Hauptausschuss debattiert lebhaft über die Unterbringung von Asylbewerbern. Verwaltung soll prüfen, ob Grenzeckkoppel geeignet ist.
Großhansdorf. Im Hauptausschuss der Gemeinde Großhansdorf ging es noch einmal ausgiebig um ein Thema, das angesichts der Weltlage alle Kommunen in Deutschland die nächsten Jahre über begleiten wird, nämlich um die Frage, wie der Strom von Flüchtlingen untergebracht werden kann. Konkret beschäftigte sich der Ausschuss zunächst mit dem besten Standort für eine zweigeschossige Notunterkunft in Modulbauweise (nach dem sogenannten „Glinder Modell“), für die 480.000 Euro im Haushalt bereitgestellt worden sind. Dort wird Platz für 24 Flüchtlinge geschaffen.
Dass es trotzdem schon bald wieder eng werden könnte, rechnete Gabriele Hettwer, die Leiterin des Haupt- und Ordnungsamts, vor. Zurzeit habe Großhansdorf 46 Flüchtlinge aufgenommen, laut Prognose würden in diesem Jahr 57 weitere hinzukommen. Über die Frage, wie und wo die Stadt mit Neubauten darauf reagieren könne, entwickelte sich eine grundsätzliche Diskussion. So fragte zum Beispiel Hans-Otto Kagel (CDU), ob es nicht besser sei, werthaltigere Gebäude als ein Modulhaus zu bauen, weil eine geringfügig höhere Investition Häuser mit langer Lebensdauer ermöglichen würde, die sich später noch anderweitig, etwa als Sozialwohnungen, nutzen ließen.
Nach lebhafter Debatte über die drei Optionen für Standorte in Großhansdorf beschloss der Ausschuss, dass das Modulhaus am Kortenkamp errichtet werden sollte. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt, die Tauglichkeit der Grenzeckkoppel (neben den Kollektoren der Solarpark-Anlage) als Standort für künftige Neubauten zu prüfen und auch die möglichen Erschließungskosten dafür zu ermitteln. Als nicht wünschenswert befand der Ausschuss wegen der Gefahr einer „Ghettobildung“ die Errichtung weiterer Unterkünfte bei den Schlichtwohnungen am Radeland.