Die Schaffung neuer Unterkünfte für Flüchtlinge wird die Politiker in Barsbüttel und Oststeinbek 2015 beschäftigen. In beiden Gemeinden wird sich die Zahl von Menschen aus Krisenregionen verdoppeln.
Barsbüttel/Oststeinbek. Die Schaffung neuer Unterkünfte für Flüchtlinge wird die Politiker in Barsbüttel und auch in der Nachbarkommune Oststeinbek 2015 intensiv beschäftigen. In beiden Gemeinden wird sich die Zahl von Menschen aus Krisenregionen verdoppeln. Während Oststeinbek zudem den Bau von Seniorenwohnungen in der Ortsmitte forcieren will und im ersten Quartal seine neue Kindertagesstätte eröffnet, müssen sich die Entscheidungsträger in Barsbüttel zu diesem Zeitpunkt in Sachen Kauf der ehemaligen Tierversuchsanstalt erklären.
Ehemalige Tierversuchsanstalt kostet vier Millionen Euro
Barsbüttels Politiker haben großes Interesse, die ehemalige Tierversuchsanstalt im Ortsteil Willinghusen zu erwerben. Ob das 4,8 Hektar große Areal auch tatsächlich in Gemeindebesitz übergeht, ist spätestens im zweiten Quartal geklärt. Eigentümer Takeda, das größte Pharmaunternehmen in Japan, verlangt für die Immobilie mit ihren Forschungsanlagen vier Millionen Euro und möchte von der Verwaltung im März wissen, in welche Richtung es geht. Derzeit entwickelt Bürgermeister Thomas Schreitmüller ein wirtschaftlich tragfähiges Nutzungskonzept für die Fläche. Bestandteil soll auf jeden Fall öffentlich geförderter Wohnungsbau sein. Das favorisiert die Mehrheit der Politiker. Die Tierversuchsanstalt wurde Ende März 2013 geschlossen. Versuche von Takeda, einen Mieter für die Immobilie zu finden, schlugen ebenso fehl wie ein Verkauf. Deshalb reduzierte das Unternehmen seine Forderung und bot das Areal exklusiv der Gemeinde für den genannten Preis an.
Wochenmarkt zieht vor das neue Einkaufszentrum am Akku
Die Marktbeschicker in Barsbüttel ziehen mit ihren Ständen vom Rathaus am Stiefenhoferplatz vor das neue Einkaufszentrum in die Straße Am Akku. Dort eröffnen im Januar oder Februar eine Sky- und eine Aldi-Filiale. Die Drogeriemarktkette Budnikowsky wird auf dem ehemaligen Bauhofgrundstück ebenfalls ein Geschäft betreiben, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt. Baubeginn für das Gebäude ist laut Bürgermeister nächstes Jahr.
In Stellau entstehen 14 Grundstücke für Einfamilienhäuser
Mit den Erschließungsarbeiten auf einem 1,5 Hektar großen Areal im Ortsteil Stellau an der Schulstraße soll so schnell wie möglich begonnen werden. Dort entstehen 14 Grundstücke für Einfamilienhäuser. Einen Großteil der Fläche verkauft die Gemeinde. Sie kassiert dafür 1,8 Millionen Euro. Abzüglich der Erschließungskosten bleibt ein Gewinn von 1,2 Millionen Euro.
Parkanlagen-Grundstücke werden zum Höchstgebot verkauft
Geld verdient das mit rund sechs Millionen Euro verschuldete Barsbüttel auch durch den Verkauf einer Teilfläche der Parkanlage am Guipavasring und des Spielplatzes Rosenweg im Ortsteil Willinghusen. Am Guispavasring entstehen auf 2700 Quadratmetern vier Grundstücke für Einzelhäuser. Das bringt der Kommune voraussichtlich mindestens 800.000 Euro in die Kasse. Das Mindestgebot für das 686 Quadratmeter große Grundstück am Rosenweg beträgt knapp 150.000 Euro. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von 215 Euro. Verkauft werden die Grundstücke an den zwei Standorten zum Höchstgebot.
Grundschule wird zuroffenen Ganztagsschule
Nach den Sommerferien wird die Grundschule am Soltausredder eine offene Ganztagsschule. Dann werden am Nachmittag diverse Kursangebote offeriert. Derzeit läuft in Kooperation mit dem Betreuungsverein Ampelmännchen eine Testphase mit 16 Kursen, unter anderem werden Fußball, Modedesign, Rechtschreibtraining und eine Naturforscher AG angeboten.
Fertighäuser statt Container für Flüchtlinge An der Barsbek
Barsbüttel wird 2015 laut aktueller Prognose des Kreises 50 weitere Flüchtlinge unterbringen müssen, die Zahl steigt demnach bis Jahresende auf 105. Für die Menschen muss Wohnraum geschaffen werden. „Das Anmieten von Objekten hat Priorität“, sagt Schreitmüller. Vorangetrieben werden sollen laut Verwaltungschef auch die Planungen für den Bau von zwei Fertighäusern in der Straße An der Barsbek, womöglich erfolgt der erste Spatenstich schon im kommenden Jahr. Dort sind die Flüchtlinge zurzeit in Wohncontainern untergebracht, eine auf zwei Jahre befristete Lösung.
Kita für 3,3 Millionen Euroöffnet in in Oststeinbek
Die neue Kita in der Straße Meessen neben Tennis- und Sporthalle nimmt im Februar den Betrieb auf. Das Gebäude verfügt über eine Brutto-Geschossfläche von 1337 Quadratmetern und kostet 3,3 Millionen Euro. Es bietet Platz für 120 Kinder, die sich auf zwei Krippen-, eine altersgemischte sowie zwei Elementar- und drei Hortgruppen verteilen. Zusätzlich richtet die Gemeinde drei Hortgruppen ein. Deshalb soll der Elternanteil an den Kosten von derzeit 37,5 auf 45 Prozent steigen. Ein Hortplatz mit sechs Stunden täglich würde jährlich 500 Euro mehr kosten.
Flüchtlingsunterkunft an der Brückenstraße wird gebaut
Dass an der Brückenstraße eine Flüchtlingsunterkunft entstehen soll, darüber sind sich die Politiker schon lange einig. Passiert ist jedoch nichts. Nun dränge die Zeit, sagt Oststeinbeks Bürgermeister Jürgen Hettwer. Die Zahl der Flüchtlinge wird von aktuell 34 auf 76 im kommenden Jahr steigen. Ein Architekt ermittelt jetzt die Kosten für ein Haus in Modul- und alternativ in Holztafelbauweise mit Platz für 24 Menschen. Ein zweites Gebäude könnte parallel oder zeitversetzt direkt neben der Feuerwache entstehen.
Gemeinde will Gebäude der DRK-Sozialstation kaufen
Oststeinbek plant den Kauf der DRK-Sozialstation im Ortszentrum. Das Gebäude hat 400 Quadratmeter Nutzfläche und steht auf einem 1300 Quadratmeter großen Grundstück. Da auch das angrenzende Areal mit der Scheune in Gemeindebesitz ist, könnte dort der Bau von Seniorenwohnungen ein Thema werden. Als Eins-a-Lösung favorisiert die Mehrheit der Politiker jedoch eine Fläche zwischen Postweg und Möllner Landstraße auf der anderen Straßenseite. Sie ist in Privatbesitz. Wegen der Preisforderung der Eigentümer sprangen mehrere Interessenten, die dort bauen wollten, ab – darunter das Wohnungsunternehmen Semmelhaack. Nun überlegt die Gemeinde, selbst in das Projekt einzusteigen. Allerdings nur mit einem Partner. Laut Hettwer will Oststeinbek auf jeden Fall 100 Wohnungen für Senioren bauen. Klappt es nicht im Ortszentrum, könnte das ehemalige Allianz-Gelände am Breedenweg wieder in den Fokus rücken.
Planungen für den Neubau der Grundschule werden forciert
Neubau, Sanierung mit Teilneubau oder gleich ein anderer Standort: Was mit der Helmut-Landt-Grundschule an der Gerberstraße passiert, ist noch nicht geklärt. Sicher ist, dass die Gemeinde einen Architektenwettbewerb ins Leben ruft. „Die Auslobung ist für Ende 2015 geplant“, sagt Hettwer. Zu klären sei auch, ob die nachschulische Betreuung in das Konzept eingebunden werde. Einen Neubau auf der Wiese gegenüber der Feuerwache an der Brückenstraße will der Bürgermeister nicht ausschließen. Dort gibt es einen Bebauungsplan, der eine Schule vorsieht.