Ahrensburg. Der 20-jährige Hamburger und der 17 Jahre alte Ahrensburger hatten im Auftrag von vier Ahrensfelder Feuerwehrleuten gezündelt.

Die Brandstifter, die im Auftrag von vier Feuerwehrmännern der Ortswehr Ahrensfelde Strohballen angezündet haben, bleiben im Gefängnis. Das ist ein Ergebnis des nichtöffentlichen Prozesses am Amtsgericht Ahrensburg gegen einen 20 Jahre alten Hamburger und seinen 17-jährigen Komplizen. Das teilte Michael Burmeister, Direktor des Amtsgerichts, mit. Der 20-Jährige wurde zu zwei Jahren Gefängnis, der Ahrensburger zu einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Beide Strafen werden nicht zur Bewährung ausgesetzt.

In einem Wagen mit getönten Scheiben der Justizvollzugsanstalten Lübeck wurden die Angeklagten am ersten Prozesstag zum Gericht gefahren
In einem Wagen mit getönten Scheiben der Justizvollzugsanstalten Lübeck wurden die Angeklagten am ersten Prozesstag zum Gericht gefahren © Mira Frenzel | Mira Frenzel

Das Urteil hatte Richterin Silke Freise nach sechs Prozesstagen gesprochen. Burmeister: „Der 20-Jährige wurde schuldig befunden, sechs Taten, der 17 Jahre alte Jugendliche fünf Taten begangen zu haben.“ Es handelt sich um eine versuchte Sachbeschädigung und den Diebstahl eines Autos, den die Verurteilten gemeinsam begangen haben. Der Jüngere hatte sich im Anschluss ohne Führerschein ans Steuer des Wagens gesetzt, einen Unfall verursacht und war geflüchtet. Zudem wurden dem Älteren vier Brandstiftungen, dem jüngeren Angeklagten eine Brandstiftung nachgewiesen.

Eine Brandstiftung aus der Anklage wurde nicht im Urteil berücksichtigt

Es dürfte ein kleiner Rückschlag für die Staatsanwaltschaft sein. In der Anklageschrift waren den Tätern zwei gemeinschaftliche Brandstiftungen vorgeworfen worden. Zudem soll der 20-Jährige nach Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft drei weitere Brände gelegt haben.

Für die jungen Täter bedeutet das Urteil vor allem, dass sie weiterhin im Gefängnis bleiben müssen. Der 17-Jährige ist vorbestraft und sitzt bereits wegen einer anderen Straftat in Haft. Um welche Straftat es sich dabei handelt, dazu schweigt Michael Burmeister. „Zum Schutz des Heranwachsenden“, wie er sagt.

Auch der 20-Jährige, der laut Staatsanwaltschaft der Polizei durchaus bekannt, aber nicht vorbestraft ist, wurde nach der Urteilsverkündung wieder in seine Zelle in einem Lübecker Gefängnis gebracht. Burmeister: „Bis das Urteil rechtskräftig ist, ist die Fortdauer der Untersuchungshaft angeordnet worden.“ Ob die Verteidiger der jungen Männer das Urteil anfechten wollen, ist nicht bekannt.

Richterin Silke Freise (Mitte) mit ihren Schöffen Sigrun Stolle und Harald Wieczorek
Richterin Silke Freise (Mitte) mit ihren Schöffen Sigrun Stolle und Harald Wieczorek © Mira Frenzel | Mira Frenzel

Fest steht: In knapp zwei Monaten wird es vor dem Ahrensburger Amtsgericht wieder um die Brandserie gehen. Am 22. September startet der Prozess gegen die vier jungen Feuerwehrmänner, die erst selbst Strohballen anzündeten, später dann den 20-Jährigen und den 17 Jahre alten Ahrensburger beauftragten. Ihr Motiv: Sie wollten sich vor den Kameraden bei den Löscharbeiten profilieren.

Es gibt noch rund 100 ungeklärte Fälle von Brandstiftungen in Ahrensburg

Thomas Reich, Ahrensburgs Justiziar – die Stadt ist Dienstherr der Feuerwehr – sagt: „Das Urteil ist eine klare Entscheidung. Sie dürfte im Interesse der Geschädigten sein.“ Reich sagt, die zügige Arbeit von Polizei, Staatsanwaltschaft und Justiz in dem Fall sei lobenswert. „Leider sind dennoch Brandlegungen in der Stadt bisher noch ungeklärt.“ Es handelt sich um eine Serie, bei der 83 Container und 19 Autos angezündet wurden.