Barsbüttel soll bis März 2015 ein klares Signal für Kauf der früheren Tierversuchsanstalt geben. Der Eigentümer, das japanische Unternehmen Takeda, verlangt vier Millionen Euro.
Barsbüttel. Der Eigentümer der ehemaligen Tierversuchsanstalt im Barsbütteler Ortsteil Willinghusen, das größte japanische Pharmaunternehmen Takeda, verlangt bis März kommenden Jahres ein klares Signal, ob die Gemeinde das 4,8 Hektar große Areal erwerben möchte. Takeda fordert für das Areal rund vier Millionen Euro (wir berichteten).
Fraktionsvorsitzende bekunden Interesse an Grundstückserwerb
Am Montagmorgen traf Bürgermeister Thomas Schreitmüller die Fraktionsvorsitzenden zu einer Gesprächsrunde im Rathaus. Er hatte die Politik über die mündliche Offerte informiert und machte sich nun ein Stimmungsbild. Die Entscheidungsträger bekundeten allesamt Interesse und beauftragten den Verwaltungschef, ein Nutzungskonzept für die Fläche zu entwickeln. Mit dabei war auch Jörg Kemkowski, Leiter des Takeda-Standortes, der die Politiker persönlich vom Angebot des Arzneimittelherstellers in Kenntnis und zugleich eine Frist setzte. Er ist sich sicher: „Bis März wissen wir, in welche Richtung es geht.“
Bis dahin will sich Schreitmüller das Vorkaufsrecht auf das Grundstück sichern. „Das Konzept soll Ende Februar fertig sein. Dabei geht es nicht nur um Nutzung, sondern natürlich auch um Wirtschaftlichkeit“, sagt der Verwaltungschef. Im März sollen sich dann die Ausschüsse mit dem Thema befassen. „Der Ball liegt jetzt aber nicht allein bei der Verwaltung“, sagt Hermann Hanser, der SPD-Fraktionsvorsitzende. Die Politik werde den Verwaltungschef bei der Konzepterstellung unterstützen. Dazu gehört auch der regelmäßige Meinungsaustausch über den aktuellen Stand.
Laut Hanser wird die Gemeinde bis März 2015 keine verbindliche Entscheidung fällen können. Er hat den 30. Juni ins Auge gefasst. „Schließlich muss es ja politisch und auch in der Bevölkerung diskutiert werden.“
Die Tierversuchsanstalt wurde am 31. März vergangenen Jahres geschlossen. Versuche von Takeda, einen Mieter für die Immobilie mit ihren modernen Forschungsanlagen zu finden, schlugen fehl. Ebenso ein Verkauf. Zuletzt entstand ein Nutzungskonzept mit Bürgerbeteiligung. Es sieht auch sozialen Wohnungsbau vor. Gegen die überarbeiteten Vorschläge der Planer mit 78 oder 98 Wohneinheiten macht eine Bürgerinitiative mobil. Sie möchte maximal 30 Wohnungen auf dem Gelände.
SPD und Grüne wollen Bau von Sozialwohnungen realisieren
SPD und Grüne wollen auch im Falle eines Kaufs anteilig Sozialwohnungen realisieren. Schreitmüller kündigte an, dass die mit sechs Millionen Euro verschuldete Kommune einen Erwerb über Kredite finanzieren muss. Hanser: „Wir sind nicht die ärmste Gemeinde, nehmen in diesem Jahr rund 2,5 Millionen Euro mehr an Gewerbesteuern ein als geschätzt.“