herbst. Das bedeutet für viele: raus in den Garten und die Beete für den Winter vorbereiten. Zum Beispiel müssen einige nicht winterfeste Pflanzen ausgebuddelt werden. Aber, hoppla: Kaum sticht man den Spaten in die Erde, ist es auch schon passiert. Der kleine Regenwurm, der sich genau an dieser Stelle durch die Erde gewühlt hat, ist zerteilt. Aber das macht nichts. Beide Teile leben doch weiter, oder?

Diese Behauptung stimmt nicht. Der Regenwurm kann zwar sein Hinterteil nachbilden, aber nicht seinen Kopf. Der hintere Teil ist nicht überlebensfähig. Deshalb muss die Trennung hinter dem 40. Segment erfolgen, damit der Wurm noch eine Chance hat, zu überleben. Die sogenannten Segmente sind die einzelnen zylindrischen Glieder, aus denen ein Regenwurm besteht. Der Bereich davor enthält alle lebenswichtigen Organe. Diese Organe können nicht erneuert werden. Aber am hinteren Ende gilt auch: Je näher die Teilung der Mitte des Regenwurms kommt, desto schlechter kann er sich erneuern.

Regenwürmer können sich in bestimmten Situationen sogar selbst verstümmeln. Wenn ein Vogel nach ihm schnappt, schnürt der Regenwurm am hinteren Ende eine Reihe von Segmenten einfach ab. Das bedeutet, der Wurm opfert sein Hinterteil, damit der Kopf weiterleben kann.