Bargfeld-Stegen. Masten zwischen Elmenhorst und Bargfeld-Stegen werden zugunsten von Erdkabeln abgebaut. Weniger Wartungsarbeiten, mehr Sicherheit.

Ein gelber Bagger fährt langsam vorwärts, Meter für Meter auf der Elmenhorster Straße. Zwei Bauarbeiter stehen in langen Erdgräben und schaufeln drauf los. Drei andere ziehen ein schwarzes Kabel hinter sich her. Hier werden Stromkabel unter die Erde verlegt. Bauleiter Manfred Meyer von der Firma MHB Hoffmann-Bau trägt eine gelbe Warnweste. Gleich trifft er sich mit seinem Auftraggeber. Der aktuelle Stand der Arbeiten am Stromnetz soll besprochen werden.

Auftraggeber ist Carsten Hack von der Firma Schleswig-Holstein Netz. Gemeinsam mit seinem Kollegen Marko Roloff wartet er auf Bauleiter Meyer und die eingeladenen Gäste. Ihr Auto haben sie zwischen Mais- und Kornfeldern geparkt. Aus diesen ragt ein hoher, grauer Stahlgittermast in den Himmel. Hack wirft einen Blick darauf und sagt: „Bald gibt es die grauen Türme nicht mehr.“ Die Strommasten mit ihren Mittel- und Niederspannungsfreileitungen werden abgebaut.

Erdkabel werden zwischen Elmenhorst und Bargfeld-Stegen verlegt

Der Leiter von SH-Netz erklärt die Umbauarbeiten: „Wir verkabeln hier eine Mittelspannungsfreileitung zwischen Elmenhorst und Bargfeld-Stegen. Um die Versorgung der an die Stromleitung angeschlossenen Häuser sicherstellen zu können, werden fünf neue Mittelspannungsstationen an die Kabel angeschlossen.“ Die Leitung starte in Bargteheide am Umspannwerk und versorge Teile von Elmenhorst, Bargfeld-Stegen und Jersbek. Für die gesamten Baumaßnahmen zahlt Schleswig-Holstein Netz rund 400.000 Euro.

Bauleiter Meyer begrüßt Carsten Hack und Marko Roloff von der Schleswig-Holstein Netz AG. Die haben auf der Motorhaube ihres Autos zwei große Pläne ausgelegt. Darauf zu sehen ist ein Ausschnitt des Kreises Stormarn mit allen Straßen und Stromleitungen. Hack, Leiter des Netzcenters Ahrensburg, nimmt einen grünen Textmarker in die Hand und markiert die Strecke, auf der die rund 40 Strommasten abgebaut werden, auf der stattdessen Erdkabel verlegt werden sollen – von der Jersbeker Straße über die Elmenhorster Straße bis zum Ortseingang von Bargfeld-Stegen.

Mit den neuen Erdkabeln könne der Arbeitsaufwand minimiert werden

Projektleiter Roloff fragt Bauleiter Meyer nach der bisherigen Verkabelung. Die Antwort kommt prompt: „Wir haben schon gegenüber der Straßeneinmündung Hartwigsahl am Maisfeldrand die Kabel auf dem Boden ausgerollt und auf der gegenüberliegenden Seite sogar schon mit dem Bagger einen 1,25 Meter tiefen Graben gebuddelt und die Kabel hineingelegt.“ Insgesamt werden 4,8 Kilometer Stromkabel verlegt. Pro Tag schaffe das sechsköpfige Arbeiterteam rund 120 Meter.

Die Arbeiten kommen also gut voran. Meyer sagt fröhlich: „Wahrscheinlich haben wir das komplette Kabel schon nächste Woche verlegt.“ Aber warum ist dieser Tausch notwendig? Die Antwort hat Projektleiter Roloff parat: „Die Masten auf diesem Bauabschnitt sind rund 40 Jahre alt. Alle vier Jahre werden sie inspiziert, alle acht Jahre müssen sie gewartet werden.“ Das sei viel Arbeit. Mit den neuen Erdkabeln könne der Arbeitsaufwand minimiert werden.

Außerdem steigt nach Aussage der Netzbetreiber die Versorgungssicherheit, denn beispielsweise Stürme könnten dem Kabel unter der Erde nichts anhaben. Und noch ein weiter Grund spricht aus ihrer Sicht für den Wechsel von Frei- auf Erdkabel: „Wir verbessern den Vogelschutz.“

Außerdem sollen fünf Mittelspannungsstationen aufgestellt werden. Bauleiter Manfred Meyer erklärt, wie die zwei mal zwei Meter breiten und 1,65 Meter hohen grünen Kästen funktionieren: „In den Stationen sind Transformatoren eingebaut, die die Spannung von 11.000 Volt auf 400 reduzieren werden. Von hier aus wird der Strom in die Haushalte verteilt. Zurzeit sind solche Transformatoren noch oben auf den Masten.“

Die fünf Mittelspannungsstationen transformieren den Strom

Während Bauleiter Manfred Meyer und Auftraggeber Carsten Hack noch über mögliche Schwierigkeiten bei der Kabelverlegung sprechen, nutzt Ulrich Bärwald vom Amt Bargteheide-Land die Gunst der Stunde. Auch er hat Interesse an den Baumaßnahmen, genauso wie der Umwelt- und Bauausschussvorsitzende der Gemeinde Elmenhorst, Bernd Fritz. Schließlich fragt Bärwald: „Was passiert eigentlich mit den alten Masten? Können die abgebaut und woanders wieder aufgestellt werden?“ Dann fügt er hinzu: „Vielleicht für Störche?“ Projektleiter Marko Roloff sagt dazu: „Das wäre eine sinnvolle Wiederverwendung. Natürlich ginge das.“

Bei der Begehung der Baustelle in Bargfeld-Stegen kommt auch die Frage nach möglichen Stromausfällen während der Arbeiten auf. Der Leiter des Netzcenters sagt: „Während des Anschlusses der neuen Stationen kann es zu kurzzeitigen Stromausfällen kommen. Die betroffenen Anwohner werden per Brief informiert.“