Gemeinschaftsschule vereinbart Kooperation mit weiterführenden Schulen in Großhansdorf und Ahrensburg. Schüler können zurzeit zwischen sieben Oberstufenprofilen wählen.
Großhansdorf. Für Sabina Cambeis, Leiterin der Friedrich-Junge-Schule in Großhansdorf, ist es eine „Win-win-Situation für alle Beteiligten“ – zudem eine, die nichts zusätzlich kostet. Die Rede ist von einer Kooperationsvereinbarung der Friedrich-Junge-Schule, die ihren Schülern Planungssicherheit auf dem Weg zur Allgemeinen Hochschulreife eröffnet.
Die Großhansdorfer Gemeinschaftsschule hat keine Oberstufe und mit einer Größe von zurzeit 418 Schülern auch keine Aussicht darauf. Bislang mussten sich Absolventen, die Abitur machen wollten, nach der zehnten Klasse bei anderen Schulen mit Oberstufe bewerben. Das novellierte schleswig-holsteinische Schulgesetz macht es nun möglich, dass Schulen ohne Oberstufe Vereinbarungen mit weiterführenden Schulen treffen. Demnach haben alle Schüler, wenn sie die Leistungsvoraussetzungen erfüllen, einen Anspruch auf Aufnahme in die Oberstufe der kooperierenden Schule.
Chance erkannt, Chance genutzt. Die Friedrich-Junge-Schule hatte schon vor Inkrafttreten der neuen Fassung des Schulgesetzes am 31. Juli Kooperationsvereinbarungen mit dem benachbarten Emil-von-Behring-Gymnasium und der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule in Ahrensburg unterschrieben. Absolventen der Friedrich-Junge-Schule profitierten deshalb bereits für das im August gestartete neue Schuljahr vom verbindlichen Zugang zu deren Oberstufen. Überdies hat die Friedrich-Junge-Schule eine Vorvereinbarung zur Kooperation mit der Beruflichen Schule des Kreises Stormarn in Ahrensburg getroffen – der Kreis als Träger hat allerdings noch nicht darüber entschieden. Für die Träger der anderen beiden aufnehmenden Schulen, Ahrensburg und Großhansdorf, war der Nutzen – nicht zuletzt wegen der Planungssicherheit – so offensichtlich, dass sie sofort zustimmten.
„Für uns ist die Kooperationsvereinbarung wichtig als Standortsicherung, denn sie stärkt unsere Attraktivität“, sagt Sabina Cambeis. Katrin Müller, Vorsitzende des Elternbeirats an der Friedrich-Junge-Schule, bestätigt das: „Diese Kooperation gibt den Eltern Planungssicherheit, wenn sie ihre Kinder einschulen. Das ist ein großes Pfund für die Friedrich-Junge-Schule.“
Für die beteiligten weiterführenden Schulen beschränkt sich die Zusammenarbeit nicht auf die Oberstufe. Sie stellen sich den Friedrich-Junge-Schülern schon in der fünften Klasse vor, beginnen mit intensiven Beratungen und Hospitationen in der neute Klasse. „Außerdem werden wir uns so über unserer jeweiliges Curriculum austauschen, Lerninhalte und -methoden miteinander abstimmen, um den Schülern den Übergang zu erleichtern“, sagt Herbert Janßen, der Leiter der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule.
Den Absolventen der Friedrich-Junge-Schule eröffnet die Kooperation zurzeit die Wahl zwischen den vier Profilen am Emil-von-Behring-Gymnasium und den dreien an der Selma-Lagerlöf-Gemeinschaftsschule – ein weiteres mit Schwerpunkt Wirtschaft wird hinzukommen, sobald die Berufliche Schule in Ahrensburg die Vereinbarung unterzeichnet.